Mittwoch, 31. Mai 2023

Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen - Arnum

 Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet, singt David in Psalm 30,12 zur Einweihung des Tempels. 

David hat ja wirklich nicht nur gute Tage gehabt. Wie oft musste er um sein Leben bangen! Doch immer hat er sich an Gott gehalten. Nur ihm hat er vertraut. Und so ist seine Freude groß, dass er im Tempel nun einen Ort hat, an dem er Gott finden kann. Und nun muss er allen Menschen mitteilen, wie groß und herrlich der Herr ist.

Auch wir können heute noch diese Erfahrung machen. Ich selber habe es sehr intensiv erlebt in meiner Winterdepression 2021/22. Das gemeinsame Singen und Beten, sowie der Lobpreis haben mich gerettet. Gott hat mich gerettet. 

Wer in Trauer ist, oder in sonst einer Traurigkeit, dem kann ich nur raten, sich Leute zu suchen, die mit ihm singen und beten. Das hilft am Ende.  Gott verwandelt die Klage in einen Reigen und die Trauer in Freude.

Ganz ohne Trauer, sondern mit ganz viel Freude habe ich heute meinen Tag begonnen. Die Nacht war zwar wieder sehr kalt, aber ich habe nicht so gefroren und recht gut durch geschlafen. Dann habe ich lang und ausgiebig mit einem älteren Ehepaar gefrühstückt. Als ich dann satt war, habe ich gemächlich meine Sachen eingepackt und bin erst um 9.40 Uhr gestartet. Das Wetter war bombastisch schön. Strahlend blauer Himmel ohne ein Wölkchen am Himmel. Die meiste Zeit war ich in der wunderschönen Natur unterwegs. Das erste Stück von Bad Gandersheim zurück auf den Leine-Radweg verlief reibungslos. Und auch der Rest des Weges war sehr angenehm und es gab keine unnötigen Straßensperrungen und Umleitungen.

Nach etwa einer Stunde hatte ich die Grenze zwischen dem Herzogtum Braunschweig und dem Königreich Hannover erreicht.

Grenzgebiet

Nun ging es also im Hannoverschen weiter. Es ging weiter ruhig über die Felder und Wiesen. Hin und wieder traf ich einen Adebar.
Storchennest mit drei Jungvögeln

So erreichte ich gegen Mittag Alfeld. Das ist ein hübscher kleiner Ort.
Straße in Alfeld

Alfelder Rathaus im Gegenlicht

Marktplatz

Ein Kanal

Der Fillerturm,
letzter erhaltener Wehrturm

Wenig später traf ich während einer Rast zwei ältere Damen, die mir erklärten, dass ich im Hintergrund die sieben Berge von den sieben Zwergen sähe. Ob es stimmt, oder die doch eher bei Lohr am Main sind? Man weiß es nicht....

die sieben Berge

an der Leine

Bei meiner weiteren Fahrt kam ich noch am Schloss Brüggen vorbei. Ein hübsches Schloss, aber alles privat.

Schloss Brüggen

Ein weiteres Schloss war das Schloss Marienburg. Ein sehr hübsches, am Berg gelegenes Schloss, das man sogar hätte besichtigen können. Wenn da nicht die Berge im Wege gewesen wären :-( 
Schloss Marienburg

Das Schloß hatte König Georg V seiner Frau Königin Marie von Hannover zum Geburtstag geschenkt. Es hat aus der Ferne etwas von Schloss Neuschwanstein, wenigstens ein bisschen.

Der Rest des Weges ging wieder durch wunderbare Naturschutzgebiete, vorbei an kleinen und großen Seen.



Und so bin ich nun in Arnum ebenfalls an einem See und genieße die abendliche Ruhe. 

Dienstag, 30. Mai 2023

Ist denn die Hand des Herrn zu kurz? - Bad Gandersheim

 Es ist auch in 4. Mose 11,23 nicht anders als sonst mit dem Volk Israel in der Wüste. Sie jammern und klagen,sie wollen mehr und mehr. Mose geht mit den Beschwerden zu Gott. Der erweist sich gnädig und erfüllt den Israeliten ihren Wunsch. Diesmal kann Mose sich nicht vorstellen, dass das klappen kann. Fleisch für alle. Wo soll das denn mitten in der Wüste herkommen, bitteschön? - Ist denn die Hand des Herrn zu kurz? - Geht es uns nicht auch immer wie dem Mose? Trauen wir Gott die großen Wunder zu? Denken wir nicht auch oft genug: Wie soll das denn gehen? Das kann doch gar nicht klappen!

Aber Gott ist einfach größer als unsere Vorstellungskraft. Er kann viel mehr als wir uns ausmalen können. Und eigentlich hat er es ja auch uns schon zig mal bewiesen. Warum also sind wir so zweifelnd, so ohne Vertrauen, so erwartungslos was die großen Wunder Gottes angeht. 

Lassen wir uns doch einfach wieder auf ihn ein, dann können 5000 Menschen von zwei Broten satt werden, Lahme gehen, Blinde sehen und Kranke wieder gesund werden. Und unser Glaube wird unerschütterlich.

Die letzte Nacht war sehr kalt und ich habe ganz schön gefroren. Irgendwie konnte ich auch so nicht recht einschlafen. So war es eine recht kurze Nacht für mich. Doch nach einer heißen Dusche war ich wieder fit für den Tag. Nach einem kleinen Frühstück ging es dann los. Es ging schön durch die Natur. Teilweise an der Leine entlang, teilweise darüber her.

Steinbrücke über die Leine bei Friedland

So ging es bis Friedland. Das Museum hat leider dienstags auch geschlossen, so konnte ich es nur von außen sehen.
Das Museum. Geschlossen.

Dafür gab es schon mal die erste Baustelle mit Umleitung. Im Laufe des Tages kamen noch ein paar dazu, die meisten in Göttingen. Als ich dort Richtung Altstadt fuhr, fragte ich eine junge Frau nach dem Weg. Sie begleitete mich kurzerhand ein Stück und wir kamen ins Gespräch. Sie ist fast fertig mit ihrem Medizinstudium. Dann hatte ich zwei Aufträge für Göttingen. 1. Gas kaufen und 2. eine Wolldecke, damit ich diese Nacht nicht wieder frieren muss. Beides ist mir schnell gelungen. Die Stadt selber fand ich nicht so toll, wie ich es erwartet hatte. Es ist immer ein bisschen schwierig, wenn ich das Fahrrad durch die Straßen schieben muss. Aber vieles ist einfach heruntergekommen.
Sparkasse

Straße in Göttingen

Hausecke

Rathaus

Jakobuskirche

Der Weg aus der Stadt heraus war nicht so einfach, weil nämlich der Leine-Radweg gesperrt war. So musste ich erst einmal eine alternative Route finden. Doch auch das Problem konnte ich lösen. Nun ging es weiter durch die schöne Natur.
Die Leine

ein gewaltiger Baum

bunte Blütenpracht

Bei einer kleinen Mittagsrast lernt ich einen älteren Herrn kennen, der mit seinen 83 Jahren am Stadtradeln teilnimmt und gerne Platz 1 belegen möchte. Darum fährt er jeden Tag etwa 60 km mit seinem Fahrrad. Ganz schön fit!

Mein Weg führte mich dann weiter nach Nörten-Hardenberg, vorbei am Klostergut Marienstein.

Klostergut Marienstein

Und dann ging es eine lange Zeit über die Felder an der Leine entlang bis nach Salzderhelden. Dort wird die Leine gestaut.
auf dem Wehr in Salzderhelden

Und oben am Berg thront die Ruine der Heldenburg.
Ruine Heldenburg

Dort traf ich einen jungen Mann, der mit dem Fahrrag nach Celle will und schon von Bayern kommt. Wir fuhren unterschiedliche Wege, aber kurz vor Kreiensen trafen wir uns wieder. Er war den flachen, landschaftlich sehr schönen Weg gefahren und ich habe mich über Rittier über den Berg gequält. Doch er fuhr weiter nach Alfeld und ich bin nach Bad Gandersheim abgebogen. Hier bin ich jetzt auf dem Campingplatz. Ein kleiner Ausflug noch in die Stadt und dann kann der Abend beginnen.
Stiftskirche

Straße in Bad Gandersheim

Hier ist zur Zeit die Landesgartenschau, aber ich habe davon nicht so viel gesehen, außer den riesigen Parkplätzen.

Nun bin ich rechtschaffen müde und froh und dankbar, wenn ich mich gleich in mein Zelt verkriechen kann.

Montag, 29. Mai 2023

Gold und Silber zum Glück? - Start in Leinefelde

 Mein ist das Silber und mein ist das Gold, spricht der Herr Zebaoth. Dieses Wort aus dem Propheten Haggai 2,8 steht über dem heutigen Tag. 

Wie schön wäre es doch, wenn kein Mensch Gold, Silber oder sonst irgend einen Besitz für sich selbst beanspruchen würde. Wenn alles Gott geweiht würde, bzw. gleich das bleibt, wo es her kommt - nämlich in der Erde. Wie viel Krieg und Streit und Neid würde dann wegfallen! 

Aber der Mensch ist nicht dazu angelegt. Vielmehr liegt es in unserer Natur, dass wir möglichst viel Reichtum ansammeln. Wozu haben mich denn meine Eltern erzogen? Wir sollten es Mal besser haben. Wir sollten uns Mal was leisten können. 

Aber ist es das, was glücklich macht? Sicher, ein dickes Portemonnaie ist ein sanftes Ruhekissen. Und man ist froh, wenn man sich darum nicht sorgen muss. 

Aber glücklich wird davon keiner.

Gestern bei unserem tollen Pfingstfest, als ich das Gefühl hatte, dass der heilige Geist durch unsere Kirche weht, da war ich glücklich.

Auch heute morgen war ich noch ganz beseelt davon. Und dann durfte ich ja endlich meine Radtour starten. Durch die Landschaft zu radeln, mit der Sonne auf der Haut, dem Wind im Gesicht und dem Gesang der Vögel im Ohr, das ist für mich der wahre Reichtum. Jetzt hier am Zelt zu sitzen und den Vögeln beim Singen zuzuhören, das ist für mich das wahre Glück!

Gegen Mittag waren wir in Leinefelde angekommen. Es gab nicht so viel zu sehen dort. 



Blick über die Dächer

Straße in Leinefelde

Die Kirche St. Maria und Magdalena war ein guter Ort, noch einmal um Gottes Beistand zu bitten. 



Es gibt auch nicht DIE Leine Quelle, sondern es gibt gleich 10 Quellen, die die Leine speisen. Aber alle liegen in irgendwelchen Gärten. 
Die Leine in Leinefelde

Eine von 10 Quellen

Und hier startet der Leine-Heide-Radweg

So war ich schon eine Stunde später auf dem Fahrrad und Dieter unterwegs zu seinem Urlausquartier. Mein Weg führte mich durch den kleinen Ort Beuren

Ortsmitte Beuren

ins Heilbad Heiligenstadt.
Kurpark Heiligenstadt

Ortsmitte

Heilbad Heiligenstadt

Dort wurde gerade der Tag der Mühle gefeiert. Mit Blaskapelle und allem drum und Dran. 
Viel Betrieb an der Herrenmühle

Blick auf  die Mühle

So ging es Recht hügelig, aber überwiegend bergab durch die Thüringer Landschaft.

Die leicht hügelige Landschaft

die Leine wird größer

und größer (Hier bei Heiligenstadt)

Durch den Ort Uder


ging es weiter zu dem kleinen Dorf Kirchgandern. Dort gab es noch einen "Drei-Länder-Blick nach Thüringen, Niedersachsen und Hessen.
blick aus Niedersachsen nach Kirchgandern in Thüringen

Kaum war ich über die niedersächsische Grenze, kam ich zum Rittergut Besenhausen.
Rittergut Besenhausen

Und nun war das Ziel schon ganz nah. Dieser Campingplatz ist sehr familiär. Er liegt am Waldrand völlig ruhig und abgelegen. 
Der Wald am Camppingplatz

Obwohl ich heute nur einen halben Tag unterwegs war, bin ich doch recht geschafft. Der gestrige Abend fordert seinen Tribut.