Dienstag, 30. Juni 2020

Sorgt euch um nichts,

sondern in allen Dingen lasst eure Bitten durch Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden. So rät es Paulus in Philipper 4,6.
Es ist nicht leicht, sich keine Sorgen zu machen. Besonders bei Menschen, die uns sehr am Herzen liegen, machen wir uns schnell Sorgen. Und wenn uns etwas bedrückt, dann bringen wir es wohl schon vor Gott, aber oft genug vergessen wir dabei die Danksagung.
Mir ging es heute ganz ähnlich. Es war nicht-mein-Tag. Obwohl er sehr schön begann. Frühstück mit Ben. Dann fröhlich los. Der Wind war sehr heftig. Trotzdem war ich flott in Buchholz. Doch dort habe ich knapp eine Stunde nach dem richtigen Weg gesucht. Ich war wirklich schon kurz vorm verzweifeln. Doch als ich erst einmal auf der richtigen Spur war, kam ich wieder gut voran. Dann aber gab es den Campingplatz nicht, wo ich hin wollte. Der nächste nahm keine Touristen mehr. Der nächste danach wäre 6 km entfernt von meiner Route. Ich wollte mich gerade frustriert auf den Weg machen, als ich auf die Idee kam, in Undeloh ein Zimmer zu buchen. Das ist mir gelungen. So konnte ich heute Abend noch eine Runde durch die wunderschöne Heide laufen.


So ist doch noch alles zu einem guten Ende gekommen.

Sonntag, 28. Juni 2020

Ich habe den Herrn allzeit vor Augen

sagt der Beter von Psalm 16,8. Das ist schon ganz schön krass. Bei allen Dingen, die mir im Leben passieren, bei allem was ich tue, immer ist mir Gott im Bewußtsein. Ich kann das leider nicht so von mir behaupten. Natürlich denke ich an Gott, wenn bei mir etwas nicht ganz rund läuft. Dann frage ich mich, warum Gott mir das antut.
Wenn ich etwas besonders Schönes erlebe, denke ich auch oft an Gott und bedanke mich dafür. Aber bei allem, was mir widerfährt? Auch bei den alltäglichen, ganz normalen Begebenheiten, da denke ich nur sehr selten an Gott. Diese Dinge sind so selbstverständlich. Dass ich jeden Tag etwas zu essen habe, dass ich mich mit Freunden treffen kann, dass ich mich frei bewegen kann, dass ich offen meine Meinung sagen kann...
Allezeit den Herrn vor Augen hatte ich allerdings heute. Nachdem ich ja gestern schon so wunderbar bewahrt worden bin, hat sich das heute fortgesetzt. Während meiner ganzen langen Tour nach Hamburg hat es nicht einmal geregnet. Der Himmel war immer grau uńd gelegentlich fielen auch ein paar Tropfen.
Über die Oste, der Ort Osten

Neuland entdecken :-)

Stade

Obstplantagen im Alten Land

Und plötzlich bin ich in Hamburg
Aber ich bin trocken in Hamburg angekommen. Ein paar Mal war der Weg nicht so einfach zu finden, aber ich habe es ja geschafft. Als ich auf der Fähre war, war ich so richtig glücklich. Anfangs hatte ich ja ein bisschen Angst, so allein mit dem Fahrrad in so einer großen Stadt zu sein. Aber durch die deutliche Bewahrung der letzten Tage, spürte ich mich so getragen, dass ich ganz ruhig war. So habe ich mich auf den Weg zu dem Hotel gemacht, dass ich gebucht hatte. Ich musste ein bisschen suchen, bis ich es fand. Doch ich war etwas entsetzt, denn es war eine bessere Absteige. Nein, da mochte ich nicht einchecken. Ich hatte bis 18 Uhr Zeit zum stornieren. Also musste ein neues Hotel her. Zu teuer sollte es ja auch nicht sein. Als ich eins gefunden habe auf meiner App, bin ich aber zuerst zu der Adresse und habe mir angesehen, wie das aussieht. Es war ganz in Ordnung. Also habe ich das eine gebucht und das andere storniert. Als ich dann einchecken will, wird mir gesagt, dass man wegen der Pandemie das Hotel geschlossen hat. Ich könne aber im Partnerhotel ein Zimmer bekommen. Also bin ich wieder los. Die neue Adresse suchen. Ich hatte schon ein bisschen Angst, es könnte wieder so eine Absteige sein. Doch ich staunte nicht schlecht, als ich vor einem richtigen Luxushotel ankam. Da hatte Gott doch mal wieder ganz wunderbar für mich gesorgt.
Nachdem ich dann mein Zimmer bezogen und geduscht hatte, habe ich mir natürlich noch ein wenig die Stadt angesehen. Hamburg ist wirklich eine faszinierende Stadt. Sehr weltoffen und wirklich multikulturell. So viele Menschen aus so vielen verschiedenen Kulturen habe ich kaum mal zusammen gesehen.
Auch die Architektur ist sehr gemischt. Ganz Altes steht neben supermodernem. Natürlich habe ich nicht wirklich viel von Hamburg gesehen. Das kann man an einem einzigen Abend ja auch gar nicht. Aber die Orte, an denen ich unbedingt gewesen sein wollte, habe ich alle besucht. 
Silhouette von der Fähre aus

Elbphilharmonie von der Fähre aus
Fußgängerzone

Jungfernstieg

Rathaus

alte Hafengebäude?

Elbphilharmonie vom Land aus

Gegensätze alt und neu
Ich bin so froh und so dankbar, so stolz und so glücklich!

Samstag, 27. Juni 2020

Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus:

Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass  ihr durch seine Armut reich würdet. So erklärt es Paulus im 2. Korinther8,9.
Eigentlich wollte ich mich heute vor diesem Vers drücken, doch es ließ sich kein anderer geeigneter finden. Es braucht schon eine Menge Nachdenken darüber, was Paulus da wohl gemeint haben könnte. So frage ich also: Warum ist Christus reich? Erst einmal scheint ja das Gegenteil der Fall zu sein. Das Bild, dass sich uns von Jesus zeichnet ist ja das wie er hier auf Erden für uns oder um unseretwillen arm wurde. Arm geboren, arm gelebt, arm gestorben. Warum aber spricht Paulus davon, dass Christus eigentlich reich ist? Was besitzt er, was so wertvoll ist? - Nun, ich denke, es ist die Nähe zu Gott. Dieses Vertrauen in den Vater. Dieses Wissen darum, dass irdisches Leben nur vergänglich ist. Diese Liebe zu den Menschen und letztendlich auch diese Liebe zu Gott.
All das hat er durch sein Leben zu uns auf die Welt gebracht. Er hat uns den richtigen Weg gezeigt. Und damit wir begreifen, dass dieses Privileg nicht nur für die Schönen und Reichen, für die Mächtigen und Einflußreichen, sondern für jeden von uns - auch den aller Unscheinbarsten, den Elendsten und Ausgestoßenen - gilt, darum hat er unter uns gelebt, nicht wie ein König, sondern wie ein Bettelmann.
Heute durfte ich auch sehr von diesem Reichtum leben. Der Tag begann wie die Tage zuvor auch. Ich war gut ausgeschlafen und recht früh auf den Beinen. Gut gelaunt bin ich also Richtung Bremerhaven gestartet. Ich freute mich sehr auf diese faszinierende Stadt. An der Fähre in Blexen, mit der ich nach Bremerhaven übersetzen musste, hatte ich bereits die ersten netten Gespräche.
Das Weserschlösschen in Blexen
Bremerhaven war wie erwartet toll. Ich habe mir viel Zeit gelassen, durch die Hafenregion zu fahren.
Die Havenwelten

Hinter dem Zoo am Meer

Warten an der Schleuse

Kräne so weit das Auge reicht

Das sind mal Schiffe...

Autos, Schiffe, Kräne
Da heute Samstag ist, war wieder nicht so viel los. Aber ich finde diese Stadt so großartig, dass ich gerne mal ein Wochenende hier verbringen würde. Dann ging es weiter nach Cuxhaven.
Das ist Urlaub, oder?
Strandkörbe ohne Ende mit Blick auf kein Meer
Schon kurz nach mittag war ich dort, wo Weser, Elbe und Nordsee ineinander verschmelzen. Nun wollte ich noch ein Stück weiter Richtung Hamburg. Die Sonne schien heiß und das Wetter war noch recht freundlich. Doch es zog sich zunehmend zu. Kurz hinter Otterndorf erwischte mich dann das Gewitter. Doch ich war gerade an einer Schutzhütte. Ist das nicht wunderbar? Kein bisschen nass bin ich geworden, obwohl es wie aus Kübeln schüttete. Nun dachte ich, dass es vielleicht sinnvoller wäre in einem Hotel zu übernachten. Aber alle verfügbaren Unterkünfte waren bereits ausgebucht. Die Jugendherberge geschlossen. Also musste ich es doch noch bis auf den Campingplatz schaffen. Nachdem der Regen etwas nachließ, fuhr ich also weiter. Nach ein paar Kilometern war die Straße wieder trocken und die Sonne kam wieder hervor. So habe ich also ganz trocken den Campingplatz erreicht, konnte mein Zelt aufbauen und sogar noch im Nachbarort ein wenig Proviant einkaufen. Nun sitze ich hier ganz gemütlich im Campingplatz-Restaurant und genieße Pommes und Radler. Ich kann es kaum fassen, was für ein Segen mich heute begleitet hat. Oder überhaupt auf allen meinen Touren. Dann frage ich mich, warum ich so gesegnet bin. Es setzt mich immer wieder in dankbares Erstaunen.

Freitag, 26. Juni 2020

Die Welt vergeht mit ihrer Lust;

wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Dieses Wort aus  1. Johannes 2,17 hat mich heute schon sehr beschäftigt. Wie kann ich das verstehen? Ist es falsch, wenn ich Lust habe mit dem Fahrrad zu verreisen? Wenn ich Lust habe ein Eis zu schlecken? Wenn ich Lust habe  eine Party zu feiern? Ist es falsch Lust zu haben?
Ich glaube nicht, dass das hier gemeint ist. Ich denke, es geht viel mehr darum, dass es hier mehr um Gelüste, um Begierden und Begehrlichkeiten geht. Also einfach Lust haben, das Leben genießen und fröhlich sein, das ist okay. Aber wenn ich dabei anderen Menschen weh tue, ihnen zu nahe trete, sie verletze, dann ist das eine andere Sache. Auch Neid ist kein guter Wesenszug. Wenn ich nicht mit dem kleinen Auto zufrieden bin, sondern den dicken Wagen brauche, dann ist das eine unnötige Begehrlichkeit. Auch ist es, dass manchmal in Beziehungen unschöne Gelüste wach werden.
Ich denke, dass Gott uns schon ein wirlklich schönes Leben voller Lust und Freude bereiten will. Aber eben auch im Rahmen seiner Gesetze und Gebote. Immer im Blick auf den Nächsten. Immer in der Liebe zum anderen. Niemals, wenn es nur um mich geht. Niemals auf Kosten anderer.
Und wenn man sich an diese Gebote der Liebe hält, dann hat Gott auch immer einen guten und lustvollen Moment für einen bereit. Wenn Gott im Leben an oberster Stelle steht, dann wird unser Leben so voller Freude. Und es bleibt auch nach unserem Tod bestehen. Es verraucht nicht einfach. Jesus selbst hat uns diesen Weg vorbereitet. Er selber ist den bittersten aller Wege gegangen und hatte, so denke ich, auch Lust zu leben. Er war sicher kein Kind der Traurigkeit, auch wenn ihm Gott viel abverlangt hat. Doch er wusste, dass seine Belohnung auf ihn wartet. Und so wartet sie auch auf uns, wenn wir uns Gott zuwenden. Aber deswegen müssen wir nicht auf alles verzichten, was uns froh macht.
So bin ich heute Morgen nach einer wunderbar erholsamen Nacht schon früh auf dem Weg gewesen. Schon um halb neun war ich in Bremen. Es war auch gut so, denn es war schon viel los in der Stadt. Bremen ist wirklich eine wunderschöne Stadt.
Der Roland

Der Dom

Das Rathaus

Häuser am Markt

Die Stadtmusikanten und ich

Am Weserufer

eine interessante Lösung: Der Radweg unter der Brücke
Aber mit dem Fahrrad bin ich doch lieber in der Natur unterwegs.
Schließlich ging es gut weiter, immer die Weser im Blick und den Wind im Rücken. Allerdings war die Weser meistens eingedeicht und ich habe nur hin und wieder einen Blick auf sie erhascht. Dafür durfte ich aber gleich zwei riesengroße Umleitungen fahren, weil Brücken gesperrt waren. Die zweite war rechtzeitig angezeigt und ausgeschildert. Aber bei der ersten stand ich plötzlich völlig verdutzt vor der gesperrten Brücke. (Zum Glück war ich nicht die einzige, sonst wäre ich mir echt doof vorgekommen!) Als ich noch nach dem richtigen Weg suchte, halfen mir zwei nette Rennradfahrer auf die Sprünge und so kam ich nach sechs Kilometern tatsächlich am anderen Ende der Brücke an. Die Brücke selber ist vielleicht 100 Meter lang, eher kürzer. 😣
Aber ich lasse mich ja nicht so schnell entmutigen. Und da in Warfleth die Kirche offen war, habe ich dort wieder eine Kerze angezündet und einen Moment der Einkehr gehabt.
Kirche Warfleth  von außen...

... und von innen
Bis Nordenham ist die Weser unmerklich zu einem gewaltigen Strom angeschwollen. Der Ort selber ist nichts besonderes. Ganz nett, aber viele Geschäfte sind geschlossen. Viele Jugendliche waren unterwegs an die Weser. Kein Wunder bei dem heißen Wetter. Heute haben mir auch meine zwei Liter Wasser nicht gereicht. So war ich froh, als ich in Brake was nachkaufen konnte, zumal der letzte Schluck schon ziemlich warm geworden war.
Auf dem Campingplatz stehe ich neben zwei schweizer Brüdern, die auch den Weserradweg fahren. Sie sind schon seit vielen Jahren immer wieder gemeinsam mit dem Fahrrad unterwegs und haben schon fast alle Flüsse in Deutschland erradelt. Es war ein sehr interressantes Gespräch über Fahrradfahrer, Corona, Trump und Gott und die Welt.
Nun bin ich froh, dass auch dieser Tag so gut und Pannenfrei vergangen ist. Dankbar bin ich, dass ich hier sein darf.

Donnerstag, 25. Juni 2020

Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?

So fragt Paulus in Römer 8,35.
Es geschehen manchmal Sachen, die uns an der Liebe christi zweifeln lassen. Da geht es uns einfach schlecht und wir sind vielleicht sogar verzweifelt. Krankheit kann so ein Grund sein. Oder der Verlust eines lieben Menschen.
Aber in alldem kann man die Liebe Christi erfahren, Nicht, weil er solche unschönen Dinge von uns fern hält, nicht weil wir als Christen plötzlich unverwundbar wären. Nein, weil er uns hindurchträgt. Er kann uns neuen Mut geben. Er kann uns zeigen, wie wir trotz der Situation gut leben können. Er kann uns auch zeigen, wie wir gut Abschied nehmen können. Er hat uns gezeigt, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Darum kann Paulus auch wenig später resümieren:
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Und so bin auch ich gewiß, dass mich nichts von der Liebe Christi trennen kann. Auch nicht meine eigene Angst, meine Zweifel oder meine Fragen. christus hält mich in seiner Hand. Auch auf meiner Tour. Bisher läuft ja auch alles gut und bewahrt. 
Heute morgen gab es für mich nur ein kleines Frühstück. Dadurch hatte ich schon nicht die volle Power. Ab Mittag war die Luft auch recht schwül. Der Wind frischte ordentlich auf. Das gab Kühlung. War aber auch anstrengend, da er sehr entgegenkommend war. Allerdings änderte sich das Ab Verden, weil die Weser dann ihre Richtung wechselt und nun mehr nach Westen fließt. Das ist bei Ostwind hilfreich. Kurz nach dem Start habe ich noch einen kleinen Abstecher zur Kirche in Drakenburg gemacht.
Kirche in Drakenburg
Danach ging es wieder durch wunderbare Natur. Jetzt ist die Landschaft wirklich weit und flach. Ich genieße die Radfahrt hier sehr. 
Eine Disel am Wegesrand


Störche nisten auf einem Schornstein

Blick über die Weser

Sand/Kiesabbau an der Weser

Kurz vor eins war ich in Verden/Aller. Die Stadt ist ganz hübsch. Aber da die Sonne schon sehr brannte, war meine Motivation für einen Stadtbummel gering.
Die Fußgängerzone
Sch


Pferde in der Fußgängerzone

Das gehört auch irgendwie zum Dom

Der Dom. Ein gewaltiger Bau
Aber ich konnte mir einen neuen Kulturbeutel kaufen und befüllen. Nur den Kamm habe ich vergessen. Den besorge ich dann morgen in Bremen. Nach Verden kam ich durch Thedinghausen, wo ich einen kurzen Blick auf Schloss Erbhof warf.
Schloss Erbhof

Das Packhaus, heute RAthaus

Kirche von Thedinghausen
Dort ist aber ein Hotel und Tagungshaus untergebracht, deshalb blieb es bei einem kurzen Blick von außen. Schließlich habe ich dann kurz hinter Achim (Ja, der Ort heißt so) einen Campingplatz gefunden. Hier ist es wieder wunderbar idyllisch.
Blick vom Campingplatz auf die Weser
Außer mir ist nur noch ein Pärchen mit dem Rad hier. Alles andere sind offensichtlich Bremer Dauercamper. Da dieser Platz weit ab von irgendwelchen Straßen liegt, hoffe ich, dass es wieder eine ruhige Nacht wird.

Ich bin sehr dankbar, jetzt hier sein zu dürfen. Es wirkt alles so normal. Die Leute sind alle so entspannt. Das tut mir auch gut.
Gott segne euch!                       

Mittwoch, 24. Juni 2020

Wie die Erde hervorbringt, was sprießt,

so wird Gott der Herr Gerechtigkeit sprießen lassen und Ruhm vor allen Nationen. predigt Jesaja 61,11. Jakobus 3,18 schriebt dazu "die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden die, die Frieden stiften."
Wie ist das mit der Gerechtigkeit Gottes? Kommt er uns nicht oft sogar ungerecht vor? Da werden gläubige Menschen schwer krank oder verlieren ihre Arbeit oder erleben irgend ein anderes Unglück. Dann wiederu scheint es, dass den Menschen, die sich ganz ohne Gott rücksichtslos durchs Leben boxen alles gelingt.
Doch ich denke, dass das nur eine ganz weltliche und menschliche Sicht auf die Dinge ist. Wir sehen ja nicht all das Böse und Schlimme, dass der Gottlose erlebt und wir sehen nicht die wunderbaren Begegnungen, die ein Gläubiger Mensch in seinem Kummer hat. Gott ist durch und durch gerecht. Auch wenn wir diese Gerechtigkeit nicht immer verstehen. Aber das letzte Gericht steht ja noch aus. Und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Christus hat uns bereit gemacht für Gottes Gerechtigkeit. Durch ihn haben wir eine neue Dimension des Glaubens erhalten. Und Liebe und Frieden sind die Dinge, die uns auf dem Weg zur Gerechtigkeit Gottes begegnen. Frieden halten und Liebe üben sind die obersten Gebote.
Heute hatte ich auch ein bisschen Probleme mit Gottes Gerechtigkeit. Ich habe mich schon ein bisschen betrogen gefühlt. Aber das nicht wirklich ernsthaft! Es ist nur so, dass ich den Weg von Petershagen nach Minden nun schon so oft gefahren bin und immer hatte ich Gegenwind. Heute war ich von Minden nach Petershagen unterwegs und hatte wieder Gegenwind. Aber eigentlich hatte ich schon damit gerechnet. Da der Wind ja beständig aus Nordosten kommt.
Ansonsten war meine Tour heute sehr schön. Gelegentlich war mir ein bisschen zu viel Verkehr, aber sie konnten ja nicht alle Straßen für mich für PKW sperren. :-)
Jedenfalls hatte ich letzte Nacht deutlich besser geschlafen und war dementsprechend fit. Während der Tour habe ich im Wesentlichen die Landschaft genossen.
roter Mohn im fast reifen Korn

bunte Blütenpracht am Wegesrrand
Ein Highlight war für mich, dass ich, um die Weser zu überqueren tatsächlich über die Autobahn fahren musste.
über die Autobahn die Weser überqueren
(Natürlich hinter der Leitplanke) Ebenfalls besonders war der Blick auf das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica.
Kaiser Wilhelm schaut ins Tal hinab
Und Kurze Zeit später war ich am Wasserstraßenkreuz in Minden.
Hier führt der Kanal über die Weser
Dort habe ich mich dann einmal zum Kanal hinaufbemüht. Aber es war auch von dort nichts Aufregendes zu sehen. Bereits um 14.25 erreichte ich Stolzenau.
Durchfahrt durch Stolzenau
Da war für mich klar, dass ich auf jeden Fall noch die 35 km zum nächsten Campingplatz fahre. Um 16 Uhr war ich dann in Nienburg/Weser.
Stadtmitte von Nienburg/Weser
Ich mag diesen Ort sehr. Trotzdem habe ich mich genau hier bei der Weiterfahrt verfahren. Ich war bereits 2,5 km in der falschen Richtung unterwegs, ehe ich es gemerkt habe. Aber ich war auch selber schuld. Man sollte einfach mal auf die Engel hören, wenn sie einem schon begegnen. Tatsächlich sprach mich auf der Brücke ein Radfahrer an, dass er mir bitte den Rücken mit Sonnenspray einsprühen wollte, weil ich total verbrannt war. Nachdem er das getan hatte, fragte er mich, wo ich denn noch hin wollte. Ich sagte es ihm und er meinte, dass ich dann hier falsch sei und über die Brücke wieder zurück müsse. Doch ich hatte ja meine Karte und wusste es besser :-(
Jedenfalls bin ich heil und unversehrt hier angekommen. Hier sind inzwischen wirklich viele Radfahrer angekommen. Inzwischen stehen hier schon 10 Zelte.
Als ich mein Fahrrad ausladen wollte, fiel mir auf, dass ich meinen Kulturbeutel verloren habe. Zum Duschen konnte ich mir mit der Seife vor Ort aushelfen. Aber ansonsten muss ich mich da morgen neu ausrüsten. Wenn alles gut geht schaffe ich es morgen bis Bremen. Nun bin ich redlich müde. Ich bin dankbar, dass ich diesen Tag so gut geschafft habe. Das Urlaubsgefühl wird immer größer. Es ist einfach schön.