Mittwoch, 30. Juni 2021

Wer glaubt dem, was uns verkündet wurde,

 und an wem ist der Arm des Herrn offenbart? So fragt Jesaja 53,1, nachdem er den Christus angekündigt hat. Es klingt ja auch sehr unglaubwürdig: der Allerverachtetste und Unwerteste soll unsere Krankheit und unsere Schmerzen auf sich nehmen? Gott hat unsere Schuld auf ihn geladen? Das klang damals unglaubwürdig und das klingt heute unglaubwürdig. 

Und dennoch kann man es täglich erleben. Immer wieder gibt es Menschen, die von dieser Befreiung durch Christus berichten. Immer wieder gibt es Menschen, die erleben, wie Gott ihre Krankheit, ihren Schmerz, ihre Trauer mitträgt; wie Gott sie auf Flügeln über Krankheit, Schmerz und Trauer hinwegträgt und zu neuem Leben befähigt und ermutigt. 

Auch ich habe ja die Anwesenheit Gottes, seine Liebe und seine Hilfe schon oft zu spüren bekommen. Trotzdem glauben nur wenige, was ich bezeuge. Da glaubt man eher an Zufall, Schicksal oder Karma. Dabei ist es der lebendige Gott, der uns das Leben so schön macht, der uns mit all unseren Ecken und Kanten, mit allen Fehlern und Macken liebt! Durch Jesus sind wir vor ihm freigesprochen! Nun dürfen wir frei und vergnügt leben. Warum ist das schwerer zu glauben als Karma?

Diese Liebe Gottes durfte ich heute wieder erleben. Die Nacht im Hotelzimmer war angenehm. Das Frühstück mäßig gut. Als ich gegen halb neun losfuhr, war es merklich abgekühlt. Es war sehr neblig, leichter Nieselregen. 
Die Windräder stecken in den Wolken
Aber schon bald wurde es klarer und trockener. Der Weg war wieder einmal sehr schön. Ich kam durch den Naturpark Hümmling
nach Sögel. Manchmal führte der Weg auch über holpriges Kopfsteinpflaster.
Aber das kannte ich ja schon aus Mecklenburg. Dann jedoch stellte ich fest, dass ich gut eine Stunde im Kreis gefahren war! Da haben mich die Wegweiser aber ganz schön zum Narren gehalten! Ich war ziemlich sauer. Es dauerte eine ganze Weile bis ich aus dem Dunstkreis von Sögel herausgefunden hatte. Doch danach ging es gut und zügig weiter.  Einsten hatte eine niedliche kleine Kirche.
Nun befand ich mich auf der Straße der Megalith-Kultur und kam an einigen Großsteingräbern vorbei.

In Klein-Berßen stellte ich fest, dass dieses erstaunlicherweise größer war als Groß-Berßen.
Klein-Berßen
Dann war ich ein Stück mit der Nordradde unterwegs.
Sie wollte genau wie ich zur Ems. In Apeldorn stand eine interessante Kirche. An den alten Turm war eine (nicht mehr ganz) neue Kirche angebaut.
Schließlich war ich zurück an der Ems bei Meppen.
Entlang des Dortmund-Ems-Kanal ging es sehr flott auf gutem Weg nach Lingen,
vorbei an der Ölraffinerie Emsland.
An einem Bauernhof gab es eine Radler-Rast, wo ich mir sogar eine heiße Suppe kaufen konnte.
Das tat soo gut! Als ich noch etwa 5 km vom Campingplatz entfernt war, fing es wieder an zu regnen. Na toll, dachte ich bei mir. Das wird ja herrlich: Bei strömendem Regen das Zelt aufbauen. Doch wieder einmal hatte ich Gottes Möglichkeiten außer Acht gelassen. Als ich hier auf dem Platz ankam (wieder in Salzbergen), durfte ich mein Zelt unter einem großen Pavillion aufbauen.
Ganz trocken. Auch gibt es hier eine Hütte mit Sitzgelegenheit und Strom, um das Handy aufzuladen. Außer mir ist noch ein Ehepaar aus Berlin hier. Sie wollen noch bis Leer und dann wieder nach Berlin zurück. Als ich noch mal in Salzbergen war, um einzukaufen, kam ich noch an einer alten Dampflok vorbei.
Inzwischen hat es wieder aufgehört zu regnen. Mir mangelt es wieder an nichts. Es ist alles bestens vorbereitet für mich.

Dienstag, 29. Juni 2021

Gott will nicht das Leben wegnehmen,

sondern er ist darauf bedacht, dass das Verstoßene nicht auch von ihm verstoßen werde. (2. Samuel 14,14)

Wir Menschen neigen dazu, Menschen, die uns mal unangenehm aufgefallen sind, für immer aus unserem Leben zu verbannen. Manchmal tun wir das auch aufgrund von Vorurteilen. Gott ist da aber ganz anders. Er gibt jedem Menschen eine Chance. Er will, dass jeder ein gutes Leben hat. Deshalb gilt es für uns Christen da auch mit gutem Beispiel voranzugehen. Denn Jesus war auch immer für die Ausgestoßenen da. 

Für mich war heute nicht so ein schöner Tag. Obwohl er eigentlich ganz gut anfing. Ich wurde morgens um kurz nach fünf wach, weil es angefangen hatte zu regnen. Leider konnte ich nicht wieder einschlafen. So bin ich wenig später aufgestanden, habe alle meine Sachen ins Trockene gebracht, auch das Zelt. Dort unter der Überdachung konnte ich dann ganz gemütlich frühstücken und meine Sachen packen. Als alles verstaut war, hörte der Regen auf und so war ich bereits um halb acht auf dem Weg. Ich hatte mich und meine Sachen schön regenfest eingepackt. Doch nach einiger Zeit wurde es mir darin zu warm und ich konnte die Regensachen ausziehen. So erfreute ich mich an dem schönen Radweg.

In Emstek bin ich in die Kirche gegangen, habe Gott danke gesagt und eine Kerze angezündet.


Ein Stück weiter kam ich an einem Großsteingrab vorbei

und wenige Meter später war die Straße gesperrt.

Ich musste also ein gutes Stück zurück und an der Hauptstraße weiter. Schließlich kam ich an einem schönen Picknickplatz vorbei.

Während ich dort saß und snackte, donnerte es im Hintergrund. Ich war ein wenig unsicher, ob ich weiter fahren sollte. Aber ich entschloss mich dazu, es bis in die nächste Stadt zu schaffen. Leider ist mir das nicht gelungen. Tropfnass bin ich geworden. Das Gewitter dauerte an. So habe ich mir hier in Werlte ein Hotel gesucht. Dort angekommen konnte ich mir erst einmal trockene Sachen anziehen und meine nassen Sachen zum Trocknen aufhängen. Als gegen Abend alles wieder trocken war, habe ich mir auch noch den Ort hier angesehen.


Er ist aber nicht besonders schön. 

Nun hoffe ich, dass ich morgen etwas besser voran komme. Heute habe ich ja mein Ziel nicht erreicht. Wenn es nur ein bisschen regnet, ist es ja nicht so schlimm. Aber bei Gewitter mag ich dann doch nicht fahren. 


Montag, 28. Juni 2021

Aus Liebe hat er uns dazu bestimmt, seine Söhne und Töchter zu werden - durch Jesus Christus.

 Mit dieser Verheißung beginnt der Apostel Paulus seinen Brief an die Epheser (1,5). Er hat ja diese Gnade in besonderer Weise zu spüren bekommen. Hat er doch zunächst als frommer Jude alle Chistusgläubigen hartnäckig verfolgt. Er konnte sich ganz und gar nicht vorstellen, dass diese Leute von Gott geliebt sein können. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Gott seinen eigenen Sohn opfern würde, ja,  dass Gott überhaupt einen Sohn haben konnte. Aber dann wurde er von eben jenem angesprochen. Von dem Auferstandenen. Das war so ein krasses Wunder, dass er fortan genauso fanatisch für Jesus unterwegs war. Überall auf der Welt wollte er von diesem großen Wunder und der damit verbundenen Verheißung reden. Alle sollten es wissen. 

Lange hat es gedauert, bis dieses auch in der Kirche angekommen ist. Auch wir sind Söhne und Töchter Gottes. Kinder, die er liebt und auf die er wartet. Kinder, von denen er hofft, dass sie zu ihm nach Hause finden. 

Wer als Kind Gottes lebt, kann sein Leben ganz angst- und sorgenfrei gestalten. Gott sorgt sich um uns und er hält uns in unseren Ängsten, in unserer Trauer und in unserer Sorge fest und tröstet uns und gibt uns Mut und Kraft durch den Heiligen Geist.

Ich durfte das ja am Anfang meiner tour besonders krass und deutlich erleben: "Wer auf den Herrn hofft, den wird die Güte umfangen" (Ps 32,10)

Auch heute wieder war ich ganz von Gottes Liebe umgeben. Der Weg war wieder einmal sehr schön und sehr ruhig. Nachdem ich gestern noch die Abendstimmung an der Aller genießen konnte,


ging es heute zunächst einen alten Bahndamm entlang.

Vorbei an fast reifen Getreidefeldern

entlang der Aller

kam ich schnell nach Rethem. Dort grüßte mich die alte Bockwindmühle.

Weiter ging es. An blühenden Kartoffeläckern vorbei

und an schönen alten Bauernhäusern

bis nach Hoya. Dort fiel mir die dortige Bücherei besonders auf.

Dann ging es weiter durch teilweise sehr schmale Wege,
Radweg mit Rastplatz

dann aber auch wieder an breiten Straßen bis Hassel.

Von dort weiter nach Colnrade

über die Hunte und schließlich nach Goldenstedt an den Hartensbergsee,

wo ich auf dem Campingplatz gelandet bin. Auch hier ist es wieder sehr schön, sehr ruhig und alle Menschen sind supernett. Hier kann man es aushalten! Leider ist es heute sehr heiß. Die Sonne sticht sehr vom Himmel. Es bezieht auch immer mehr. Morgen soll es dann einen kompletten Regentag geben. Aber schaun wir mal, wie es dann wirklich wird. Bis hierher habe ich es jedenfalls schon mal gut geschafft. Ich bin sehr froh und sehr dankbar. 

Sonntag, 27. Juni 2021

Alle Dinge sind möglich bei Gott

 Dieser Satz wird in Markus 10,27 von Jesus quasi als Trost gesprochen. Soeben ist dem reichen Jüngling klar geworden, dass ihm all seine Frömmigkeit, sein Fasten und Beten nichts nutzt, weil er sein Herz zu sehr an seinen Reichtum gehängt hat. Jesus hatte ihn lieb gewonnen, weil er so die Gebote hielt. So war es ihm auch leid um den jungen Mann. Seinen Jüngern erklärte er, dass wohl eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als ein Reicher in den Himmel kommt. 

Also alles aussichtslos? Jeder hat doch etwas, wovon er nicht loslassen kann. Vielleicht ist es auch Eigentum? Vielleicht ist es ein Mensch, dem man nicht vergeben kann? Vielleicht ist es ein Laster, das man nicht lassen kann? Hat also niemand eine Chance in den Himmel zu kommen? 

Gerade das, sagt Jesus, ist ja das große und unglaubliche Wunder: Bei Gott sind alle Dinge möglich. Dass wir gerettet werden, obwohl niemand so lebt, das hat Gott durch Jesus möglich gemacht. Dafür ist er ans Kreuz gegangen. Dafür hat er gelitten. Damit wir nicht mehr leiden müssen. Und wir brauchen nichts weiter zu tun, als Jesus als unseren Herren zu bekennen. 

Heute war für mich ein sehr ruhiger Tag. Gemütlich bin ich über die Felder und durch die Wälder von Hankensbüttel nach Celle gefahren.




Dort bin ich auf den Allerradweg abgebogen. Dem bin ich bis Ahlden an der Aller gefolgt. Es war ein sehr schöner Weg. Fernab von allen Straßen und allem Verkehr. Auch um die Orte wurde ich weitestgehend herumgeführt. So habe ich heute auch keine besonderen Bilder.

Das Wetter war wieder herrlich. Nur kurz vor meinem Ziel gab es einen kurzen, erfrischenden Regenschauer. Aber nun scheint wieder die Sonne, es ist gemütlich warm und ich sitze hier im Biergarten und genieße den Feierabend. 

Samstag, 26. Juni 2021

Jauchze und rühme, die du wohnst auf Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir!

Viel zu lachen haben die Israeliten nicht als sie in der Verbannung leben. Weggeführt in ein fremdes Land mit fremden Bräuchen und fremden Göttern. Viele von den Älteren haben es selbst erlebt, wie es ist, wenn man Hals über Kopf die Heimat verlassen muss. Mancher wird nie richtig heimisch in der neuen "Heimat". 

Aber dann kommt die großartige Vorhersage: Gott wird euch wieder zurückbringen! Er wird euch euer Land wiedergeben. Und er wird einen Retter schicken, einen Messias, einen Friedefürst. Und damit die Aufforderung: Jauchze und rühme! aus Jesaja 12,6. 

Grund zur Freude haben sie nun. Grund zur Freude haben auch wir. Denn auch wir sind durch Jesus Christus erlöst. Auch für uns ist sein Friedensreich. Durch Jesus haben auch wir Anteil an der neuen Heimat. 

Und rühmen dürfen wir uns. Nicht wegen unserer großartigen Taten. Nein, die haben wir nicht aufzuweisen. Wir dürfen uns rühmen, wenn und weil Gott unter uns groß ist. Wenn Gott in unserem Leben einen wichtigen ersten Platz einnimmt, dann dürfen wir uns rühmen und vor Freude jauchzen.


Auch ich hatte heute wieder viel Grund zur Freude und zur Dankbarkeit. Als ich am Morgen meine Tour gestartet habe, war der Himmel noch ziemlich bedeckt, aber schon recht bald kam die Sonne zum Vorschein und es wurde ein herrlich warmer Tag. Von Lüneburg aus bin ich den Ilmenau-Radweg bis Uelzen gefahren. Die Ilmenau bekam ich aber nur sehr selten zu sehen.

Die Ilmenau
Aber der Weg führte schön ruhig mal durch Wald,
mal über Felder und Wiesen.


So kam ich zuerst nach Bad Bevensen, wo ich den Ort aber nur gestreift habe.
Ilmenau bei Bad Bevensen
Dann ging es ein gutes Stück am Elbe-Seitenkanal entlang, sodass ich auch an Uelzen vorbei fuhr.
Dafür war die Schleuse dort sehr interessant. Es war reger Schiffsverkehr dort.
Es war spannend zu beobachten, wie die Schiffe in die Schleuse einfuhren, um 23 Meter höher wieder weiter zu fahren. Der Höhenunterschied ist schon beachtlich. Ich musste es mir meiner eigenen Körperkraft schaffen. Habe ich aber nicht. Die letzten Meter musste ich schieben. 😀 Wenige Kilometer später war ich in Bad Bodenteich.
Dort habe ich mir eine kleine Pause gegönnt und in dem dortigen Wassertretbecken meine Beine gekühlt. So erfrischt war die letzte Etappe bis Hankensbüttel zu Tim und Kristina schnell geschafft.
Otterzentrum Hankensbüttel
Hier angekommen habe ich mich schnell etwas frisch gemacht, dann sind wir gemeinsam etwas spazieren gegangen und anschließend haben wir es uns in Wittingen bei einem leckeren Essen gut gehen lassen. So war dieser Tag rund herum gelungen.