Samstag, 28. März 2020

Gott ermutigt


Gott ermutigt – ein Gottesdienst zu Hause
und trotzdem miteinander verbunden
Kerze anzünden  ----------- Stille
Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst       
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Aus Psalm 102
1Ein Gebet für den Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem HERRN ausschüttet. 2HERR, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen! 3Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald! 4Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer. 5Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich vergesse, mein Brot zu essen. 6Mein Gebein klebt an meiner Haut vor Heulen und Seufzen. 7Ich bin wie eine Eule in der Wüste, wie ein Käuzchen in zerstörten Städten. 8Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. 9Täglich schmähen mich meine Feinde, und die mich verspotten, fluchen mit meinem Namen. 10Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen 11vor deinem Drohen und Zorn, weil du mich hochgehoben und zu Boden geworfen hast. 12Meine Tage sind dahin wie ein Schatten, und ich verdorre wie Gras. 13Du aber, HERR, bleibst ewiglich und dein Name für und für. 14Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist, und die Stunde ist gekommen – 15denn deine Knechte lieben seine Steine und tragen Leid um seine Trümmer –, 16dass die Völker den Namen des HERRN fürchten und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit, 17wenn der HERR Zion wieder baut und erscheint in seiner Herrlichkeit. 18Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht. Amen.
Stille
Andacht zu Hebräer 13, 12-15
12Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. 13So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen. 14Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. 15So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.
Jesus hat für uns alles menschliche und irdische Leid durchlitten. Daran dürfen wir uns an diesem Sonntag Judika, dem 5. Sonntag der Passionszeit erinnern. Besonders tröstlich darf es uns sein, wenn wir wegen der besonderen Situation nicht vor die Tür kommen. Zwei Wochen haben wir jetzt geschafft, drei Wochen liegen noch vor uns. Alle hoffen, dass die Regeln nicht weiter verschärft werden. Es ist eine schwierige Situation. Wenn ich meine Wanderungen durch den Wald mache und mir kommt jemand entgegen, dann machen wir einen so großen Bogen umeinander als wären wir aussätzig. Das ist kein schönes Gefühl. So viele Menschen sehnen sich danach, Freunde und Familie wieder herzlich in den Arm nehmen zu dürfen. Jeder der hustet oder niest wird gleich schräg angesehen. Ja, auch wenn es mir mal im Hals kratzt, frage ich mich gleich ganz bange, ob es mich jetzt wohl auch getroffen hat.
Mit aller Kraft versuchen Ärzte, Virologen und Pharmazeuten ein taugliches Medikament zu finden.
Wir aber sollten mit aller Kraft versuchen, uns Jesus zuzuwenden. Sein Joch zu tragen.  „Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Sagt Jesus in Matthäus 11,30. Wie können wir das denn verstehen? Nun, Jesus musste sein Kreuz selber tragen, Spott, Hohn und Schmerz ertragen. Aber er war sich der Hilfe und des Beistandes seines Vaters gewiss. Und so trägt er bis auf den heutigen Tag alles, was unser Leben beschwert. Darum ist die Last leicht, wenn wir sie von Jesus übernehmen, denn unseren Ballast trägt er.
Und wir können alles, alles leichter ertragen, wenn wir nicht mit aller Gewalt an unserem irdischen, vergänglichen Leben festhalten, sondern uns bereit machen unsere ewige Heimat anzunehmen.
Das sagt sich so leicht. Wenn ich darüber nachdenke (und das tue ich häufig dieser Tage), dann merke ich, dass ich noch lange nicht so weit bin. Ich denke dann oft an unsere Kinder, die, wenn ich sie hereinrief, oft noch um ein paar Minuten Aufschub bettelten. So fühle ich mich zur Zeit auch: „Ich will noch nicht nach Hause kommen! Hier draußen ist es noch soo schön! Ich habe doch noch so viel vor!“
Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass wenn es so weit ist, wir in Gottes unvorstellbar große Liebe, in unermessliche Wärme und unglaubliche Freude gehen werden.
Aber ich bin überzeugt davon, dass Gott uns diese Welt und unser Leben hier auf dieser Erde geschenkt hat, damit wir es in vollen Zügen genießen!
Dass uns gerade in diesen Zeiten die Angst in den Händen hält ist auch ganz normal. Aber wir sollten uns davon nicht besiegen lassen, sondern uns fest auf Jesus verlassen. Gottes Namen sollen wir groß machen. Gott weiß, was für uns das Richtige ist. Darauf dürfen wir vertrauen. Das weiß auch schon der Beter von Psalm 142,4: Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad.
Ich wünsche uns allen, dass wir diese Tage gut und gesund überstehen.           Amen.
Fürbitten-Gebet
Guter Gott, wir bitten Dich um Deinen Beistand in dieser unsicheren Zeit.    Sei Du bei allen Erkrankten und Leidenden.                                                    
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie, allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser extremen Belastung, den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.     
Wir beten für alle, die einen großen materielle Schaden haben oder befürchten.
Guter Gott, wir bitten Dich für alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen können. Berühre Du ihre Herzen mit Deiner Sanftheit und Liebe.
Wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen, dass Normalität wieder einkehren kann.
Hilf uns und allen Verantwortlichen in der Politik, dass das Leid der sich auf der Flucht befindlichen Menschen und dass der Menschen in Kriegs- und Krisengebieten nicht in Vergessenheit gerät.
Mach uns dankbar für jeden Tag in  Gesundheit.                              
Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist, dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.
Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.
Guter Gott, Dir vertrauen wir uns und Deine ganze Welt an.
Amen.                                                                         (Ursprung: Kath. Pfarrgemeinde St. Willehad, Wilhelmshaven)
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Segen gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden
Stille
Kerze auspusten


Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.

Dieses Wort aus Psalm 147,11 steht über dem heutigen Tag. Gott hat Gefallen an denen, die auf seine Güte hoffen! In einer Zeit, in der das Leben anders ist, in der man allein und isoliert ist, in der nichts mehr ist wie vorher, da tut es doch einfach gut zu wissen, dass Gott für uns da ist, wenn wir auf seine Güte hoffen und vertrauen. Nicht den Kopf hängen lassen, nicht den Mut verlieren, nicht auf die vielen Schwarzmaler hören! Sondern sich vertrauensvoll an Gott wenden. Das ist die Devise!
Ich merke es in meinem Umfeld, wie schnell die Leute bereit sind alles schlecht zu reden, alles schwarz zu sehen, wenn nur einer das passende Stichwort liefert. Manchmal platzt mir dann auch der Kragen. Nein, so ist es doch nicht! Wir haben doch eine lebendige Hoffnung! Wir haben doch einen Gott, der uns liebt, dem wir uns zuwenden können. Er hat uns das Leben geschenkt und er will, dass wir es genießen. Nur eben nicht ohne ihn. Mindestens der Sonntag sollte Gott gehören. Ein paar stille Minuten am Morgen und/oder am Abend für Bibellese und Gebet. Das kann sich jeder noch so gestresste Mensch einrichten. Und schon wird alles anders. Wenn wir Gott in unserem Herzen haben, wird die Welt bunt und hell und hoffnungsfroh!
Etwas von diesem wundervollen Werk Gottes durften wir heute auf unserer Radtour rund um den Möhnesee erleben. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien warm.
Da ich am Donnerstag mit meinem E-bike eine größere Panne hatte und sich dieses jetzt in Reparatur befindet, haben wir unsere Fahrräder auf's Auto gepackt und sind nach Ense gefahren. Von dort ging es dann erst einmal  zur Staumauer.
Zu unserer Freude war die Straße für den PKW-Verkehr wegen einer Baustelle gesperrt. So waren die ersten Kilometer sehr entspannt. Doch dann war tatsächlich unglaublich viel los an der Möhne.
Autos, Motorräder, Fußgänger und Radfahrer wimmelten nur so auf den Wegen. Zum Glück führten die letzten Kilometer bis zur Staumauer zurück wieder durch ein Naturschutzgebiet.



Da war es dann deutlich ruhiger. Trotz allem war es eine herrliche Tour. Es tat einfach gut mal wieder on Tour zu sein!

Freitag, 27. März 2020

Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?

Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun. Dieses Wort aus Jeremia 17,9-10 spricht Gott in einer Zeit, in der sich die Israeliten immer stärker den Göttern der umliegenden Völker zuwenden. Der lebendige, erlösende Gott Israels steht nicht mehr im Mittelpunkt der Menschen. Aber diese Androhung: "Ich gebe jedem nach seinem Tun" ist mit einer sehr großen Segenszusage verbunden. Unmittelbar vor dem Vers der Tageslosung heißt es: "Doch ich segne jeden, der seine Hoffnung auf mich, den HERRN, setzt und mir ganz vertraut.
Er ist wie ein Baum, der nah am Bach gepflanzt ist und seine Wurzeln zum Wasser streckt: Die Hitze fürchtet er nicht, denn seine Blätter bleiben grün. Auch wenn ein trockenes Jahr kommt, sorgt er sich nicht, sondern trägt Jahr für Jahr Frucht."
Und trotz dieses Versprechens ist unser Herz oft verzagt, ohne Mut, ängstlich.
Wir kennen es, denke ich in diesen Zeiten alle: Da ist die Hoffnung auf den Beistand Gottes, die Zuversicht, dass er uns sicher durch diese Zeit führt und gleichzeitig die Angst, dass es uns auch erwischt, dass wir unter der Krankheit leiden müssen, dass alles kein gutes Ende nimmt.
Vielleicht vertrauen wir auch mehr den Theorien, die so durch die virtuelle Welt geistern. Vielleicht bauen wir mehr und fester auf unser menschliches Können, als auf Gottes Gnade.
Aber gerade zur Zeit gibt es mehr Gebetsgemeinschaften als je zuvor. Gerade jetzt fragen immer mehr Menschen nach Gott.
Wie auch immer es für uns weiter gehen wird, so ist es doch besonders wichtig sich an Gott festzuhalten. An seinem Segen zu bleiben. In zwei Wochen ist Ostern. Dann feiern wir das Fest der Auferstehung. Das Fest der Hoffnung und des Lebens!
Und bei aller Furcht und Verzagtheit sagt Gott seine Strafe nicht zu, weil wir mal gesündigt haben, weil wir im Leben mal was falsch gemacht haben. Nein - für all das ist Jesus ans Kreuz gegangen! Da dürfen wir uns der Vergebung ganz sicher sein! Nur wenn wir uns Gott ganz abwenden, wenn wir ihn leugnen, wenn wir andere Götter, Dinge höher stellen als ihn, wendet er seinen Segen von uns ab. Aber wir dürfen jederzeit zu ihm zurück kommen. Er wartet mit offenen Armen auf uns! Und in diese Arme dürfen wir uns auch (oder erst recht) zu Corona-Zeiten bergen!


Mittwoch, 25. März 2020

Wie kehrt ihr alles um!

Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts!
Mit dieser Tageslosung spricht Gott in Jesaja 29,16 zu seinem Volk Israel. Er beanstandet, dass die Israeliten nur einen oberflächlichen Gesetzes-glauben haben, aber nicht wirklich an die Kraft Gottes. Vielleicht ist das ein Stück weit auch heutzutage unser Problem. So schnell sind wir bereit uns von der großen Absage-Welle mitreißen zu lassen. Veranstaltungen, die erst im Sommer oder im Herbst stattfinden sollten, sind bereits storniert. Dabei täte uns ein bisschen Gelassenheit im Vertrauen auf Gott ganz gut. Absagen kann man immer noch. Aber jetzt gilt es die Hoffnung aufrecht zu halten.Vertrauensvoll abzuwarten, bis im April neue Entscheidungen und Weisungen getroffen werden. 

Lassen wir es doch einfach mal wieder etwas ruhiger angehen!
Draußen ist ein wunderbarer Frühling! Die Natur setzt wieder zu neuem Leben an. Was können wir schon verstehen von dem, was Gott mit uns vorhat? Ich nutze meine freigewordene Zeit jetzt zu ausgiebigen Spaziergängen oder Fahrradtouren. So bin ich an der frischen Luft, bin alleine und kann mich ganz und gar auf Gottes Wunder einlassen. So tanke ich reichlich Zuversicht, Kraft und innere Ruhe. 
Jeden Morgen beginne ich mit einem Dankgebet, dass meine Familie und ich gesund sind und dass ich diesen wunderbaren Tag wieder ganz ohne Druck und Hektik genießen darf. 
Was morgen sein wird, darf morgen mein Problem sein.
Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken. war die Losung für gestern aus Psalm 145,17. Auch wenn wir den Weg Gottes für uns nicht erkennen können, wenn er uns manchmal zu schwer oder gar sinnlos erscheint, so dürfen wir doch darauf vertrauen, dass er es immer gut mit uns meint. Egal, wie oft Gott seinem Volk Gericht und Strafe angedroht hat, am Ende siegte immer sein Erbarmen! Für uns heute steht das größte Erbarmen überhaupt: Jesus gab sein Leben, damit wir leben! Daran sollten wir uns immer fest halten. 
So wollen wir gemeinsam den schönen Frühling genießen. Jeder für sich in seinem Garten, auf dem Spaziergang, bei der Radtour. Und doch verbunden durch den Heiligen Geist.

Montag, 23. März 2020

Herr, du bist's allein,

du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist; du machst alles lebendig. Nehemia 9,6
Heute ist uns ein Wort aus dem weniger bekannten Buch des Nehemia gegeben. Zwei Dinge sind mir beim Lesen aufgefallen: 1. Hier ist nicht nur von einem Himmel die Rede, sondern vom Himmel und von aller Himmel Himmel. Das heißt, Gott hat nicht nur den uns sichtbaren Teil Himmel und Erde, sondern auch das geschaffen, das all dieses einschließt. Es gibt eine weitaus größere Wirklichkeit, als wir sehen und begreifen können.
2. Nehemia war schon ein erstaunlicher Mann. Als Statthalter hatte er einigen Einfluss. Ein armer Mann war er wohl auch nicht. Er ließ die Stadtmauer des zerstörten Jerusalem wieder aufbauen. Er sorgte auch dafür, dass die Juden gerecht miteinander umgingen und sich nicht gegenseitig ausbeuteten. Da sie vorher lange Zeit im sogenannten babylonischen Exil lebten, hatten sie scheinbar die wichtigen Regeln und Gebote, die ihnen Gott durch Mose gegeben hatte, wieder vergessen. So wird uns berichtet, dass die Israeliten anfingen zu weinen, als Esra ihnen die Gebote vorlas. Sie bemerkten auf einmal, dass sie doch nicht mehr so richtig in der Spur waren und was sie alles falsch gemacht hatten. Aber anstatt sie zu strafen und mit bösen Worten zu drohen, fordert Nehemia sie auf, ein Fest zu feiern! Geht esst und trinkt und feiert. Und gebt denen, die nicht genug haben etwas ab, damit alle mitfeiern können. Und dann endlich ruft Nehemia das Volk zu Umkehr und Buße auf. Und hier steht dann unser Text. Die Gewissheit, dass Gott alles geschaffen hat, den Himmel, die Erde, die ganze sichtbare und unsichtbare Wirklichkeit, lässt die Israeliten die Größe Gottes erahnen.
Wie schön wäre es, wenn auch wir uns ganz auf Gott einlassen. Seine Größe können wir nicht begreifen. Aber wir können uns wieder auf die Spielregeln Gottes besinnen. Jesus hat sie uns noch einmal besonders eindringlich gezeigt und vorgelebt.
Gerade in diesen Tagen der Angst, der Ungewissheit und der Unsicherheit sollten wir als Christen uns deutlich hervorheben als diejenigen, die miteinander teilen. Die geduldig sind im Umgang mit anderen. Die einander Mut machen. Die einander helfen. Die aufeinander achten. So wie Jesus es sich von uns gewünscht hat. Wofür er ans Kreuz gegangen ist.
Wir sollten auch in diesen Tagen das Gemeinsame stärken. Das 20.20 Uhr Gebet. Das mittägliche Vaterunser. Das abendliche Singen. Und auch wenn wir nicht genau zur gleichen Zeit beten, wenn wir für die gleiche Sache beten, wird Gott uns hören.
Wir wollen dann auch ein Fest zur Ehre Gottes feiern! Jetzt erst einmal jeder für sich. Aber durch den Heiligen Geist mit allen anderen verbunden!
Gott schuf aller Himmel Himmel

Sonntag, 22. März 2020

Es ist ein Gott im Himmel,

der Geheimnisse offenbart. (Daniel 2,28)
Dieses Wort spricht Daniel zu König Nebukadnezar. Dieser hatte die Absicht alle Weisen im Land töten zu lassen, weil niemand ihm seinen Traum benennen und dann auch deuten konnte. Bis schließlich Daniel kam. Mit seiner Erklärung hat er nicht nur vielen Menschen das Leben gerettet, sondern auch sich selbst in eine gute Stellung beim König gebracht.
Wahrsagerei gehört heute zu den verrufensten Praktiken. Ich selber glaube auch nicht daran. Dennoch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Gott einem in bestimmten Situationen Dinge voraus sagen kann. Ich hatte es einmal in der Nacht zu Karfreitag. Mein Mann war bei einem Freund. In dieser Nacht träumte ich davon, dass ich den Gottesdienst halten müsste. Am nächsten Tag saßen alle schon erwartungsvoll in der Kirche. Unsere Kantorin hatte eine wunderbare Kantate einstudiert und das Streichorchester der Musikschule war auch gekommen. Da ereilte mich der Anruf, dass mein Mann im Stau steckte und es nicht mehr rechtzeitig zum Gottesdienst schaffen würde. So musste ich also tatsächlich diesen Hoch-Gottesdienst halten.
Aber meistens ist uns die Zukunft verschlossen. Und das ist auch gut so! So sind wir selber gefragt aus den uns von Gott gegebenen Situationen das Beste zu machen.
Das größte Geheimnis, das Gott uns offenbart hat ist die Vergebung durch Jesus Christus! In Ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. (Kolosser 2,3) Wenn wir Christus als unseren Retter erkennen, so sehen wir die Welt in einem neuen Licht. Liebe, Gnade und Barmherzigkeit sind die Sprache seiner Wahrheit. Damit können wir in einer Welt leben, in der Egoismus, Neid und Eifersucht herrschen. Die Liebe Christi steht über allem. Sie überstrahlt alles und macht uns fähig, diesen ungünstigen Gedanken zu widerstehen und uns dem zu widersetzen.
Die Gnade Christi lässt uns jeden Tag mit einem positiven und optimistischen Blick nach vorne erleben. Auch und Gerade in so schweren Zeiten wie dieser Corona-Krise. Die Barmherzigkeit Christi macht Menschen stark anderen Menschen zu helfen. Sie in ihrer Einsamkeit zu trösten. Aber auch Kranke zu pflegen und für sie zu beten.
Darum halten wir an Christus fest. Er hat die Welt überwunden und uns zum Leben befreit!
Das war für Dieter und mich heute Grund genug, den herrlichen Sonnenschein zu nutzen und gleich nach dem Gottesdienst (zu Hause-verbunden) die Fahrräder aufs Auto zu spannen und ins nahe Unna zu fahren. Dort haben wir eine herrlich Tour rund um Unna gemacht. Der Wind kam kräftig aus Osten und war wirklich sehr kalt, aber wir waren gut warm angezogen. Ich habe nicht einmal kalte Füsse bekommen. :-)
Überall um uns her war Frühling. Die Straßen waren herrlich leer. Gelegentlich begegnete man anderen Radfahrern oder Spaziergängern, die auch Sonne tanken wollten.
Die Sonne strahlt durch das frische Grün

überall sprießt es frisch und grün

Buschwindröschen am Wegesrand

Sooo viel Grün!

ein altes Herrenhaus

Weite Wege, blauer Himmel

Rast in der Sonne

Blick übers Land

ein alter Förderturm

Frühling, Frühling

Samstag, 21. März 2020

Gott spricht: Ich will euch trösten wie eine Mutter


In diesen Zeiten dürfen wir in unseren Kirchen keine Gottesdienste feiern. Aber unseren Glauben weiter geben und/oder von zu Hause aus gemeinsam Gottesdienst zu feiern ist uns auch weiterhin erlaubt!  Deshalb lade ich euch alle ein am Sonntag um 10.00 Uhr mit mir diesen Gottesdienst zu feiern. 

Gott tröstet – ein Gottesdienst zu Hause
und trotzdem miteinander verbunden

Kerze anzünden  ----------- Stille

Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. 
Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. 
Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst       
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Aus Psalm 34 Neue Genfer Übersetzung
Kommt, wir verkünden gemeinsam, wie groß der Herr ist!
Lasst uns miteinander seinen Namen rühmen!
Als es mir schlecht ging, rief ich zum Herrn.
Er hörte mich und befreite mich aus aller Not.
Der Engel des Herrn lässt sich bei denen nieder, die in Ehrfurcht vor Gott leben,
er umgibt sie mit seinem Schutz und rettet sie.
Erfahrt es selbst und seht mit eigenen Augen, dass der Herr gütig ist!
Glücklich zu preisen ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.
Amen.

Stille

Andacht zu Jesaja 66,10-14
10 Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid. 11 Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an ihrer vollen Mutterbrust. 12 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Da werdet ihr saugen, auf dem Arm wird man euch tragen und auf den Knien euch liebkosen. 13 Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden. 14 Ihr werdet's sehen und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.
Wir sind es nicht gewohnt allein und isoliert zu sein. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Und jetzt, wo uns der Kontakt zu anderen Menschen quasi verboten ist, merken wir erst einmal wieder in was für einem wundervollen Netz von Liebe, Freundschaft, Fürsorge und Miteinander wir eigentlich leben. Vielleicht hatte sich der eine oder andere gerade mal wieder über die Marotten der Nachbarin aufgeregt oder sich über das Verhalten eines Bekannten geärgert.
Jetzt aber wäre man froh, wenn man diesen Menschen begegnen dürfte. Dazu kommt noch die Angst und die Ungewissheit, ob man sich nicht vielleicht doch auch schon infiziert hat? Mit wem war ich denn in letzter Zeit zusammen, ehe alles geschlossen wurde? War ich da nicht vielleicht doch zu leichtsinnig?
In diese Angst und diese Sorgen hinein spricht heute unser Predigttext. Jesaja spricht ja zunächst zu den Israeliten in der Verbannung. Diese Menschen waren fern der Heimat. Sie wussten nicht, ob sie je wieder dorthin kommen würden. Sicher hatten sie auch Angst um ihre Existenz, manche sogar um ihr Leben.
Aber auch wir dürfen uns jetzt und hier und heute in dieser besonderen Situation von diesem Text angesprochen fühlen. Jesaja gebraucht den Vergleich mit der stillenden Mutter. Wir dürfen uns satt trinken an seinem Trost! Er hat genug für uns alle. Niemand wird leer ausgehen.
Unser jüngster Enkel kann ganz schön Krach machen, wenn er Hunger hat! Er schreit dann, als würde die Welt untergehen. Aber kaum hat die Mama an der Brust hört man nur noch ein zufriedenes Glucksen. Und das verspricht uns Gott: auch wir dürfen zufrieden sein. Er will uns Trost und Frieden schenken! In dieser schweren Zeit dürfen wir immer noch auf seine Liebe bauen.
Wenn wir als Prämisse haben, dass Gott diese Welt hält und regiert und dass alles was auf der Welt geschieht, nur durch seinen Willen geschieht und wir ferner wissen, dass Gott nur Gutes für uns will, dann können wir auch in der jetzigen Corona Krise das Gute für uns finden. Wir müssen uns nur darauf einlassen.
Es gibt so viele verbindende Aktionen, wie selten zuvor. Viele Menschen telefonieren miteinander. Heute bei meiner Radtour habe ich so viele Familien mit Kindern gesehen, wie nur sehr selten. „Menschen finden wieder füreinander Zeit“ ein Vers aus einem Weihnachtslied kommt mir immer wieder in den Sinn.  Wenn die Welt ein bisschen still steht, bedenken wir neu, was uns wirklich wichtig ist. Plötzlich ist es nicht mehr das Wichtigste, einen hochdotierten Job zu haben, sondern einander zu haben. Auch in dieser Zeit der Isolation zu wissen und zu spüren, dass man Menschen an der Seite hat. Freunde, Familie, Nachbarn. Plötzlich sind die Macken und Marotten dieser Menschen nicht mehr von Bedeutung, sondern die Liebe und Treue, die sie uns trotz allem erweisen.
Gott verspricht uns seinen Trost. Er verspricht uns Leben, Freude und Frieden. Wir dürfen uns an ihn klammern, wie ein Kind an seine Mama. Ihm sind wir nicht lästig. Und in diesem Vertrauen auf Gott können wir auch diese Krise meistern.
Ich wünsche uns allen, dass wir diese Tage gut und gesund überstehen.           Amen.
Fürbitten-Gebet
Gott, du versprichst uns deinen Trost. Lass uns diesen Trost spüren, wo immer wir sind. Denn wir brauchen Mut. Und Phantasie. Und Zuversicht. Darum: Sende deinen Trost. Zu den Kranken vor allem.
Stille
Und zu den Besorgten.
Stille
Sende deinen Trost zu denen, die andere trösten und ihnen helfen: Ärztinnen und Pfleger, Rettungskräfte und Arzthelferinnen, alle, die nicht müde werden, anderen beizustehen.
Stille
Sende deinen Trost zu den Verantwortlichen in Gesundheitsämtern und Einrichtungen, in Politik und Wirtschaft, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen und dich dabei nicht vergessen.
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Trost gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden
Stille
Kerze auspusten


Donnerstag, 19. März 2020

Der HERR wollte sie nicht verderben,

verwarf sie auch nicht von seinem Angesicht bis auf diese Stunde.
2. Könige 13,23
Das junge Land Israel lebte damals in großer Not und Bedrängnis. Es war keine Krankheit, die es bedrohte, sondern benachbarte Länder mit ihren Machtansprüchen.
Aber so wie Gott damals sein Volk nicht aufgab, so will er es heute auch nicht tun. Wir dürfen uns seiner Gnade gewiss sein. auch wenn wir uns in den Kirchen nicht mehr treffen dürfen, so gibt es doch andere Wege Einigkeit im Glauben zu bezeugen. Aktionen, bei denen zwar jeder für sich, aber zeitlich doch gleich geschaltet sind, zeigen, dass wir unseren Glauben nicht aufgegeben haben, und dass wir festhalten an der Gnadenzusage unseres Herrn. https://www.ekd.de/aufruf-balkonsingen-der-mond-ist-aufgegangen-54077.htm

Er hat uns Leben versprochen. Er hat sich dafür für uns geopfert! Erinnern wir uns daran. Vereinigen wir uns im Gebet. Gott will uns nicht verderben. Er will uns retten. Auch wenn wir jetzt nicht verstehen, was und warum das gerade geschieht. Eines Tages wird das alles Sinn machen.

Wir als Christen rücken in dieser Zeit zumindest gedanklich näher zueinander. Gemeinsame Gebete, gemeinsames Singen, gemeinsames Hoffen stärkt die Gemeinschaft. Und die Natur zeigt uns, dass es weitergeht. Es wächst wieder überall neues Leben, neue Hoffnung! Halten auch wir an unserer Hoffnung fest, welche heißt Jesus Christus!


Der Kirchenkreis lädt uns herzlich ein gemeinsam um 12 Uhr zum Angelus Geläut dieses Gebet zu sprechen:
Guter Gott, wir bitten dich um deinen Beistand in dieser Zeit. Sei du bei allen Erkrankten und Leidenden. Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie, allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser extremen Belastung, den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit. Wir beten für alle, die einen großen materiellen Schaden haben oder befürchten. 
Guter Gott, wir bitten dich für alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen können. Berühre du ihre Herzen mit deiner Sanftheit und Liebe. 
Wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen, dass Normalität wieder einkehren kann. 
Hilf uns und allen Verantwortlichen in der Politik, dass das Leid der sich auf der Flucht befindlichen Menschen und dass der Menschen in Kriegs und Krisengebieten nicht in Vergessenheit gerät. 
Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit. Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist, dass im Leben so Vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt. Mach uns dankbar für so Vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen. 
Guter Gott dir vertrauen wir uns und deine ganze Welt an. Amen

Mittwoch, 18. März 2020

Ich glaube! Hilf meinem Unglauben! Mk 9,24

Als diese Jahreslosung Ende 2019 zum ersten Mal auftauchte, konnte ich nicht so recht was damit anfangen. Natürlich habe ich mir auch dazu Gedanken gemacht.
Klar, glaube ich. An Gott. An Jesus. An Jesus als den Christus, den Messias, den Retter. Natürlich glaube ich an die Auferstehung und das ewige Leben. Und daran, dass Jesus wieder kommt.
Aber welche Konsequenzen hat das für mein Leben? Gut, ich arbeite jetzt in der Kirche mit. Ich erzähle anderen von meinem Glauben und von dem, woran ich glaube.
Dennoch ist mein Leben auch geprägt von der Angst vor Verlusten. Einfach so, zehn Bettlern in der Dortmunder Innenstadt einen Euro zustecken bringe ich nicht fertig. Wenn mich jemand bittet, ihm 100 € zu leihen, dann überlege und zögere ich. Warum??? Ich glaube doch daran, dass Gott mich versorgt!  Warum fällt es mir dann soo schwer, alles weltliche einfach wirklich loszulassen?
Ich kann es mir auch nicht wirklich erklären. Sooft ich über die Dinge nachdenke, bin ich selbstverständlich und gerne bereit etwas abzugeben. Aber in der konkreten Situation habe ich oftmals dann doch Bedenken. Vor allem mag ich es überhaupt nicht ausgenutzt zu werden.
Letztendlich hat aber die Jahreslosung erst in den letzten verrückten Tagen für mich Bedeutung gewonnen:
Ich glaube - und ich will daran festhalten - dass Gott auch ein Coronavirus im Griff hat. Gott hat diese Welt so wunderschön geschaffen. Und das Opfer Jesu am Kreuz war ja, damit wir hier ein gutes und erfülltes Leben haben dürfen. Wir sollen die Schönheiten dieser Erde genießen. Aber wir sollen auch ein bisschen von Gottes Reich hier auf dieser Erde verbreiten. So wie einen Virus.
Ein kleines bisschen fühle ich mich an die zehn Plagen über Ägypten erinnert. Wir hatten schon Rinderwahn, Schweinepest und Vogelgrippe. Und immer haben WIR es in den Griff bekommen. So wie WIR jetzt auch das Virus in den Griff bekommen. So wie WIR auch den Klimawandel aufhalten werden. Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde. Ihm ähnlich. So haben wir uns immer weiterentwickelt. Und leider auch immer mehr von Gott losgesagt.
Statt zu gemeinsamen Gebeten aufzurufen, werden uns die Gottesdienste verboten. Aber alle Kirchen und Gemeinden arbeiten an Alternativen. Im digitalen Zeitalter können wir auch anders miteinander kommunizieren als nur von Angesicht zu Angesicht.
Zum Beispiel können wir jeden Abend, wenn um 18 Uhr die Glocken läuten gemeinsam das Vaterunser sprechen. Wir können aber auch darüber hinaus gemeinsam gegen das Virus beten. Gott wird uns erhören und auf seine Weise helfen. IHM müssen wir vertrauen!
Siehe, die Hand Gottes ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören. Jesaja 59,1