Gott ermutigt – ein Gottesdienst zu Hause
und
trotzdem miteinander verbunden
Kerze
anzünden ----------- Stille
Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. Ich vermisse die
Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit
allen anderen verbunden. Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen
Gottesdienst
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Aus Psalm 102
1Ein Gebet für den Elenden, wenn er verzagt ist und
seine Klage vor dem HERRN ausschüttet. 2HERR, höre mein Gebet und
lass mein Schreien zu dir kommen! 3Verbirg dein Antlitz nicht
vor mir in der Not, neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre
mich bald! 4Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und
meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer. 5Mein Herz ist geschlagen und
verdorrt wie Gras, dass ich vergesse, mein Brot zu essen. 6Mein Gebein
klebt an meiner Haut vor Heulen und Seufzen. 7Ich bin wie eine Eule in der
Wüste, wie ein Käuzchen in zerstörten Städten. 8Ich wache
und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. 9Täglich
schmähen mich meine Feinde, und die mich verspotten, fluchen mit meinem Namen. 10Denn ich
esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen 11vor deinem
Drohen und Zorn, weil du mich hochgehoben und zu Boden geworfen hast. 12Meine Tage
sind dahin wie ein Schatten, und ich verdorre wie Gras. 13Du aber,
HERR, bleibst ewiglich und dein Name für und für. 14Du wollest
dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig
seist, und die Stunde ist gekommen – 15denn deine Knechte lieben
seine Steine und tragen Leid um seine Trümmer –, 16dass die
Völker den Namen des HERRN fürchten und alle Könige auf Erden deine
Herrlichkeit, 17wenn der HERR Zion wieder baut und erscheint in seiner
Herrlichkeit. 18Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und
verschmäht ihr Gebet nicht. Amen.
Stille
Andacht zu Hebräer 13, 12-15
12Darum hat auch Jesus, damit
er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. 13So lasst
uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen. 14Denn wir
haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. 15So lasst
uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der
Lippen, die seinen Namen bekennen.
Jesus hat für uns alles menschliche
und irdische Leid durchlitten. Daran dürfen wir uns an diesem Sonntag Judika,
dem 5. Sonntag der Passionszeit erinnern. Besonders tröstlich darf es uns sein,
wenn wir wegen der besonderen Situation nicht vor die Tür kommen. Zwei Wochen
haben wir jetzt geschafft, drei Wochen liegen noch vor uns. Alle hoffen, dass
die Regeln nicht weiter verschärft werden. Es ist eine schwierige Situation.
Wenn ich meine Wanderungen durch den Wald mache und mir kommt jemand entgegen,
dann machen wir einen so großen Bogen umeinander als wären wir aussätzig. Das
ist kein schönes Gefühl. So viele Menschen sehnen sich danach, Freunde und
Familie wieder herzlich in den Arm nehmen zu dürfen. Jeder der hustet oder
niest wird gleich schräg angesehen. Ja, auch wenn es mir mal im Hals kratzt,
frage ich mich gleich ganz bange, ob es mich jetzt wohl auch getroffen hat.
Mit aller Kraft versuchen Ärzte,
Virologen und Pharmazeuten ein taugliches Medikament zu finden.
Wir aber sollten mit aller Kraft versuchen,
uns Jesus zuzuwenden. Sein Joch zu tragen. „Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist
leicht.“ Sagt Jesus in Matthäus 11,30. Wie können wir das denn verstehen? Nun,
Jesus musste sein Kreuz selber tragen, Spott, Hohn und Schmerz ertragen. Aber
er war sich der Hilfe und des Beistandes seines Vaters gewiss. Und so trägt er
bis auf den heutigen Tag alles, was unser Leben beschwert. Darum ist die Last
leicht, wenn wir sie von Jesus übernehmen, denn unseren Ballast trägt er.
Und wir können alles, alles
leichter ertragen, wenn wir nicht mit aller Gewalt an unserem irdischen,
vergänglichen Leben festhalten, sondern uns bereit machen unsere ewige Heimat
anzunehmen.
Das sagt sich so leicht. Wenn ich
darüber nachdenke (und das tue ich häufig dieser Tage), dann merke ich, dass
ich noch lange nicht so weit bin. Ich denke dann oft an unsere Kinder, die,
wenn ich sie hereinrief, oft noch um ein paar Minuten Aufschub bettelten. So
fühle ich mich zur Zeit auch: „Ich will noch nicht nach Hause kommen! Hier
draußen ist es noch soo schön! Ich habe doch noch so viel vor!“
Dennoch sollten wir nicht
vergessen, dass wenn es so weit ist, wir in Gottes unvorstellbar große Liebe,
in unermessliche Wärme und unglaubliche Freude gehen werden.
Aber ich bin überzeugt davon, dass
Gott uns diese Welt und unser Leben hier auf dieser Erde geschenkt hat, damit
wir es in vollen Zügen genießen!
Dass uns gerade in diesen Zeiten
die Angst in den Händen hält ist auch ganz normal. Aber wir sollten uns davon
nicht besiegen lassen, sondern uns fest auf Jesus verlassen. Gottes Namen
sollen wir groß machen. Gott weiß, was für uns das Richtige ist. Darauf dürfen
wir vertrauen. Das weiß auch schon der Beter von Psalm 142,4: Wenn mein Geist
in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad.
Ich wünsche uns allen, dass wir
diese Tage gut und gesund überstehen.
Amen.
Fürbitten-Gebet
Guter Gott, wir bitten Dich um
Deinen Beistand in dieser unsicheren Zeit. Sei Du bei allen Erkrankten und Leidenden.
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie, allen
Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser extremen Belastung, den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.
Wir beten für alle, die einen
großen materielle Schaden haben oder befürchten.
Guter Gott, wir bitten Dich für
alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen
können. Berühre Du ihre Herzen mit Deiner Sanftheit und Liebe.
Wir beten, dass diese Epidemie
abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen, dass Normalität wieder einkehren kann.
Hilf uns und allen Verantwortlichen
in der Politik, dass das Leid der sich auf der Flucht befindlichen Menschen und
dass der Menschen in Kriegs- und Krisengebieten nicht in Vergessenheit gerät.
Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit.
Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist, dass im Leben so
vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.
Mach uns dankbar für so vieles, was
wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.
Guter Gott, Dir vertrauen wir uns
und Deine ganze Welt an.
Amen. (Ursprung:
Kath. Pfarrgemeinde St. Willehad, Wilhelmshaven)
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Segen
gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu
sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir,
mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns Gott
lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig Gott erhebe sein
Angesicht auf uns und schenke uns Frieden
Stille
Kerze auspusten