Freitag, 2. Juni 2023

Der Friede regiere in euren Herzen - Holm-Seppensen

 Der Friede Christi regiere in euren Herzen; zum Frieden seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Und dafür sollt ihr dankbar sein. Dieses Wort aus Kolosser 3,15 ist Teil einer Litanei von Verhaltensregeln. Schlechte Eigenschaften ablegen, gute anziehen. So einfach ist das. Wir sind doch durch die Taufe als neue Menschen wiedergeboren. Der alte sündige Mensch in uns ist gestorben.

Ach, wenn es doch nur so einfach wäre! Ich finde das Friedenhalten fast genauso schwer wie den Feind zu lieben. Nicht, dass ich ein alter Streithahn wäre. Bei weitem nicht. Aber ich lasse mir auch nicht gerne die Butter vom Brot nehmen. Und wenn mit etwas zusteht, dann möchte ich auch mein Recht bekommen. Unfairness und Ungleichbehandlung machen mich oft wütend. Und dann kann ich auch schon mal meine Krallen ausfahren. Ich weiß, dass das nicht immer richtig ist. 

Leider ist es ja auch im innerkirchlichen Bereich so, dass manches Mal die eigene Position wichtiger ist als der Friede untereinander. 

Aber wir können Gott, wir können Jesus täglich neu um diesen Frieden bitten. Und wenn wir in unseren Herzen Frieden haben, dann können wir den auch nach außen tragen.

Und Frieden im Herzen, den habe ich nach so einem wunderbaren Tag.

Die Nacht war wieder gut. Doch am Morgen war die Enttäuschung groß, als der Himmel wieder grau und bedeckt war. Nicht ganz so eisig kalt wie gestern, aber nicht so schön wie erwartet. Dennoch habe ich erst einmal ausgiebig gefrühstückt, Sachen gepackt und wieder so gegen 8.30 Uhr gestartet. Bis nach Soltau war der Weg sehr unaufgeregt, fast langweilig. Viel an weiten Wiesen entlang oder auch Getreidefelder. Manchmal ein Maisfeld oder Kartoffeln. Der erste Ort, den ich erreichte war Bad Fallingbostel.

Kirche in Bad Fallingbostel

Viel Verkehr. Dann ging es weiter durch Dorfmark
Bommühle in Dorfmark

bis Soltau.
Hotel in Soltau

Soltauer Kirche

Auch dort bin ich mehr am Ortsrand entlang gefahren. Kurz hinter dem Ort gab es einen Gesundbrunnen. "Na, das kann ich doch brauchen", dachte ich bei mir und habe den kleinen Abstecher  gemacht. Verrückt war, dass gleich neben dem Schild Gesundbrunnen, die Warnung "Kein Trinkwasser" angebracht war. Und es gab überhaupt kein Wasser.
Gesund? Brunnen? Oder was?

Tja, so kann es gehen. Auf dem Weg nach Neuenkirchen habe ich einmal einen Wegweiser übersehen und wäre fast im großen Bogen wieder nach Soltau zurück gefahren. Na, da hätte ich aber geheult! So aber habe ich es gerade rechtzeitig gemerkt, dass die Landschaft nicht mit meiner Karte übereinstimmte.
Gehöft in Neuenkirchen

Von Neuenkirchen ging es weiter nach Schneverdingen. Auch den Ort ließ ich links liegen. Aber ab dort erröffnete sich mir die wunderbare Heidelandschaft.




Natürlich ist es nicht so wundervoll anzuschauen wie im August, wenn das auch noch alles blüht. Aber auch so war es eine Symphonie für die Sinne. Meine Augen wussten gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollten. Einfach herrlich!

Kurz hinter Schneverdingen steht ein Lönsstein, dessen tieferen Sinn ich nicht ergründen konnte.

Der Lönsstein bei Schneverdingen


Weiter ging es durch diese atemberaubende Landschaft bis Wilsede,
Manche lassen andere für sich arbeiten

atemberaubende Landschaft

Wilsede

von dort weiter nach Undeloh und Wesel. Dort lässt man die Heide schon wieder hinter sich. Schließlich erreichte ich Holm-Seppensen.
Die Seeve bei Holm

Als ich am Campingplatz ankam, stellte sich heraus, die nehmen nur noch Dauercamper.  Ach du Schreck! Was nun? Während ich noch unschlüssig vor der geschlossenen Schranke stand, kam ein Trecker, der auf den Platz wollte. Wenn ich auch im Laufe des Vormittags wegen der Kälte, des Windes und der vielen Wolken bei mir dachte, dass Gott mir diese Radtour nicht gönnt, so wurde ich jetzt eines Besseren belehrt! Wieder einmal - wie schon so oft - war alles bestens für mich vorbereitet. Denn der Treckerfahrer war niemand Geringerer als der Besitzer des Platzes persönlich. Er machte kurzerhand für mich eine Ausnahme. Wir hielten noch einen kurzen Schnack über die Schwierigkeiten Personal zu bekommen und dass ihm der Betrieb des Platzes nach vielen Jahren mit Tagesgästen und Urlaubern nun doch etwas viel wurde.

Ich war ihm jedenfalls sehr dankbar, dass er mich noch aufgenommen hat. So sitze ich hier ganz gemütlich und genieße die unglaubliche Ruhe nach einem sehr fahrintensiven Tag. Erstens waren es heute viele km, die ich zurückgelegt habe und zum anderen waren auch sehr viele Steigungen zu überwinden. 

So kann ich nur betonen, wie dankbar ich bin, dass auch dieser Tag gut endet. Wie schön, dass ich Gott auf meiner Seite wissen darf!

1 Kommentar:

  1. Liebe Monika, vielen Dank für Deinen kleinen Reisebericht aus der Heide um Wilsede, war Wilsede doch für meine Schulfreunde und mich oft Ziel unserer Pfingstausflüge.Von Ostervesede ging es über Schneverdingen - weiter über einsame Heidepfade - bis nach Wilsede, natürlich mit dem Fahrrad!!! Wenn ich die von Dir gemachten Bilder betrachte, komme ich zu dem Schluß, 'ist ja noch genau so wie vor 70 Jahren' ...... die Gedanken gehen weit... Wilsede war schon damals über seine Grenzen hinaus bekannt und beliebter Ausflugsort. Nun wünsche ich Dir weiterhin schöne Reisetage, ich bin schon gespannt, wie es weiter geht.

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