Samstag, 21. März 2020

Gott spricht: Ich will euch trösten wie eine Mutter


In diesen Zeiten dürfen wir in unseren Kirchen keine Gottesdienste feiern. Aber unseren Glauben weiter geben und/oder von zu Hause aus gemeinsam Gottesdienst zu feiern ist uns auch weiterhin erlaubt!  Deshalb lade ich euch alle ein am Sonntag um 10.00 Uhr mit mir diesen Gottesdienst zu feiern. 

Gott tröstet – ein Gottesdienst zu Hause
und trotzdem miteinander verbunden

Kerze anzünden  ----------- Stille

Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. 
Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. 
Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst       
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Aus Psalm 34 Neue Genfer Übersetzung
Kommt, wir verkünden gemeinsam, wie groß der Herr ist!
Lasst uns miteinander seinen Namen rühmen!
Als es mir schlecht ging, rief ich zum Herrn.
Er hörte mich und befreite mich aus aller Not.
Der Engel des Herrn lässt sich bei denen nieder, die in Ehrfurcht vor Gott leben,
er umgibt sie mit seinem Schutz und rettet sie.
Erfahrt es selbst und seht mit eigenen Augen, dass der Herr gütig ist!
Glücklich zu preisen ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.
Amen.

Stille

Andacht zu Jesaja 66,10-14
10 Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid. 11 Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an ihrer vollen Mutterbrust. 12 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Da werdet ihr saugen, auf dem Arm wird man euch tragen und auf den Knien euch liebkosen. 13 Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden. 14 Ihr werdet's sehen und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.
Wir sind es nicht gewohnt allein und isoliert zu sein. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Und jetzt, wo uns der Kontakt zu anderen Menschen quasi verboten ist, merken wir erst einmal wieder in was für einem wundervollen Netz von Liebe, Freundschaft, Fürsorge und Miteinander wir eigentlich leben. Vielleicht hatte sich der eine oder andere gerade mal wieder über die Marotten der Nachbarin aufgeregt oder sich über das Verhalten eines Bekannten geärgert.
Jetzt aber wäre man froh, wenn man diesen Menschen begegnen dürfte. Dazu kommt noch die Angst und die Ungewissheit, ob man sich nicht vielleicht doch auch schon infiziert hat? Mit wem war ich denn in letzter Zeit zusammen, ehe alles geschlossen wurde? War ich da nicht vielleicht doch zu leichtsinnig?
In diese Angst und diese Sorgen hinein spricht heute unser Predigttext. Jesaja spricht ja zunächst zu den Israeliten in der Verbannung. Diese Menschen waren fern der Heimat. Sie wussten nicht, ob sie je wieder dorthin kommen würden. Sicher hatten sie auch Angst um ihre Existenz, manche sogar um ihr Leben.
Aber auch wir dürfen uns jetzt und hier und heute in dieser besonderen Situation von diesem Text angesprochen fühlen. Jesaja gebraucht den Vergleich mit der stillenden Mutter. Wir dürfen uns satt trinken an seinem Trost! Er hat genug für uns alle. Niemand wird leer ausgehen.
Unser jüngster Enkel kann ganz schön Krach machen, wenn er Hunger hat! Er schreit dann, als würde die Welt untergehen. Aber kaum hat die Mama an der Brust hört man nur noch ein zufriedenes Glucksen. Und das verspricht uns Gott: auch wir dürfen zufrieden sein. Er will uns Trost und Frieden schenken! In dieser schweren Zeit dürfen wir immer noch auf seine Liebe bauen.
Wenn wir als Prämisse haben, dass Gott diese Welt hält und regiert und dass alles was auf der Welt geschieht, nur durch seinen Willen geschieht und wir ferner wissen, dass Gott nur Gutes für uns will, dann können wir auch in der jetzigen Corona Krise das Gute für uns finden. Wir müssen uns nur darauf einlassen.
Es gibt so viele verbindende Aktionen, wie selten zuvor. Viele Menschen telefonieren miteinander. Heute bei meiner Radtour habe ich so viele Familien mit Kindern gesehen, wie nur sehr selten. „Menschen finden wieder füreinander Zeit“ ein Vers aus einem Weihnachtslied kommt mir immer wieder in den Sinn.  Wenn die Welt ein bisschen still steht, bedenken wir neu, was uns wirklich wichtig ist. Plötzlich ist es nicht mehr das Wichtigste, einen hochdotierten Job zu haben, sondern einander zu haben. Auch in dieser Zeit der Isolation zu wissen und zu spüren, dass man Menschen an der Seite hat. Freunde, Familie, Nachbarn. Plötzlich sind die Macken und Marotten dieser Menschen nicht mehr von Bedeutung, sondern die Liebe und Treue, die sie uns trotz allem erweisen.
Gott verspricht uns seinen Trost. Er verspricht uns Leben, Freude und Frieden. Wir dürfen uns an ihn klammern, wie ein Kind an seine Mama. Ihm sind wir nicht lästig. Und in diesem Vertrauen auf Gott können wir auch diese Krise meistern.
Ich wünsche uns allen, dass wir diese Tage gut und gesund überstehen.           Amen.
Fürbitten-Gebet
Gott, du versprichst uns deinen Trost. Lass uns diesen Trost spüren, wo immer wir sind. Denn wir brauchen Mut. Und Phantasie. Und Zuversicht. Darum: Sende deinen Trost. Zu den Kranken vor allem.
Stille
Und zu den Besorgten.
Stille
Sende deinen Trost zu denen, die andere trösten und ihnen helfen: Ärztinnen und Pfleger, Rettungskräfte und Arzthelferinnen, alle, die nicht müde werden, anderen beizustehen.
Stille
Sende deinen Trost zu den Verantwortlichen in Gesundheitsämtern und Einrichtungen, in Politik und Wirtschaft, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen und dich dabei nicht vergessen.
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Trost gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden
Stille
Kerze auspusten


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