In diesen Zeiten dürfen wir in unseren Kirchen keine Gottesdienste feiern. Aber unseren Glauben weiter geben und/oder von zu Hause aus gemeinsam Gottesdienst zu feiern ist uns auch weiterhin erlaubt! Deshalb lade ich euch alle ein am Sonntag um 10.00 Uhr mit mir diesen Gottesdienst zu feiern.
Gott tröstet – ein Gottesdienst zu Hause
und
trotzdem miteinander verbunden
Kerze
anzünden ----------- Stille
Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein.
Ich vermisse die
Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit
allen anderen verbunden.
Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen
Gottesdienst
Im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Aus Psalm 34 Neue Genfer Übersetzung
Kommt, wir
verkünden gemeinsam, wie groß der Herr ist!
Lasst uns
miteinander seinen Namen rühmen!
Als es mir
schlecht ging, rief ich zum Herrn.
Er hörte
mich und befreite mich aus aller Not.
Der Engel
des Herrn lässt sich bei denen nieder, die in Ehrfurcht vor Gott leben,
er umgibt
sie mit seinem Schutz und rettet sie.
Erfahrt es
selbst und seht mit eigenen Augen, dass der Herr gütig ist!
Glücklich
zu preisen ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.
Amen.
Stille
Andacht zu Jesaja 66,10-14
10 Freuet
euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb
habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid. 11 Denn
nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn
nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an ihrer vollen Mutterbrust. 12 Denn
so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom
und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Da werdet ihr
saugen, auf dem Arm wird man euch tragen und auf den Knien euch liebkosen. 13 Ich will
euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem
getröstet werden. 14 Ihr werdet's sehen und euer Herz wird sich
freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand
des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.
Wir sind es nicht gewohnt allein
und isoliert zu sein. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Und jetzt, wo uns der
Kontakt zu anderen Menschen quasi verboten ist, merken wir erst einmal wieder
in was für einem wundervollen Netz von Liebe, Freundschaft, Fürsorge und
Miteinander wir eigentlich leben. Vielleicht hatte sich der eine oder andere
gerade mal wieder über die Marotten der Nachbarin aufgeregt oder sich über das
Verhalten eines Bekannten geärgert.
Jetzt aber wäre man froh, wenn man
diesen Menschen begegnen dürfte. Dazu kommt noch die Angst und die Ungewissheit,
ob man sich nicht vielleicht doch auch schon infiziert hat? Mit wem war ich
denn in letzter Zeit zusammen, ehe alles geschlossen wurde? War ich da nicht
vielleicht doch zu leichtsinnig?
In diese Angst und diese Sorgen
hinein spricht heute unser Predigttext. Jesaja spricht ja zunächst zu den
Israeliten in der Verbannung. Diese Menschen waren fern der Heimat. Sie wussten
nicht, ob sie je wieder dorthin kommen würden. Sicher hatten sie auch Angst um
ihre Existenz, manche sogar um ihr Leben.
Aber auch wir dürfen uns jetzt und
hier und heute in dieser besonderen Situation von diesem Text angesprochen
fühlen. Jesaja gebraucht den Vergleich mit der stillenden Mutter. Wir dürfen
uns satt trinken an seinem Trost! Er hat genug für uns alle. Niemand wird leer
ausgehen.
Unser jüngster Enkel kann ganz
schön Krach machen, wenn er Hunger hat! Er schreit dann, als würde die Welt
untergehen. Aber kaum hat die Mama an der Brust hört man nur noch ein zufriedenes
Glucksen. Und das verspricht uns Gott: auch wir dürfen zufrieden sein. Er will
uns Trost und Frieden schenken! In dieser schweren Zeit dürfen wir immer noch
auf seine Liebe bauen.
Wenn wir als Prämisse haben, dass
Gott diese Welt hält und regiert und dass alles was auf der Welt geschieht, nur
durch seinen Willen geschieht und wir ferner wissen, dass Gott nur Gutes für
uns will, dann können wir auch in der jetzigen Corona Krise das Gute für uns
finden. Wir müssen uns nur darauf einlassen.
Es gibt so viele verbindende
Aktionen, wie selten zuvor. Viele Menschen telefonieren miteinander. Heute bei
meiner Radtour habe ich so viele Familien mit Kindern gesehen, wie nur sehr
selten. „Menschen finden wieder füreinander Zeit“ ein Vers aus einem
Weihnachtslied kommt mir immer wieder in den Sinn. Wenn die Welt ein bisschen still steht,
bedenken wir neu, was uns wirklich wichtig ist. Plötzlich ist es nicht mehr das
Wichtigste, einen hochdotierten Job zu haben, sondern einander zu haben. Auch
in dieser Zeit der Isolation zu wissen und zu spüren, dass man Menschen an der
Seite hat. Freunde, Familie, Nachbarn. Plötzlich sind die Macken und Marotten
dieser Menschen nicht mehr von Bedeutung, sondern die Liebe und Treue, die sie uns
trotz allem erweisen.
Gott verspricht uns seinen Trost.
Er verspricht uns Leben, Freude und Frieden. Wir dürfen uns an ihn klammern,
wie ein Kind an seine Mama. Ihm sind wir nicht lästig. Und in diesem Vertrauen
auf Gott können wir auch diese Krise meistern.
Ich wünsche uns allen, dass wir
diese Tage gut und gesund überstehen.
Amen.
Fürbitten-Gebet
Gott, du versprichst uns deinen
Trost. Lass uns diesen Trost spüren, wo immer wir sind. Denn wir brauchen Mut.
Und Phantasie. Und Zuversicht. Darum: Sende deinen Trost. Zu den Kranken vor
allem.
Stille
Und zu den Besorgten.
Stille
Sende deinen Trost zu denen, die
andere trösten und ihnen helfen: Ärztinnen und Pfleger, Rettungskräfte und
Arzthelferinnen, alle, die nicht müde werden, anderen beizustehen.
Stille
Sende deinen Trost zu den
Verantwortlichen in Gesundheitsämtern und Einrichtungen, in Politik und
Wirtschaft, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen und dich dabei nicht
vergessen.
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein
Trost gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns
zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit
dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns Gott
lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig Gott erhebe sein
Angesicht auf uns und schenke uns Frieden
Stille
Kerze auspusten
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