Mittwoch, 18. März 2020

Ich glaube! Hilf meinem Unglauben! Mk 9,24

Als diese Jahreslosung Ende 2019 zum ersten Mal auftauchte, konnte ich nicht so recht was damit anfangen. Natürlich habe ich mir auch dazu Gedanken gemacht.
Klar, glaube ich. An Gott. An Jesus. An Jesus als den Christus, den Messias, den Retter. Natürlich glaube ich an die Auferstehung und das ewige Leben. Und daran, dass Jesus wieder kommt.
Aber welche Konsequenzen hat das für mein Leben? Gut, ich arbeite jetzt in der Kirche mit. Ich erzähle anderen von meinem Glauben und von dem, woran ich glaube.
Dennoch ist mein Leben auch geprägt von der Angst vor Verlusten. Einfach so, zehn Bettlern in der Dortmunder Innenstadt einen Euro zustecken bringe ich nicht fertig. Wenn mich jemand bittet, ihm 100 € zu leihen, dann überlege und zögere ich. Warum??? Ich glaube doch daran, dass Gott mich versorgt!  Warum fällt es mir dann soo schwer, alles weltliche einfach wirklich loszulassen?
Ich kann es mir auch nicht wirklich erklären. Sooft ich über die Dinge nachdenke, bin ich selbstverständlich und gerne bereit etwas abzugeben. Aber in der konkreten Situation habe ich oftmals dann doch Bedenken. Vor allem mag ich es überhaupt nicht ausgenutzt zu werden.
Letztendlich hat aber die Jahreslosung erst in den letzten verrückten Tagen für mich Bedeutung gewonnen:
Ich glaube - und ich will daran festhalten - dass Gott auch ein Coronavirus im Griff hat. Gott hat diese Welt so wunderschön geschaffen. Und das Opfer Jesu am Kreuz war ja, damit wir hier ein gutes und erfülltes Leben haben dürfen. Wir sollen die Schönheiten dieser Erde genießen. Aber wir sollen auch ein bisschen von Gottes Reich hier auf dieser Erde verbreiten. So wie einen Virus.
Ein kleines bisschen fühle ich mich an die zehn Plagen über Ägypten erinnert. Wir hatten schon Rinderwahn, Schweinepest und Vogelgrippe. Und immer haben WIR es in den Griff bekommen. So wie WIR jetzt auch das Virus in den Griff bekommen. So wie WIR auch den Klimawandel aufhalten werden. Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde. Ihm ähnlich. So haben wir uns immer weiterentwickelt. Und leider auch immer mehr von Gott losgesagt.
Statt zu gemeinsamen Gebeten aufzurufen, werden uns die Gottesdienste verboten. Aber alle Kirchen und Gemeinden arbeiten an Alternativen. Im digitalen Zeitalter können wir auch anders miteinander kommunizieren als nur von Angesicht zu Angesicht.
Zum Beispiel können wir jeden Abend, wenn um 18 Uhr die Glocken läuten gemeinsam das Vaterunser sprechen. Wir können aber auch darüber hinaus gemeinsam gegen das Virus beten. Gott wird uns erhören und auf seine Weise helfen. IHM müssen wir vertrauen!
Siehe, die Hand Gottes ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören. Jesaja 59,1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen