Mittwoch, 1. Juli 2020

Steh auf und iss!

"Der Engel des Herrn rührte Elia an und sprach: steh auf und iss! Du hast noch einen weiten Weg vor dir." So steht es in 1. Könige 19,7 und es ist der Monatsspruch für den Juli.
Elia war am Ende. Er hatte alles getan, was Gott von ihm verlangte. Er hatte allen bewiesen, dass Baal nur ein nutzloser Götze ist. Eigentlich hätte er doch jetzt eine fette Belohnung verdient. Stattdessen ist jetzt die Königin Isebel hinter ihm her. Er muss um sein Leben fürchten. Nein, das ist nicht fair. Das ist nicht gerecht! Und in diesem Moment größter Verzweiflung ist plötzlich der Engel da. Er spricht keine tröstenden Worte. Er drückt kein Bedauern aus. Nein, er fordert Elia einfach auf, zu essen. Dass Elia weiter machen wird, setzt er still voraus.
Mir geht es auch manchmal so. Ich fühle mich ausgelaugt. Meine Anstrengungen scheinen keinen Erfolg zu haben. Konfirmanden, die sich nicht mehr blicken lassen. Junge Mütter, die nicht zum Gottesdienst kommen. Kinder,die einfach nicht zu begeistern sind. Dann möchte ich am liebsten auch alles hin schmeißen. Einfach aufhören mit der Arbeit. Bringt ja doch nichts! Immer wenn ich an dem Punkt angekommen bin, dann begegnet mir ein Mensch, der irgend etwas Aufbauendes sagt. So zum Beispiel, wollte ich meinen Blog einstellen. Dachte, dass ihn doch keiner liest. Doch dann kam Corona und ich wurde angesprochen, ob ich nicht den Blog weiter machen wollte. Tja, Gott hat seine Engel überall. Und immer, wenn die Verzweiflung am größten ist, taucht er plötzlich auf. Und er fragt uns nicht, ob wir weiter machen wollen, sondern er setzt es voraus.
Nachdem ich gestern einen nicht so guten Tag hatte, kam heute zwar kein Engel, aber neue Motivation. Ich hatte mir auf meinem Zimmer ein kleines Frühstück gemacht und bin dann ganz frohgemut aufgebrochen. Der Weg durch die Heide war sehr schön, aber auch beschwerlich, weil die Wege recht sandig sind. Trotzdem konnte ich die Landschaft sehr genießen.
Wunderbare Heide Landschaft 
Es war längst nicht so windig wie gestern. Es war auch deutlich wärmer. So war das fahren auch deutlich besser. So kam ich doch ganz gut voran.
Mühle
In den größeren Städten war es jedoch jedes Mal eine Katastrophe.
Rathaus Soltau 
So schlecht ist der Weg ausgeschildert. Immer wieder musste ich anhalten, mit dem Navi kontrollieren. Ätzend! Ab mittag fing es dann an zu regnen. Dann war es noch ätzender, den Weg zu suchen. Aber insgesamt ging es mir trotzdem deutlich besser als gestern. So entschied ich mich auch, erst den zweiten Campingplatz anzusteuern. Und während ich so fuhr, dachte ich: den Ort kenne ich doch?
Kirche Ahlden 

Alte Leine 
Da war ich doch schon mal? Und tatsächlich, letztes Jahr war ich genau auf diesem Campingplatz! Als ich hier ankam, regnete es in Strömen. Dr Mann an der Rezeption meinte, dass ich mir ja nicht das beste Wetter zum campen ausgesucht hätte. Doch was soll ich sagen? Als ich mein Zelt aufbaute, hörte es auf zu regnen. Und jetz scheint sogar ein bisschen die Sonne. Ich habe mir ein leckeres Essen hier im Restaurant gegönnt und es geht mir wieder richtig gut!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen