Sonntag, 30. Juni 2024

Aus Gnade seid ihr gerettet - Schwedt/Oder

Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. bemerkt Paulus in Epheser 2,8. 

Gerettet aus Gnade. Weil Gott es so wollte. Nicht weil ich besonders toll bin. Nicht weil ich besonders fromm bin. Auch nicht, weil ich besonders viel Gutes tue. Weil Gott es so wollte. Ich habe neulich einen Mann kennengelernt, der ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs war. Vornehmlich in den osteuropäischen Ländern. Er war 73 Jahre alt und hatte ein recht wildes Leben als Berufsmusiker in einer Düsseldorfer Band hinter sich. Er war sehr von sich überzeugt und wusste alles besser. Vor allem aber glaubte er nicht an Gott. Er war nun schon zwei Monate unterwegs. Als Rentner ohne Familie konnte er es sich ja leisten. Als es nun letzte Nacht ordentlich gewitterte und auch heute Morgen wieder stark regnete, dachte ich bei mir: "Was macht den Unterschied, ob ich an Gott glaube oder nicht? Ich kriege das schlecchte Wetter auch volle Breitseite ab." Aber während ich durch zunehmend freundliches Wetter weiter fuhr, wurde es mir klar: Ich hatte heute Morgen einen Pavillon in dem ich trocken sitzen und frühstücken konnte, bis der Regen vorbei war. Das macht den Unterschied!

Natürlich ist das nur ein kleines Detail. Aber im Leben ist es doch immer so, dass wir vielleicht ein bisschen genauer hinschauen müssen, um Gottes Wirken in unserem Leben zu erkennen. Jesus ist für jeden von uns gestorben. Er hat jeden von uns gerettet. Dieses Geschenk dürfen wir dankbar annehmen und dann spüren auch wir, dass es einen Unterschied macht.

Und der ganz große Unterschied wird ja doch erst am Ende unseres Lebens sichtbar. Dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt zu Jesus JA gesagt zu haben.

Wie schon gesagt, fing es heute morgen heftig an zu regnen, noch ehe ich aus derr Dusche kam. Aber zum Glück stand mein Zelt direkt neben dem Pavillon, sodass ich ganz entspannt frühstücken konnte. Laut App sollte der Regen um 10 Uhr aufhören. Das tat er dann aber doch deutlich früher, sodass ich wie gewohnt starten konnte. Als erstes leuchteten mir die ersten Sonnenblumen entgegen.

Wenn schon keine Sonne, dann wenigstens Blumen. Schnell war Templin erreicht. Ich kam durch das Mühlentor herein.
Mühlentor

Stadtmauer mit Webertor

Rathaus

Prenzlauer Tor
Etwas außerhalb war ein alter Platttenbau neu genutzt als Familien- und Aktiv-Hotel. Eine riesige Anlage mit Schwimmbad und allem möglichen.
Plattenbau-Hotel
So radelte ich weiter durch die Uckermark.In Glambeck gab es eine Fahrrad-Kirche. Dort hatte ich zehn Minuten für meine Andacht.
Kaum als Kirche zu erkennen, dennoch Raum zur Andacht
Vorbei ging es an der Blumberger Mühle
Naturparkzentrum Blumberger Mühle
nach Angermünde.
Angermünde mit Mündesee

Rathaus

Marktplatz

Haus Uckermark

Stadtmauer
Von hier ging es über Neukünkendorf
Wäscheklammer in Neukünkendorf
nach Stolpe an der Oder. Nun war es auch nicht mehr weit bis Schwedt.
ev. Kirche St. Katharinen

Fußgängerzone

überall leere Straßen in Schwedt.
Als ich am Campingplatz ankam, bauten sich schon wieder schwarze Wolken auf. Und ich hatte wirklich gerade so mein Zelt stehen, als es anfing zu schütten und zu stürmen. Ich konnte nur noch die Taschen schnell ins Zelt legen und mich dann im Sanitär ins Trockene gerettet.
Mal wieder Regen
Auch dieser Schauer dauerte nicht sehr lange, aber er hatte noch Geschwister im Gepäck. Immer wieder fing es an zu regnen. Nun hoffe ich, dass es morgen wieder etwas freundlicher ist. Immerhin darf ich wieder dankbar zurück blicken: Ich konnte im Trockenen frühstücken und ich bin den ganzen Tag im Trockenen, teilweise sogar mit Sonnenschein gefahren. Das ist doch schon ein großer Segen.

Samstag, 29. Juni 2024

Denk an deinen Schöpfer - Röddelin

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage komen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: "Sie gefallen mir nicht". Prediger 12,1

Wer denkt in seiner Jugens schon an das Alter? Wenn man jung ist, will man in erster Linie leben. Die ganze Welt und die Zukunft liegen vor einem. Was kann man da nicht alles tun! Träume und Visionen reisen mit. Und Gott? Ja auch der ist vergessen. Oder zumindest in den Hintergrund gerückt. Ehe, Familie, Beruf, das sind jetzt die Themen der Zeit. Und dann irgendwann ganz plötzlich hat die Zeit einen eingeholt. Die Kinder sind aus dem Haus, der Ruhestand steht bevor, die Knochen tun weh und die Gelenke wollen auch nicht mehr so recht. 

Und wer denkt schon an die Zukunft, die nach uns kommt? Klimawandel täglich erlebbar. Und doch wollen wir auf unser Auto nicht verzichten, muss täglich Fleisch auf den Tisch und die Plastikverpackung ist auch nicht weg zudenken. 

Wann wenden wir uns wieder Gott zu? Wann erkennen wir, dass  es wichtigere Dinge als Geld und Reichtum gibt? Lasst uns nicht warten bis die bösen Tage kommen. 

Ich hatte heute auch irgendwie ein Stimmungstief. Dabei war das Wetter herrlich und es lief alles reibungslos. Schon früh war ich wieder auf dem Fahrrad. Die Wege waren sehr ruhig und entspannt. Leicht hügelig ging es durch Kiefernwälder und weite Felder. Und viele kleine Orte. Zuerst nach Lindow(Mark)

Klosterruine Lindow

ehemaliges Zisterzienserinnenkloster
dann durch Keller
Kirche in Keller
und Baumgarten. In der dortigen Kirche konnte ich einen Moment inne halten und beten.
Feldsteinkirche in Baumgarten

Zeit für Ruhe und Gebet
So ging es weiter nach Meseberg zu dem Schloß, in dem sich die Staatsoberhäupter treffen.
Schloß Meseberg, Gästehaus der BRD seit 2007
Meseberg selber ist ein typischer Ort: Straße-Grünstreifen-Gehweg- Vorgarten- Haus.
Meseberg
So sehen hier fast alle Dörfer aus. Weiter ging es nach Gransee.
Ruppiner Tor

St. Marienkirche


Schließlich geht es durch den Ziegeleipark Mildenberg

Ziegeleipark

weiter nach Zehdenick.

Rathaus Zehdenick
Klappbrücke

Kloster

Klosterruine

Amtsgericht
Dort kann ich auch endlich meinen Proviant nachfüllen und vor allem frisches Wasser. Heute haben meine zwei Liter nicht ausgereicht. Dann ging es lange an der Bundesstraße entlang, bis ich endlich Richtung Röddelin abbiegen konnte. Das erste Stück bis zur Schleuse war noch leicht zu fahren. Doch über die Schleuse ging es nur per Treppe. Also alles Gepäck abnehmen und rüber tragen, dann das Fahrrad holen und alles Gepäck wieder aufladen. Aber auch das habe ich gemeistert. Von da an war der Weg nicht mehr asphaliert und dadurch schwieriger zu fahren. So war ich dann ganz froh, als ich endlich den Campingplatz erreicht hatte. Ich habe hier einen wunderbaren Platz ganz nah am See und neben einem Pavillon mit Tischen und Bänken. so genieße ich hier entspannt den Abend.

Ich bin dankbar, dass alles so gut geklappt hat und ich doch noch genug Proviant für morgen habe. Die Orte sind hier oft so klein, dass es nicht einmal einen Bäcker gibt.

Freitag, 28. Juni 2024

Auf den Herrn traut mein Herz - Menz

 Auf den Herrn traut mein Herz, und mir ist geolfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied. So singt David in Psalm 28,7. Er hat die Erfahrung gemacht, dass Gott das Einzge ist, worauf er sich wirklich verlassen kann. Er hat schwere Tage erlebt, hat manches Mal um sein Leben fürchten müssen, aber immer war er sich sicher, dass Gott seine Rettung ist, sein Heil und seine Hilfe. In vielen Psalmen hat er das immer wieder zum Ausdruck gebracht. So können auch wir heute noch von seinen Erfahrungen profitieren. 

Auch ich erfahre in diesen Wochen immer mehr, wie sehr Gott mir zur Seite steht, mich schützt und stärkt. Und jeden Tag bin ich erneut dankbar für das Erlebte, für den Schutz und für die Liebe, die mir begegnet. Und ich wünsche mir, dass diese Erfahrung auch in meinem Alltag Bestand hat und nicht verfliegt wie der Nebel im Wind. Denn wer sich wirklich auf Gott verlässt in seinen Entscheidungen, in seinem Tun und in seinem Herzen, der spürt, wie er von Gott getragen wird und kann ihm am Ende jeden Tages ein neues Loblied singen.

Heute Morgen musste ich ohne Frühstück aufbrechen, da es in erreichbarer Nähe zum Campingplatz keinen Laden gab. Aber das konnte ich in Neuruppin nachholen.

Kirche in Neuruppin

Hafenwächter
Der Weg dorthin war sehr schön und sehr entspannt.
Das erste Getreide ist geerntet

Der Lebenswille eines alten Baumes
Von dort ging es lange Zeit immer schön geradeaus durch den Wald.

In Molchow hat mich dann ein Gewitter überrascht. Ich konnte mich gerade noch unter eine alte Eiche retten, als es anfing wie aus Eimern zu gießen. Irgendwann hielt die Eiche auch nicht mehr dicht und ich war pudelnass. Nach etwa 15 Minuten war der ganze Spuk vorbei und ich konnte weiter radeln. Bald schien auch wieder die Sonne. Und als ich in Rheinsberg ankam war ich wieder trocken und der Regen vergessen. In Rheinsberg habe ich mir zuerst das Schloß angeschaut (nur von außen),


dann bin ich an den See zu einem Fischrestaurant gefahren und habe dort ganz köstlich geschmaust.
Dabei habe ich in Erinnerung an einen schönen Urlaub geschwelgt.
Straße in Rheinsberg

Rheinsberger Kirche

Brunnen am Markt
Schlließlich konnte ich gut gesättigt die letzten Kilometer bis zum Campigplatz zurücklegen. Dieser liegt wirklich mitten im Wald an einem See.
Roofensee
Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich mich verfahren hätte, als er endlich auftauchte. Dementsprechend ist es hier wirklich superruhig. Allerdings musste ich mich erst einmal kräftig mit Autan einsprühen, weil ich den Mücken doch ein willkommenes Opfer war. Am Abend habe ich noch einen kleinen Spazierganz zum See gemacht, ehe ich nun den Feierabend einläute.

Dankbar für diesen schönen Tag begebe ich mich nun zur Ruhe.

Donnerstag, 27. Juni 2024

Erhebe deine Stimme - Wustrau

Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit! bekommt Jesaja 58,1 den Auftrag von Gott.

Laut soll er sein. Jeder soll ihn hören. Nichts Gutes hat er zu verkünden. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Wir wissen doch, dass man erst drei positive Dinge nennen soll, ehe man Kritik übt. Wie würden wir Jesaja heute hören? Würden wir es verstehen? Würden wir uns Gott wieder neu zuwenden? 

Jesus war da deutlich leiser unterwegs. Aber auch er war sehr klar in seiner Aussage: "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen." 

Er ist für uns ans Kreuz gegangen. Er hat unsere Schuld auf sich genommen und für uns gesühnt. Nun sollten wir uns ihm ganz hingeben und seinen Geboten folgen. Das ist die Umkehr, die Gott sich von uns wünscht. Dass wir aufeinander achten, einander helfen und Gutes tun.

Heute Morgen wurde ich ganz unsanft aus dem Schlaf gerissen, als um 6.30 Uhr die Arbeiter anfingen, den gegenüberliegenden Hang mit ihren Motorsensen zu mähen. Da war schlagartig der halbe Campingplatz wach. Ich ließ mich nicht erschüttern und habe noch in Ruhe gefrühstückt. Wobei das Wort Ruhe hier relativ ist. Dann ging es erst am Kanal, dann an der Havel

entlang immer weiter weg von Berlin. Ein ganzes Stück war ich auf dem Weg der ehemaligen Mauer unterwegs.
Alter Grenzwachturm
Doch irgendwann hatte ich Berlin tatsächlich ganz hinter mir gelassen und konnte wieder die Ruhe der einsamen Wege genießen. Es war sehr schwül ind ich kam schon ins Schwitzen ohne mich zu bewegen. Immer mal wieder tröpfelte es etwas vom Himmel, was bei der Hitze sogar sehr gut tat. Vorbei an Schloß Sommerswalde
ging es sonst sehr viel durch die Natur. Schnell war ich in Kremmen.
Rathaus Kremmen
Ich habe mich zuhause total verrechnet, was die Entfernung angeht. So bin ich noch einen Campingplatz weiter gefahren. Es ging immer wieder durch kleine Orte, deren Ortskern ich nicht historisch, sondern eher nostalgisch nennen würde.
Besonders schön war es bisher nirgendwo, aber tolle Namen gibt es schon.
Es ging durch Beetz.
Gutshaus Beetz
In Randersleben gab es Kirche und Schloß zu bewundern.
Schloß Randersleben, heute Seniorenheim

Kirche Randersleben
Nun bin ich in Wustrau gelandet, auf einem kleinen Campingplatz in einem Ort wo nichts los ist. Kein Restaurant, kein Einkaufsladen, gar nichts! Aber eine Richterakademie gibt es hier! Und es gibt bundesweit nur zwei! Eine hier und eine in Trier.
Kirche Wustrau

Alte Schule

Storchennest

Zietenschloß, heute Richterakademie
Obwohl hier tote Hose ist, ist der Platz gut besucht. Neben mir ist noch ein Radfahrer hier. Der ist allerdings Rentner und eher im europäischen Raum unterwegs. 

So genieße ich hier einen ruhigen Abend. Ich bin sehr dankbar, dass sich mal wieder alle Gewitter in Luft aufgelöst haben. Ich bin dankbar, dass ich auch heute wieder unfall- und pannenfrei gefahren bin.