Der Herr sprach (zu Mose): Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten. So berichtet Exodus 33,14.
Mose bittet Gott, ihm sein Angesicht zu zeigen. Hartnäckig bittet er Gott darum. Schließlich lenkt Gott ein und verspricht an Mose vorbeizugehen. Aber sein Angesicht darf Mose nicht sehen.
So viel hat Mose auf seiner langen Wanderung durch die Wüste schon mit Gott erlebt. Unzählige Male hat Gott geholfen. Er ist als Rauch- und Feuersäule vor den Israeliten hergezogen. Und doch hat Mose wieder Zweifel. Wie sollen wir den letzten Weg ins gelobte Land schaffen, wenn Gott nicht voran geht. Und wie soll er wissen, dass Gott vorangeht, wenn er ihn nicht mal richtig gesehen hat?
Kommt uns das nicht bekannt vor? Auch ich möchte gerne, dass Gott sich mir zeigt. Es würde Vieles so viel leichter machen. Aber Gott sieht man nicht von vorne. Gott sieht man nur von hinten. Wir können nur seine Spuren erkennen, sein Wirken in unserem Leben. Und oft erkennen wir es eben erst im Nachhinein.
Und dann macht sich in uns diese große Ruhe und Zufriedenheit breit.
So ein Tag von großer Ruhe, Freude und Zufriedenheit war heute auch für mich. Obwohl nichts besser lief als die letzten Tage. Ich hatte schon mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aber mal der Reihe nach.
Der Tag begann eisig kalt, wie die Nacht auch war. Aber in meinem kuscheligen Schlafsack habe ich nicht gefroren. Wegen der Kälte war ich auch mit Frühstück und Packen schnell fertig und schon gegen 8 Uhr auf dem Fahrrad. Eine Stunde später war ich in Diez. Burg und Schloss prangen über dem Ort.
Schloss Oranienstein habe ich vergebens gesucht, da es im Besitz der Bundeswehr ist.
Nach der Wegbeschreibung in meiner Karte, hatte ich kurz hinter Balduinstein einen heftigen Aufstieg durch den Wald zu erwarten. Aber erfreulicherweise war der neue Radweg schon fertig und ich konnte ganz bequem an der Lahn weiter fahren.
Doch ab Obernhof war der Radweg wieder gesperrt. Steinschlag. Nun hieß es 7 km Bundesstraße fahren. War aber gar nicht so schlimm. Teilweise gab es sogar einen Radweg. So kam ich nach Nassau, wo ein Bus der Organisation "KinderLebensLauf" für Action sorgte. Das Rathaus war sehr schön, das Schloss privat.
Spektakel mit Musik |
das Schloss |
das alte Rathaus |
Auf der anderen Lahnseite liegt das historische Städtchen Dausenau.
Dausenau |
Schließlich komme ich in Bad Ems an. Schon die ersten Häuser beeindrucken mich. Es sind nicht diese kleinen, huschigen Fachwerkhäuser, sondern große, protzige Prachtbauten.
Bis Lahnstein ging es problemlos weiter, doch dort war der weitere Weg wegen Hochwasser gesperrt.
Hier kommt kein Fahrrad mehr durch |
In Lahnstein war der Verkehr sehr dicht. Weil die Brücke der Umgehungsstraße saniert wird. Jetzt muss der ganze Verkehr durch den Ort. Da kennen die Lüdenscheider ja was von.
Ziemlich abgekämpft kam ich dann oben auf dem Berg an. Ich wurde sehr freundlich empfangen. Ich bekam sogar einen Stadtplan. Damit habe ich mich dann auf den Weg wieder hinunter in die Stadt gemacht. Zu Fuß war der Weg gar nicht so weit. Er führte von der Burg
durch den Wald und dann etliche Stufen bis in die Stadt. Mein Weg führte mich vorbei an der evangelischen Kirche
zur alten Stadtmauer mit Wehrgang und Katzenturm,
vorbei an der alten Schule
bis an den Rhein. Auch hier ist Hochwasser.
Am Rhein liegt das Schloss Martinsburg.
Schlossgarten |
Am alten Rathaus bin ich erst einmal vorbei gelaufen, denn es war eingepackt.
Vorbei am Stadthaus
und der Kirche St. Martin
ging es den Berg wieder hinauf. Hier habe ich mir im nahegelegenen Restaurant ein Feierabend Radler gegönnt.
Ich bin sehr, sehr dankbar für diesen schönen Tag.
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