Mittwoch, 5. Juni 2024

Als meine Seele versagte - Mehlem

 Jona war auf der Flucht vor dem Auftrag Gottes. Er wollte den Menschen in Ninive nicht den Untergang verkünden. Doch Gott kann man nicht entfliehen. Das musste Jona auch merken. Vom Schiff geworfen landete er im Bauch des Fisches. Und dort betete er zu Gott: "Als meine Seele verzagt, gedachte ich an den Herrn, und mein Gebet kam zu dir" (Jona 2,8) Auch wir laufen manchmal vor dem Auftrag von Gott weg. Oft ist uns das gar nicht so bewusst. Aber wie oft drücken wir uns vor schwierigen oder unangenehmen Aufgaben. 

Und genau wie Jona denken wir oft erst wieder an Gott, wenn es uns nicht so gut geht. Aber immer wieder lässt Gott sich ansprechen. Immer wieder hört er unser Gebet. Und wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Seele versagt, dann schenkt Gott uns Mut und Kraft und Zuversicht.

Mir ist das heute in besonderem Maße widerfahren. Der Tag begann eigentlich ganz schön mit Vogelgezwitscher und Sonnenschein. Der Rückweg von derm Campingplatz ging leicht und schnell. Erst kräftig bergab und dann auf der Fahrradspur an allen Autos vorbei. Doch das war auch schon das Ende der großen Freude. Der Rhein hat Hochwasser und damit ist der Radweg an fast allen Stellen überflutet.


So ging es immer an Straßen entlang, durch Ortschaften und immer bemüht, den Rhein nicht aus den Augen zu verlieren. So habe ich es bis Koblenz geschafft.




dort lagen am Rhein 5 und an der Mosel 7 Kreuzfahrtschiffe.

Dementsprechend viel war am Deutschen Eck auch los.

Ab Koblenz ging es genauso mühsam weiter. Immer auf der Suche nach einer Ausweichstrecke. Bis Remagen gab es dann mal ein sehr schönes Stück über die Felder deutlich oberhalb des Rheins. Und dann fing es an zu regnen. Und ab Remagen ging es dann an der Bundesstraße weiter. Das war gar nicht schön. Obwohl die Autos eigentlich nur 50 km/h fahren durften - wegen der Radfahrer. Aber nun war es ja nicht mehr weit bis zum Campingplatz. Und als ich dort ankam - stand alles unter Wasser! Ich war schon auf der Suche nach einer anderen Unterkunft, als ein Ehepaar vorbeikam und mir dagte, dass es ein Stück weiter noch einen Campingplatz gibt, der höher liegt und geöffnet hat. 

Das war auch der, auf den ich eigentlich wollte. Hier habe ich dann schnell mein Zelt aufgestellt und bin noch was essen gegangen. Als ich wieder zurückkam, hat es aufgehört zu regnen und die Sonne kam heraus. Da habe ich mich am Getränkestand noch zu einer netten Männergruppe gesellt. Wir haben unsere Abenteuer ausgetauscht, die alle recht ähnlich waren, da alle die gleiche Strecke gefahren waren. Wenigstens konnte ich einem von ihnen sagen, dass der Rheinradweg hier sonst wirklich sehr schön ist. 

So wurde es noch ein sehr schöner Abend.  Ich bin ganz froh, dass ich nun vom Rhein weg fahre. Ich hoffe, dass es nicht so sehr anstrengend wird. 

Nun bin ich froh und dankbar, dass dieser Tag geschafft ist.

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