Donnerstag, 9. April 2020

Also hat Gott die Welt geliebt...

dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3,16)


Karfreitag – ein Gottesdienst zu Hause
und trotzdem miteinander verbunden

Kerze anzünden  
Stille

Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst       
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Psalm 22
2Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.Aber du bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels.Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. 6 Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk.Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf:»Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.« 10 Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter. 11 Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an. 12 Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. 13 Gewaltige Stiere haben mich umgeben, mächtige Büffel haben mich umringt. 14 Ihren Rachen sperren sie gegen mich auf wie ein brüllender und reißender Löwe. 15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Gebeine haben sich zertrennt; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs. 16 Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. 17 Denn Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. 18 Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie aber schauen zu und weiden sich an mir. 19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand. 20 Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! 21 Errette mein Leben vom Schwert, mein einziges Gut von den Hunden! 22 Hilf mir aus dem Rachen des Löwen und vor den Hörnern der wilden Stiere – du hast mich erhört! 23 Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeinde rühmen: 24 Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs, und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels! 25 Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; und da er zu ihm schrie, hörte er's. 26 Dich will ich preisen in der großen Gemeinde, ich will mein Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten. 27 Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben. 28 Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker. 29 Denn des HERRN ist das Reich, und er herrscht unter den Völkern. 30 Ihn allein werden anbeten alle Großen auf Erden; vor ihm werden die Knie beugen alle, die zum Staube hinabfuhren und ihr Leben nicht konnten erhalten. 31 Er wird Nachkommen haben, die ihm dienen; vom Herrn wird man verkündigen Kind und Kindeskind. 32 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird. Denn er hat's getan.
Stille

Andacht zu 2. Korinther 5,19-21
"Gott ist durch Christus selbst in diese Welt gekommen und hat Frieden mit ihr geschlossen, indem er den Menschen ihre Sünden nicht länger anrechnet. Gott hat uns dazu bestimmt, diese Botschaft der Versöhnung in der ganzen Welt zu verbreiten. Als Botschafter von Christus fordern wir euch deshalb im Namen Gottes auf: Lasst euch mit Gott versöhnen! Wir bitten euch darum im Auftrag von Christus. Denn Gott hat Christus, der ohne jede Sünde war, mit all unserer Schuld beladen und verurteilt, damit wir freigesprochen sind und vor ihm bestehen können"
Es ist Karfreitag.
Ein schwarzer Tag. Damals wie heute.
Wir sitzen einsam, allein, verlassen in unseren Wohnungen. Vermissen unsere Angehörigen, unsere Freunde, unsere Gemeinde.
Jesus war damals auch allein. Am Kreuz. Mit Schmerzen. Verlassen von allen. Gefoltert und verspottet von den Soldaten.
In all dem Kummer, dem Leiden, dem Elend ruft er Gott, seinen Vater an. Mit dem Psalm 22. Und wo am Anfang noch die Frage nach dem Sinn steht, die Klage des Elends, wendet es sich am Ende in Zuversicht und Vertrauen. Gott ist da. Er lässt mich nicht allein. Er trägt mich hindurch. Er steht mir zur Seite.
Und Jesus kennt den Sinn seines Weges. Er weiß, dass sein Leiden nicht vergeblich ist. Es ist der Weg in die Tiefen des Todes, wo alle unsere Sünden für immer begraben bleiben.
Auch wenn heute am Karfreitag die Glocken angesichts des Todes Jesu schweigen, können wir uns doch schon darauf freuen, dass sie am Sonntag Morgen mit neuem Schwung wieder klingen werden. Sie werden singen von der Auferstehung unseres Herrn!
Leid, Elend und Not gehören zu unserem Leben dazu. Niemand kommt ganz drum herum. Wir wissen nicht, warum das so ist. Oft stellen wir die verzweifelte Frage nach dem Warum. Aber vielleicht ist das gar nicht die richtige Frage. Wir sollten eher fragen, wohin uns das Leid führt. Worin uns die Situation stärken kann. Was wir aus dieser Erfahrung für die Zukunft mitnehmen.
Gott hat einen Plan für uns. Er lässt uns nicht allein.
Darauf dürfen wir vertrauen! Darum sollen wir es weitersagen: Gott hat uns vergeben. Jesus ist um unserer Sünde willen gestorben. Er hat alle unsere Schuld mit ans Kreuz genommen. Deshalb ist unser Leiden keine Folge unseren Handelns. Es ist immer ein Stück Weg mit Gott. Ein Stück Weg in Gottes Hand. Darauf dürfen wir vertrauen.
Geht in alle Welt und verkündet es allen Menschen: Durch Jesus sind wir alle freigesprochen! Wir dürfen ganz und gar mit Gottes Segen rechnen und in seiner Gnade leben!
Ich wünsche uns allen, dass wir diese Tage gut und gesund überstehen.           
Amen.
Fürbitten-Gebet
Guter und barmherziger Gott! In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir gemeinsam zu Dir und werfen alle unsere Sorgen auf Dich. Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen. Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen. Wir sind in deiner Hand geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen. Wir bitten dich: für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind; für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind; für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern; für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten. Sei ihnen allen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht, den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle. Wir bitten dich: für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen; für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft; für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen; für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen. Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht. Wir bitten dich: für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen, für alle, die um ihre Zukunft fürchten, für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewohnt sind, für alle, die die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernommen haben. Sei ihnen allen nahe, schenke ihnen Geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung. Wir bitten dich: für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist, für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können, für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind. Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht. Auch bitten wir dich für uns selbst: Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen. Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden. Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott, der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller annimmt. Dir vertrauen wir uns an. Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. (Gebetsvorschlag der ACK NRW)
Amen.                                                                                                   
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Segen gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.  
Stille
Kerze auspusten


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