Sonntag, 26. April 2020

Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen,

dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
So erklärt es Paulus im Brief an die Römer 8,15.
Angst ist es, was uns dieser Tage in der Hand hält und uns bereit macht auf vieles zu verzichten und vieles hinzunehmen. Bis hin zur Einschränkung freiheitlich-demokratischer Grundrechte. Ein Virus knechtet unser Leben und unser Denken.
Die Geschichte unserer Religion enthält auch Zeiten, in denen Angst, die Menschen bestimmt hat. Da war von Fegefeuer und Hölle die Rede. Mein Vater hat heute noch furchtbare Angst vor dieser Strafe Gottes. Er wird nicht der einzige Mensch sein. Doch genau gegen diese Angst kam ja Jesus auf die Welt. Er hat uns gelehrt und gezeigt, dass wir zu Gott kommen dürfen ohne Angst und Zittern. Wir dürfen zu Gott Vater sagen, ja, mehr noch, sogar Abba! Also Papa! Auch wir Menschen gehen doch heute ganz anders mit unseren Kindern um, als es vor 50 -100 Jahren noch üblich war. Auch wir schenken unseren Kindern Liebe,Geborgenheit und Zuwendung. Wir bestätigen sie, wo etwas gut gelungen ist und helfen dort weiter, wo etwas nicht gut war. Wir geben nicht mehr streng vor, wie unsere Kinder zu leben haben, welchen Beruf sie lernen sollen und wen sie heiraten müssen. Wir lassen sie selber entscheiden, ausprobieren, scheitern und neu versuchen.Trotzdem geben wir ihnen klare Regeln mit auf den Lebensweg. Trotzdem dulden wir keine Rechtsverletzungen. Trotzdem lieben wir sie über alles.
Wie viel mehr können wir also von Gott erwarten, dass er uns liebt! Dass er uns in seine Arme nimmt, uns tröstet, wenn wir traurig sind; uns auffängt, wenn wir fallen; uns unterstützt, wenn wir etwas ausprobieren; sich mit uns freut, wenn wir das Leben genießen. Er ist doch unser lieber Vater!

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