Montag, 13. April 2020

Meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor

und meine Arme werden die Völker richten. spricht Gott in Jesaja 51,1.
Auf den ersten Blick scheint es ein Widerspruch zu sein: Gerechtigkeit und Heil gegen Gericht. Dieses Wort ergeht ja zunächst an Israel. Israel, dessen Hauptstadt in Trümmern liegt. Israel, das von den Babyloniern besiegt wurde. Hier verspricht Gott seine Gerechtigkeit und sein Heil. Die umliegenden Länder, die Israel diesen Schaden zugefügt haben sollen dafür bezahlen. Und Israel soll es wieder gut gehen.
Seit Ostern kennen wir Gottes Gericht als ein Werk der Liebe. Nicht Strafe und Zerstörung sind das Ziel, sondern Barmherzigkeit und Umkehr.
Gott verspricht, sich für uns einzusetzten, wenn wir ihm unser Leben anvertrauen. Das ist aber auch nicht so leicht wie es sich anhört und wie man es ausspricht. Die allermeisten von uns wollen ja ihr Leben selber in der Hand haben. Selbstbestimmung ist das Schlagwort. Wir wollen selber entscheiden, was wir tun, wohin wir gehen, mit wem wir uns treffen. Wir wollen selber entscheiden, wann, wo und wie wir unser Leben gestalten.
Wir haben Wissenschaft und Technik, um unsere Welt zum großen Teil selber zu gestalten. Gott kommt oft nur am Rande vor.
Aber jetzt, wo uns die Welt unser selbstbestimmtes Leben einschränkt, wo wir nicht mehr selbst entscheiden dürfen wann, wo und wie wir unser Leben gestalten; jetzt wo wir nicht mehr in den Gottesdienst gehen dürfen; jetzt wo wir nicht einfach so zum Friseur gehen können; jetzt wo wir nicht einfach so die Oma besuchen dürfen; jetzt fragen Menschen wieder verstärkt nach Gott.
Einesteils fragen sie anklagend: Wo ist denn Gott, dass sich so ein Virus so über die Welt legen kann? Warum lässt Gott so etwas überhaupt zu?
Andererseits - und das scheinen mir die meisten Menschen zu sein - entdecken wir wieder, welche Dinge im Leben wirklich wichtig sind. Wie sehr wir einander brauchen. Wie wertvoll Liebe ist. Wie sehr Gott uns bisher behütet hat.
Wir erkennen, dass wir von den weltlichen Dingen nichts, aber auch rein gar nichts mit in Gottes Reich hinüber nehmen können. Unser Reichtum hilft uns nicht gegen die Krankheit. Unser Geld schenkt uns keinen Segen.
Es ist gut, sich jetzt wieder ganz auf den zu besinnen, der uns den Segen schenken kann: Gott! Durch Jesus Christus spricht er uns zu: Meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor, und meine Arme werden die Völker richten! Dieses Gericht wird von Liebe und Barmherzigkeit zeugen. Jesus, der für uns unsere Sünden im Todesreich verschlossen hat, lädt uns ein und ruft uns zu: Kehrt um zu Gott, denn dort seid ihr sicher! Kehrt um zu Gott, denn er gibt euch Heimat! Kehrt um zu Gott, denn er ist Liebe!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen