Mittwoch, 8. April 2020

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,

der gnädige und barmherzige Herr. Dieses Wort aus Psalm 111,4 steht über dem heutigen Gründonnerstag.
Als Jesus damals mit seinen Jüngern nach Jerusalem kam, um dort mit allen anderen Juden das Passahfest zu feiern, ahnte wohl noch niemand, wie bedeutungsschwer die kommenden Tage sein würden. Vielleicht war es auch so ein wunderbar sonniger Tag wie heute. Die Juden erinnern sich an den Auszug aus Ägypten; an die Errettung aus der Sklaverei. Mit dieser Tradition verbunden feierte auch Jesus mit seinen Jüngern dieses Fest. Auch sie werden die traditionelle Frage gestellt haben: Warum ist dieser Abend anders als alle anderen? Und sie haben sicher die liturgisch festgelegten Antworten erwartet. Aber es geschieht an diesem Abend etwas, das anders ist! Jesus deutet Brot und Wein auf sich. Dies ist mein Leib. Dies ist mein Blut, vergossen zur Vergebung eurer Schuld. Die Jünger waren ja schon einiges gewohnt von Jesus. Aber er konnte sie immer noch in Erstaunen versetzen. Sie werden das volle Ausmass der Worte damals wohl nicht so ganz verstanden haben. Auch wenn noch niemand wirklich wusste, was in den folgenden Tagen geschehen würde, lag doch schon eine gewisse Schwere auf dem Abend. Was waren das für Worte: Mein Leib für euch gegeben. Mein Blut für euch vergossen. Einer von euch wird mich verraten.
Dann erhebt er sich nach dem Mahl, wo alle noch an den Worten Jesu verdauen und fängt an ihnen die Füsse zu waschen. Das geht nun doch wirklich zu weit. Petrus ist empört. Doch Jesus erklärt ihm, dass er als gutes Beispiel voran geht, wie sie als Nachfolger miteinander umzugehen haben. Einander dienen ist die Devise.
Und so ist dieser besondere Abend zu einem ganz besonderen Gedächtnisabend geworden. Bei jeder Abendmahlsfeier erinnern wir uns an dieses Geschehen. Aber auch und ganz besonders an das großartige Wunder, dass am Ostermorgen geschah.
So hat Gott uns die Vergebung und das Leben geschenkt. Ein Wunder, dass wir nur bestaunen und besingen können. Ein Wunder, an dem wir uns jeden Tag freuen dürfen.
Und dass das Leben weiter geht, ist niemals so schön, so intensiv und so deutlich  zu sehen und zu spüren, wie jetzt im Frühling! So hat Gott mit jedem neuen Frühling ein Gedächtnis seiner Wunder gesetzt. Und wir dürfen uns jedes Mal daran erfreuen und uns erinnern lassen, wie gnädig und barmherzig der Herr ist!





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