Sonntag, 26. April 2020

Der gute Hirte


ein Gottesdienst zu Hause
und trotzdem miteinander verbunden
Kerze anzünden  
Stille
Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Jetzt zu Ostern ganz besonders. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst      
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Psalm 23
1 Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und wenn ich schon wanderte durchs finstere Tal, so fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein.  Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Stille


Andacht zu 1. Petrus 2,21b-25
21 Denn dazu seid ihr berufen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; 22 er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; 23 der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet; 24 der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 25 Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.
Im Leben gibt es häufig die Frage, wie es denn weitergehen soll. Sehr oft müssen wir Lebensentscheidungen treffen. Welche Ausbildung soll ich machen? Heiraten, ja oder nein? Kinder, ja oder nein? Manchmal aber auch viel kleinere Fragen: Soll ich gegen den Verkehrsrowdy angehen? Soll ich dem Nachbarjungen die Ohren lang ziehen? Soll ich mich wegen einer Sache beschweren? Immer wieder stehen wir in unserem Leben vor kleinen und großen Entscheidungen. Das hört auch niemals auf. Zur Zeit geht es um die Frage: trage ich einen Mundschutz? Halte ich Abstand? Kaufe ich mehr als ich brauche?
Wir müssen jeden Tag jede Frage wieder neu überlegen und abwägen. Um eine Entscheidung treffen zu können brauchen wir Richtlinien, an denen wir uns orientieren können. Dazu gibt es natürlich zuerst Gesetze. Dann aber auch einen Verhaltenskodex. Kinder schauen auf ihre Eltern. Erwachsene schauen oft auf die Menschen um sie herum. „Der hat doch auch..“ „Die hat doch zuerst…“  Aber für uns gibt es doch einen, der es uns vorgemacht hat. Einen, der uns gezeigt hat, wie es geht. Einen, der uns ein Vorbild ist und sein will und sein soll. Jesus Christus. Er hat so untadelig gelebt, dass wir selbst wenn wir nur einen kleinen Teil seiner Größe erreichen, immer noch besser sind als ohne ihn. Wenn wir in Lebensentscheidungen sonst eher orientierungslos sind, vielleicht nur ein „Bauchgefühl“ haben, so haben wir in Christus eine klare Handlungsanweisung. So wie er vorausgegangen ist, ohne Sünde, geduldig bis in den Tod, so können wir ihm nicht folgen. Und weil Gott unser Scheitern kennt, ist Jesus ja ans Kreuz gegangen. Damit wir frei von Sünde sind. Damit wir trotzdem auf die Weide dürfen. Aber Nachfolge heißt ja auch nicht nachahmen. Sondern ihm folgen. Auf ihn schauen. Seinen Rat befolgen. Seine Regeln beachten. Und diese Regeln heißen zuerst liebe Gott von ganzem Herzen und dann deinen Nächsten wie dich selbst. Mit dieser Regel haben Hass, Neid, Habsucht, Jähzorn und Eifersucht keinen Platz mehr in unserem Leben.
Und noch eine Regel hat Jesus uns gegeben, die das Leben und die Nachfolge einfach machen. Eine Regel, die eigentlich jeder kennt, auch wenn er von Christus nichts weiß: Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso. (Mt 7,12)
Und wenn uns die Menschen doch einmal kräftig ärgern und wir nicht in der Lage sind, vom Herzen her zu vergeben, dann sollten wir aber nicht auf Rache oder Strafe oder Vergeltung sinnen, sondern das getrost Gott überlassen. Denn auch darin ist uns Jesus Vorbild gewesen. Das Leiden auf dem Weg zum Kreuz, den Spott, den Hohn, den Hass und auch die Schmerzen am Kreuz konnte Jesus sicher nur ertragen, weil er wusste, dass Gott das nicht ungestraft lässt. Weil Gott sich kümmert.
So dürfen auch wir uns, unser Leben und alle unsere negativen Gefühle getrost Christus als unserem guten Hirten überlassen. Er hat den richtigen Weg für uns. Er weiß, was wir brauchen und was uns gut tut.
Fürbitten-Gebet
Lebendiger Gott,
Jesus Christus ist uns zum guten Hirten geworden. Er ist uns Vorbild und Wegweiser. Durch ihn haben wir Trost in schweren Zeiten und Hoffnung in Dunkelheit.
Auch wenn wir jetzt Einschränkungen hinnehmen müssen, so wissen wir doch, dass du da bist und unser Leben segnest.
Wir bitten dich für alle Menschen, die jetzt krank sind, die in Angst vor der Krankheit leben, die sich um einen lieben Menschen sorgen und für alle, die von einem Menschen Abschied nehmen mussten: Lass sie in deiner lebendigen Hoffnung Trost finden.
Wir bitten dich für alle, die unter schwierigen und schwierigsten Bedingungen ihren Dienst tun: Lass sie in deiner lebendigen Hoffnung Kraft tanken.
Wir bitten dich für alle, die in Politik und Gesundheitswesen Entscheidungen für viele Menschen treffen müssen: lass sie in deiner lebendigen Hoffnung Weisheit finden.
Wir bitten dich für alle, die durch die ungewohnte Nähe in der Familie mit ihren Nerven am Ende sind: lass sie in deiner lebendigen Hoffnung deine Liebe erleben.
Wir bitten dich für alle Forscher, die nach einer Medizin oder einem Impfstoff suchen, lass sie bald fündig werden.
Wir bitten dich um deinen Segen für unser Leben.
Amen.                                                                                                  
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Segen gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.  
Stille
Kerze auspusten

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