Dienstag, 16. Juli 2024

Mein Weg ist dem Herrn verborgen - Eckernförde-Hemmelmark

 Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel sagst:"Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber"? (Jesaja 40,27)

Mir geht es auch meistens so, wie Israel. Wenn alles gut läuft, kann ich Gott loben und preisen. Wenn dann aber etwas schief geht, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollen, dann denke ich: "Sieht Gott nicht hin?" Dann muss ich mir immer wieder vor Augen führen, was ich schon an Gutem von Gott erhalten habe. Dabei ist Gott ja gerade in den Krisensituationen für uns da. Allerdings muss ich gestehen, dass ich manches auch nicht verstehe und manchmal dadurch meine Zweifel geschürt werden.

So ging es mir heute auch wieder. Wie angekündigt, hat es heute Morgen geregnet. Ich musste im Regen mein Zelt einpacken. Dann hat es noch eine ganze Wweile geregnet und als ich in Laboe im Museum war, fing es so richtig an zu schütten. Dann war es eine Zeit lang trocken, aber die Sonne ließ sich nicht so recht blicken. Dann in Schilksee kam der nächste Guss. Diesmal mit Gewitter. Aber auch hier hatte ich sicheren Schutz unter dem Vordach eines Hochhauses. Erst spät am Nachmittag kam die Sonne dann doch  hervor und ich konnte mein Zelt trocknen. Nun grummelt und donnert es schon wieder im Hintergrund. Das frustriert mich schon ein bisschen. Dann denke ich: "Kann Gott nicht einfach mal drei Wochen ohne Regen machen?" Wir haben doch jetzt wirklich Wasser genug. Aber wenn ich dann vernünfitig über alles nachdenke, dann muss ich zugeben, dass ich doch bisher unheimlich gesegnet war was das Wetter angeht. 8In allem anderen natürlich auch!) Ich habe ja in der ganzen Zeit kein einziges Unwetter abbekommen. Ich war immer an einem sicheren Ort. Und selbst die Regentage hielten sich sehr in Grenzen. So habe ich doch mehr Grund zum Danken und Loben, als zum Jammern und Klagen. Genau wie Israel. Gott sieht uns. Alle.

Wie  schon gesagt, musste ich das Zelt im Regen einpacken. Und weil es draußen so grau und dunkel war, leuchtete das Leuchtfeuer in Heidkoppel.

Das erinnerte mich an längst vergangene Tage, als wir mit unseren Kindern im Urlaub abendliche spaziergänge zum Leuchtturm machten. Laboe war schnell erreicht. Schon von Weitem war der Turm des Marrine-Ehrenmals zu sehen.
Trotz des Wetters beschloss ich, auf den Turm zu gehen. Das Museum hat mich sehr beeindruckt und manches trieb mir die Tränen in die Augen: "Nichts gelernt, gar nichts. So viele Menschen sinnlos in den Tod geschickt."

Dann bin ich mit dem Aufzug auf den Turm gefahren. Es waren noch ein paar Treppenstufen zu bewältigen ehe ich ganz oben war. Die Aussicht war toll, aber nicht so berauschend wie sie bei Sonnenschein gewesen wäre.


Als ich wieder unten ankam, schüttete es draußen.
Also habe ich mir noch ein bisschen das Museum angesehen.


Schließlich muss ich weiter. Das Uboot liegt immer noch dort.
Ganz entspannt führt der Weg immer direkt an der Wasserkante entlang.
Doch plötzlich hört der Weg auf. Es geht direkt am Strand weiter. Radfahrer werden gebeten abzusteigen.
Dann nehme ich die Fähre von Wellingdorf nach Reventlou. Damit spare ich gute 7 km Weg und lasse Kiel links liegen.

Im Hafen liegt ein großes drei-Mast-Schiff. Ob das die Gorch Fock ist?
Am Nord-Ostsee-Kanal muss ich wieder die Fähre nehmen.

Wenig später finde ich am Leuchtturm von Holtenau einen guten Platz für ein Picknick.

Jetzt wagt sich auch die Sonne ab und zu mal raus. Dann wird der Weg etwas stupide. Immer an der Bundesstraße entlang. Viele Kilometer. Kurz vor Eckernförde steht ein historisches Gasthaus, das aber leider nicht mehr betrieben wird.
Dann bin ich am strand von Eckernförde und muss mich ein wenig durch die Stadt wuseln.
Am Hafen möchte ich mir ein Fischbrötchen holen, aber die Warteschlange ist mir zu lang.

Also mache ich mich auf den Weg, die letzten Kilometer zum Campingplatz. Am Strand grüßt mich Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst.
Dann muss ich durch ein Kasernengebiet. Es macht mir ein mulmiges Gefühl, doch der Campingplatz liegt genau hinter dem Sperrgebiet, direkt am Wasser. Nachdem ich mein Zelt gerocknet und aufgebaut habe, bin ich noch n das kleine Restaurant hier am Platz gegangen. Gemütlich in der Abendsonne sitzend, konnte ich noch ein leckeres Abendessen genießen. Kaum bin ich wieder in meinem Zelt, da regnet es auch schon wieder los. 

Trotzdem ein Tag, um dankbar zu sein. Kein Unfall, keine Panne. Ich liege im trockenen Zelt und hatte ein leckeres Essen. Was braucht man mehr?

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