Mittwoch, 19. Juni 2019

Der Herr segnet, die ihn fürchten, die Kleinen und die Großen

Dieses Wort aus Psalm 115,13 hat sich heute für mich mal wieder bewahrheitet. Schon heute morgen als ich los fuhr, war die Luft Gewitterschwanger. Trotzdem fuhr ich den ganzen Tag durch sonniges Wetter. Nur einzelne Regentropfen fielen gelegentlich vom Himmel, aber die waren eher erfrischend als störend. Dennoch beschäftigte mich die ganze Zeit die Frage, wie ich es in meinem Minizelt während eines abendlichen Gewitters aushalten sollte. Das kann schon mega langweilig werden. Doch heute abend als ich hier am Campingplatz ankam, war schon alles für mich von Gott vorbereitet. Die nette Dame an der Rezeption fragte mich gleich, ob ich wisse, dass heute ein Gewitter kommt. Ich sagte: "Klar, aber ich kann es ja schlecht abbestellen." Daraufhin bot sie mir eine Hütte an, für nur 35 € für die Nacht. Und es ist ein Traum. Ich habe Strom, ein festes Dach über dem Kopf, ein richtiges Bett, ein Sofa und sogar eine kleine Terasse auf der ich jetzt sitze und den Blog schreibe, denn WLAN habe ich hier auch. Ein bisschen mies gefühlt habe ich mich dann doch. Predige ich euch, man muss vertrauen haben zu Gott. Man soll sich keine Sorgen um den nächsten Tag machen. Und ich habe kein Vertrauen und sorge mich sehr. Nicht um den Tag, sondern um die Nacht. Und dann komme ich hier an und Gott sagt: Warum sorgst du dich? Ich habe doch alles zu deinem Besten vorbereitet für dich! Und nun scheint sogar noch wieder die Sonne, sodass ich den Abend hier voll und ganz genießen kann.
Aber jetzt einmal von vorne: Heute morgen bin ich nicht ganz so frohgemut gestartet wie sonst, denn wie gesagt, die Luft war schon recht gewitterig. So saß mir diese Sorge immer im Nacken, ob ich es wohl vorher noch auf den Campingplatz schaffe, oder ob es mich unterwegs erwischt. Und die Holländer sind keine Freunde von Unterständen. Als erstes musste ich mal wieder einen Damm überwinden. Der trennte das Lauwersmeer von der Nordsee. Aber das war kein Problem. Waren auch nur 3 km. Dann ging es lange Zeit durch das Land. Meistens auf kleinen Radwegen, vorbei an großen Milch-Bauernhöfen. Schließlich kam ich doch tatsächlich an einer offenen Kirche vorbei. Hier in Niederlanden eine echte Rarität. Dort hatte ich einen Moment der Ruhe und der Zwiesprache mit Gott. Weiter ging es durch die Orte Spijk und Bierum. Ich freute mich schon auf den Deich und hoffte, nun endlich einmal Wasser zu sehen. Doch auch dieses Mal wurde das nichts. Eine Umleitung zwang mich weiter über Land zu fahren. Als ich mich so gegen den Südwind kämpfte, dacht ich, dass ich andernfalls womöglich vom Deich geweht worden wäre. Jedenfalls kostete mich diese Umleitung höchste Aufmerksamkeit, den richtigen Weg zu finden. Doch als das geschafft war, war es nur noch ein ganz kleines Stück bis zu dem anvisierten Campingplatz. Hier wurde ich, wie bereits berichtet, freundlich aufgenommen; bekam noch ein Radler und ein paar Chips für den Abend, sowie eine Suppe als Abendessen. Nun bin ich also schon am Dollart, bzw. an der Eems. Morgen werde ich wieder nach Deutschland kommen und dort den zweiten Abschnitt der Nordseeroute starten. Ich bleibe neugierig auf das, was kommt.
Übrigens hat sich das Gewitter verzogen. Es wird immer heller hier. Dennoch genieße ich einfach mal diesen Luxus.
Blühende Pracht am Wegesrand

Das Lauwersmeer

Hafen von Lauwersum

Friesische Landschaft mit Windmühle

Kanal in Den Andel

Ein Moment der Ruhe

Große Bauernhöfe gab es viele

Kanal in Appingedam

Straße in Appingedam

Seerosen in Delfsijl

Mahnmal am Deich bei Termuntersijl

"meine Hütte"

Brücke am Hafen von Termuntersijl

Hafen von Termuntersijl

Windpark im Wattenmeer

2 Kommentare:

  1. Hi Moni, wir haben gestern Abend auch im Zelt übernachtet und es hat natürlich rein geregnet. Aber Zelten hat einfach ein unglaubliches Gefühl der Freiheit. Wir sind durch das Gewitter gefahren und als wir am Zeltplatz waren, tat sich der Himmel auf und wir konnten das Zelt fast ganz im trockenen aufbauen.
    Ich wünsche dir noch viele trockene Nächte und die tiefe Verbundenheit mit unserem Schöpfer, der uns diese tolle Erde geschenkt hat.
    Bis bald...

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  2. Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden liegt bei 1:18 Millionen,
    sechs Richtige im Lotto zu haben bei 1:14 Millionen.
    Wer die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen bei Gewitter einhält, reduziert die Wahrscheinlichkeit eines diekten Blitzschlages noch einmal erheblich.
    Gleichwohl muß man ein Gewitter schon ernst nehmen.
    Wir wünschen Dir eine glückliche Rückkehr nach Deutschland.
    Liebe Grüße aus Südkirchen

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