Donnerstag, 6. Juni 2019

Zum Frieden hat euch Gott berufen.

Frieden ist heute für die meisten von uns hierzulande selbstverständlich. Es ist selbstverständlich, dass wir ohne Angst auf die Straße gehen können, nachts schlafen dürfen ohne Angst vor Fliegerbomben. Frieden schon seit über 70 Jahren! kaum zu glauben. Selbst für die Ältesten von uns ist der Krieg nur noch eine blasse Erinnerung. Aber der Frieden, zu dem Gott uns berufen hat, so wie es in 1. Kor 7,15 heißt, ist noch mehr als das. Das ist einmal auch der Friede untereinander. Jesus hat es uns vorgemacht. Freundlich und liebevoll sollen wir miteinander umgehen. Den anderen nicht ausgrenzen. Ihn nicht verachten.
Und dann ist auch noch der innere Frieden gemeint, zu dem uns Gott berufen hat. Und das ist der Friede, den Jesus allein uns schenken kann. Er legt ihn in unsere Herzen. Mit diesem Frieden können wir uns an jedem Tag unseres Lebens freuen. Wir können unser Dasein genießen, auch wenn die Dinge mal nicht so rund laufen. Das ist die große Freude und der Frieden, den wir durch Jesus Christus unseren Herrn haben.
Ich selber habe ein bisschen davon letzte Nacht gespürt. Nach einem sonnigen, herrlichen Tag bin ich recht schnell eingeschlafen. Die Nachtigall und der Ochsenfrosch haben mich mit ihrem Duett in den Schlaf gesungen. Es war so schön! Aber schon kurz nach Mitternacht wurde ich wach, weil ein gewaltiger Sturm aufkam. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, was da los war. Aber dann wusste ich: Da zieht ein Gewitter auf! Und noch mehr als vor Brücken fürchte ich mich vor Gewittern. So lag ich also da und betete: "Es zieht vorbei. Lieber Gott, lass es einfach nur vorbei ziehen!" - Und es zog vorbei! Zwar fing es dann noch an zu regnen, aber der Sturm legte sich und in dem gleichmäßigen plätschern des Regens konnte ich schnell wieder einschlafen. Heute Morgen war alles wieder trocken. Der Himmel war noch grau und es war sehr kühl. Doch wusste ich, dass Gott an meiner Seite ist und er auch weiterhin seine Hand schützend über mich hält.
So konnte ich nach einem mageren Frühstück (ein trockenes Brötchen und eine Tasse Kaffee) um kurz nach neun zu meiner letzten Moseletappe starten. Schon 5 Minuten später tauchte die erste Burg vor mir auf.
unbekannte Burg
So fuhr ich durch verschiedene schöne Orte die letzten Kilometer bis Koblenz.
Kirche in Hatzenport

Burg Thurant und Alken
In Gondorf hatte ich ein bisschen Probleme, den richtigen Weg zu finden. Ich war so auf dieses Schloss fixiert, dass ich den Wegweiser nach links übersehen hatte. Auch kam es mir verkehrt vor. Doch kurz hinter der Schlossdurchfahrt wurde mir mein Fehler bewusst und ich bin umgekehrt und den Wegweisern gefogt. Das war auch echt sehr lohnenswert. Andernfalls wäre ich noch viele Kilometer an der Straße geblieben und hätte diesen wunderbaren Ort nicht gesehen. Auch Fügung.

Schloss von der Leyen von der Straße aus

Schloss von der Leyen Rückseite

Schloss Liebig wird gerade restaurierrt

Turm von Schloss Liebig

Kobern

Immer wieder stehen Rosen zwischen den Rebstöcken

An Schienen fahren die Erntefahrzeuge in den Weinberg

Winningen
Zwischendurch kam ich noch an einem Supermarkt vorbei und konnte mir noch etwas Proviant für die Fahrt kaufen. U.a. ein Mettbrötchen, dass mir kurze Zeit später in den Weinbergen besonders lecker schmeckte. So kam ich dann kurz nach Mittag in Koblenz am Campingplatz an. Inzwischen stehen hier noch elf! weitere Radwandererzelte. Aber ich war ja recht früh hier und so wagte ich mich hinauf zur Festung Ehrenbreitstein. Der Kürzeste Weg ist auch der direkteste, nämlich mit der Seilbahn. Ich dachte bei mir: "du hast den Quittmannsturm bezwungen, Brücken fährst du inzwischen ganz selbstverständlich und heute Nacht hast du ein Gewitter überstanden. Da wird dir doch so eine Gondelbahn nichts ausmachen." Also habe ich mir ganz mutig ein Ticket gekauft. Und es war ein bisschen wie beim Fliegen. Nach dem Start war es sogar richtig schön! So habe ich den "Flug" zur Festung mit dem herrlichen Blick über Koblenz, Rhein und Mosel sehr genossen.


Die Festung selber fand ich mega beeindruckend. So ein Auswuchs an Macht! Da konnte man schon sehr lange herumlaufen. Aber ich hatte mir nur eine Stunde vorgenommen, weil ich ja auch noch Koblenz sehen und etwas essen wollte. Da ich aber an Geschichte sowieso nicht sooo sehr interessiert bin, hat mir diese kurze Wanderung durch die Gänge gereicht.






Blick von der Festung ins Tal 
Dann bin ich wieder ins Tal hinab gefahren und habe mir auch noch die Stadt angesehen. Ich habe nicht alle Sehenwürdigkeiten gefunden. Dafür aber manches Prunkstück, das nicht auf der Liste stand.
preußisches Regierungsgebäude

Basilika St. Kastor

Historienbrunnen
altes Rathaus


In der Fußgängerzone

Liebfrauenkirche

schönes Haus

Floriansmarkt

Florianskirche
Im Hans-imGlück habe ich einen köstlichen Burger gegessen und mir sogar noch einen Nachtisch gegönnt. So den Bauch vollgeschlagen bin ich noch ein bisschen durch Koblenz geirrt, bis ich endlich den richtigen Weg zum Campingplatz gefunden hatte. Unterwegs konnte ich noch ein wenig Proviant für morgen einkaufen.
So bin ich schon ein bisschen stolz auf mich und sehr, sehr dankbar, dass ich den ersten Abschnitt "Moselradweg" geschafft habe.
Blick vom Campingplatz auf's deutsche Eck
Ich danke Gott für alle Bewahrung! Und ich danke allen, die mich mit ihren Gedanken und Gebeten begleiten, denn das trägt mich hier ganz doll!

2 Kommentare:

  1. Wie schon zuvor, wunderschöner Reisebericht vom Tage, dazu tolle Bilder,
    ganz ausgezeichnet.
    Die Geschichte mit dem nächtlichen Gewitter machte mich schmunzeln.
    Ich musste da gleich an Mk 4,40 denken!!!!
    PS: Deine schöne Bilderpostkarte aus Beilstein ist heute eingetrofffen.
    Ganz lieben Dank dafür.
    Weiterhin eine sichere Fahrt und komm immer gut ans Ziel.
    Liebe Grüße aus Sückirchen

    AntwortenLöschen
  2. Das sind ja unglaublich schöne Bilder und Geschichten! Das Deutschland doch noch so viele tolle alte Gebäude zu bieten hat... Allein die Eindrücke, die du hier zeigst, rufen bei mir Fernweh hervor. Liebe Mama, ich wünsche dir weiter eine tolle und aufregende Fahrt. Ich denke an dich und bete für deine Reise. Ich hoffe du hälst uns nach Möglichkeiten immer up to date. Hab dich lieb, dein Ben

    AntwortenLöschen