– ein Gottesdienst zu Hause
und
trotzdem miteinander verbunden
Kerze
anzünden
Stille
Gebet
Gott, ich
bin hier (wir sind hier) allein. Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Aber
ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. Und so
feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Psalm 148 (HfA)
1Halleluja –
lobt den HERRN! Lobt den HERRN im Himmel, lobt ihn dort in der Höhe!
2 Lobt
ihn, alle seine Engel, lobt ihn, ihr himmlischen Heere!
3 Lobt ihn,
Sonne und Mond, lobt ihn, ihr leuchtenden Sterne!
4 Lobt ihn
auch im fernsten Weltall, lobt ihn, ihr Wassermassen über dem Himmel!
5 Sie alle
sollen den HERRN loben! Denn auf seinen Befehl hin wurden sie erschaffen.
6 Er wies
ihnen für alle Zeiten ihren Platz zu und gab ihnen feste Gesetze, denen sie für
immer unterworfen sind.
7 Lobt den
HERRN auf der Erde! Lobt ihn, ihr gewaltigen Seetiere und alle Meerestiefen!
8 Lobt
ihn, Blitze, Hagel, Schnee und Nebel, du Sturmwind, der du Gottes Befehle
ausführst!
9 Lobt ihn,
ihr Berge und Hügel, ihr Obstbäume und Zedern!
10 Lobt ihn,
ihr wilden und zahmen Tiere, ihr Vögel und alles Gewürm!
11 Lobt ihn,
ihr Könige und alle Völker, ihr Herrscher und Machthaber dieser Welt!
12 Lobt
ihn, ihr jungen Männer und Mädchen, Alte und Junge miteinander!
13 Sie alle
sollen den HERRN loben, denn sein Name allein ist hoch erhaben. Seine Majestät
erstreckt sich über Himmel und Erde!
14 Er hat seinem Volk Ansehen und Macht geschenkt. Darum
haben die Israeliten allen Grund, ihn zu loben – das Volk, das ihm so nahe ist
und treu zu ihm steht. Lobt den HERRN. Halleluja!
Stille
Andacht zu Johannes 15, 1-8
1 »Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der
Weingärtner. 2 Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben
tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er
sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen. 3 Ihr seid
schon gute Reben, weil ihr meine Botschaft gehört habt. 4 Bleibt fest
mit mir verbunden, und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben! Denn eine
Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Früchte tragen, sondern nur, wenn sie am
Weinstock hängt. Ebenso werdet auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr mit mir
verbunden bleibt. 5 Ich bin der
Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit
ihm, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. 6 Wer ohne mich lebt, wird wie eine
unfruchtbare Rebe abgeschnitten und weggeworfen. Die verdorrten Reben werden
gesammelt, ins Feuer geworfen und verbrannt. 7 Wenn
ihr aber fest mit mir verbunden bleibt und euch meine Worte zu Herzen nehmt,
dürft ihr von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten. 8 Wenn
ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist, wird die
Herrlichkeit meines Vaters sichtbar.
Das Leben verlangt uns einiges ab. Zurzeit ganz besonders.
Wer Kinder und Enkel in einer anderen Stadt hat, darf sie nicht besuchen und
darf auch nicht besucht werden. Menschen in Altersheimen und Krankenhäusern
dürfen von ihren Angehörigen nicht besucht werden. Dabei wäre doch gerade für
sie ein Besuch besonders wichtig. Kinder dürfen nicht mehr draußen auf dem
Spielplatz spielen und auch nicht in den Kindergarten gehen. Jugendliche dürfen
sich nicht mehr mit ihren Freunden treffen. Eltern müssen Kinder erziehen,
beschulen und gleichzeitig im Homeoffice ihre Arbeit tun. Manchem brechen da
die Nerven weg. Wie lange halten wir das noch aus? Da müssen wir viel Kraft
aufbringen. Für unser Leben brauchen wir immer wieder eine Kraftquelle.
Eine Kraftquelle, die uns nicht nur verspricht durchzuhalten,
sondern uns so zu nähren, dass wir auch noch Frucht bringen können ist Jesus
Christus. Er ist der Weinstock. Wenn wir an ihm bleiben, wenn wir seine Worte
in uns verinnerlichen, wenn wir sein Leben zu unserem Halt und seine
Auferstehung zu unserer Hoffnung machen, dann haben wir alles, was wir zum
Leben brauchen. Dann können wir auch in seinem Namen unterwegs sein. Dann
können wir anfangen, Frucht zu bringen – Gutes zu tun.
Und gerade in diesen Tagen gibt es mannigfaltige
Möglichkeiten, etwas Gutes zu tun. Einkauf für die Nachbarn, ein freundliches
Wort über den Gartenzaun, ein ermutigendes Lächeln für die gestresste Mama. Es
sind viele kleine Dinge, die am Ende doch etwas Großes sind. Wenn wir es nur im
Namen Jesu und aus seiner Kraft heraus tun, dann wird es auch gesegnet sein und
Erfolg bringen. Auch unsere Gebete der letzten Wochen haben doch Erfolg
gezeigt. Das Virus hat sich nicht so schlimm ausgebreitet, wie man anfänglich
vermutet hatte. Trotz allmählicher Lockerungen ist die Zahl der Infektionen
nicht drastisch gestiegen. Es geht immer noch moderat weiter. Die allermeisten
von uns sind noch gesund und vom Virus verschont! Wer auf Gott vertraut hat
wohl gebaut!
Da ist der Theologe und Lieddichter Paul Gerhard. Er erlebt
den 30jährigen Krieg mit seinen Schrecken, die Pest, Pocken und Ruhr. Vier
seiner fünf Kinder sterben bereits im ersten Lebensjahr. Und dennoch hat er sich
stets an Christus gehalten. Er hat uns so wunderbare, glaubensstarke Lieder
hinterlassen wie „Geh aus mein Herz“ oder „Befiehl du deine Wege“. Er ist ein
Mann, der viel Frucht brachte. Auch wenn er während seines Lebens vielleicht
viele Male sein Schicksal in Frage stellte. So war er doch immer bereit es von
Gott anzunehmen und im Namen Christi Gutes zu tun.
So wollen auch wir uns nicht entmutigen lassen, sondern uns
fest an den halten, der unsere Kraftquelle sein will. Aus ihm können wir
unendlich schöpfen und somit auch viel weitergeben. Christus ist unser
Lebenselixier. Mit ihm an unserer Seite und im Vertrauen auf seine Kraft können
wir alles meistern.
„ Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre
eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. “
Fürbitten-Gebet
Lebendiger Gott,
Jesus
Christus ist unser Weinstock. Er ist uns Halt und Kraftquelle. Ohne ihn haben
wir nichts. Ohne ihn können wir nichts. Aber durch ihn haben wir Trost in
schweren Zeiten und Hoffnung in Dunkelheit.
Auch wenn
wir jetzt Einschränkungen hinnehmen müssen, so wissen wir doch, dass du da bist
und unser Leben segnest.
Wir bitten
dich für alle Menschen, die jetzt krank sind – zu Hause oder in einem
Krankenhaus, für alle, die in Angst vor der Krankheit leben, für die, die sich
um einen lieben Menschen sorgen und für alle, die von einem Menschen Abschied
nehmen mussten: Lass sie in Jesus Christus Trost und lebendige Hoffnung finden.
Wir bitten
dich für alle, die unter schwierigen und schwierigsten Bedingungen ihren Dienst
tun – in der Pflege, in den Geschäften, im Transportwesen: Lass sie in Jesus
Christus Kraft tanken.
Wir bitten
dich für alle, die in Politik und Gesundheitswesen Entscheidungen für viele
Menschen treffen müssen: lass sie in Jesus Christus Weisheit finden, lass sie
durch die lebendige Hoffnung zu guten Entscheidungen kommen.
Wir bitten
dich für alle, die durch die ungewohnte Nähe in der Familie mit ihren Nerven am
Ende sind: lass sie in Jesus Christus deine Liebe erleben.
Wir bitten
dich für alle Forscher, die nach einer Medizin oder einem Impfstoff suchen,
lass sie bald fündig werden.
Wir bitten
dich um deinen Segen für unser Leben.
Amen.
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Segen
gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu
sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir,
mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott
lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein
Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.
Stille
Kerze auspusten
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