Samstag, 2. Mai 2020

Der wahre Weinstock


 – ein Gottesdienst zu Hause
und trotzdem miteinander verbunden
Kerze anzünden
Stille

Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst      
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Psalm 148 (HfA)
1Halleluja – lobt den HERRN! Lobt den HERRN im Himmel, lobt ihn dort in der Höhe!
2 Lobt ihn, alle seine Engel, lobt ihn, ihr himmlischen Heere!
Lobt ihn, Sonne und Mond, lobt ihn, ihr leuchtenden Sterne!
Lobt ihn auch im fernsten Weltall, lobt ihn, ihr Wassermassen über dem Himmel!
Sie alle sollen den HERRN loben! Denn auf seinen Befehl hin wurden sie erschaffen.
Er wies ihnen für alle Zeiten ihren Platz zu und gab ihnen feste Gesetze, denen sie für immer unterworfen sind.
Lobt den HERRN auf der Erde! Lobt ihn, ihr gewaltigen Seetiere und alle Meerestiefen!
8 Lobt ihn, Blitze, Hagel, Schnee und Nebel, du Sturmwind, der du Gottes Befehle ausführst!
Lobt ihn, ihr Berge und Hügel, ihr Obstbäume und Zedern!
10 Lobt ihn, ihr wilden und zahmen Tiere, ihr Vögel und alles Gewürm!
11 Lobt ihn, ihr Könige und alle Völker, ihr Herrscher und Machthaber dieser Welt!
12 Lobt ihn, ihr jungen Männer und Mädchen, Alte und Junge miteinander!
13 Sie alle sollen den HERRN loben, denn sein Name allein ist hoch erhaben. Seine Majestät erstreckt sich über Himmel und Erde!
14 Er hat seinem Volk Ansehen und Macht geschenkt. Darum haben die Israeliten allen Grund, ihn zu loben – das Volk, das ihm so nahe ist und treu zu ihm steht. Lobt den HERRN. Halleluja!
Stille

Andacht zu Johannes 15, 1-8
»Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. 2 Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen. Ihr seid schon gute Reben, weil ihr meine Botschaft gehört habt. Bleibt fest mit mir verbunden, und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben! Denn eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Früchte tragen, sondern nur, wenn sie am Weinstock hängt. Ebenso werdet auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr mit mir verbunden bleibt.  Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. 6  Wer ohne mich lebt, wird wie eine unfruchtbare Rebe abgeschnitten und weggeworfen. Die verdorrten Reben werden gesammelt, ins Feuer geworfen und verbrannt. 7 Wenn ihr aber fest mit mir verbunden bleibt und euch meine Worte zu Herzen nehmt, dürft ihr von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten. 8 Wenn ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist, wird die Herrlichkeit meines Vaters sichtbar.
Das Leben verlangt uns einiges ab. Zurzeit ganz besonders. Wer Kinder und Enkel in einer anderen Stadt hat, darf sie nicht besuchen und darf auch nicht besucht werden. Menschen in Altersheimen und Krankenhäusern dürfen von ihren Angehörigen nicht besucht werden. Dabei wäre doch gerade für sie ein Besuch besonders wichtig. Kinder dürfen nicht mehr draußen auf dem Spielplatz spielen und auch nicht in den Kindergarten gehen. Jugendliche dürfen sich nicht mehr mit ihren Freunden treffen. Eltern müssen Kinder erziehen, beschulen und gleichzeitig im Homeoffice ihre Arbeit tun. Manchem brechen da die Nerven weg. Wie lange halten wir das noch aus? Da müssen wir viel Kraft aufbringen. Für unser Leben brauchen wir immer wieder eine Kraftquelle.
Eine Kraftquelle, die uns nicht nur verspricht durchzuhalten, sondern uns so zu nähren, dass wir auch noch Frucht bringen können ist Jesus Christus. Er ist der Weinstock. Wenn wir an ihm bleiben, wenn wir seine Worte in uns verinnerlichen, wenn wir sein Leben zu unserem Halt und seine Auferstehung zu unserer Hoffnung machen, dann haben wir alles, was wir zum Leben brauchen. Dann können wir auch in seinem Namen unterwegs sein. Dann können wir anfangen, Frucht zu bringen – Gutes zu tun.
Und gerade in diesen Tagen gibt es mannigfaltige Möglichkeiten, etwas Gutes zu tun. Einkauf für die Nachbarn, ein freundliches Wort über den Gartenzaun, ein ermutigendes Lächeln für die gestresste Mama. Es sind viele kleine Dinge, die am Ende doch etwas Großes sind. Wenn wir es nur im Namen Jesu und aus seiner Kraft heraus tun, dann wird es auch gesegnet sein und Erfolg bringen. Auch unsere Gebete der letzten Wochen haben doch Erfolg gezeigt. Das Virus hat sich nicht so schlimm ausgebreitet, wie man anfänglich vermutet hatte. Trotz allmählicher Lockerungen ist die Zahl der Infektionen nicht drastisch gestiegen. Es geht immer noch moderat weiter. Die allermeisten von uns sind noch gesund und vom Virus verschont! Wer auf Gott vertraut hat wohl gebaut!
Da ist der Theologe und Lieddichter Paul Gerhard. Er erlebt den 30jährigen Krieg mit seinen Schrecken, die Pest, Pocken und Ruhr. Vier seiner fünf Kinder sterben bereits im ersten Lebensjahr. Und dennoch hat er sich stets an Christus gehalten. Er hat uns so wunderbare, glaubensstarke Lieder hinterlassen wie „Geh aus mein Herz“ oder „Befiehl du deine Wege“. Er ist ein Mann, der viel Frucht brachte. Auch wenn er während seines Lebens vielleicht viele Male sein Schicksal in Frage stellte. So war er doch immer bereit es von Gott anzunehmen und im Namen Christi Gutes zu tun.
So wollen auch wir uns nicht entmutigen lassen, sondern uns fest an den halten, der unsere Kraftquelle sein will. Aus ihm können wir unendlich schöpfen und somit auch viel weitergeben. Christus ist unser Lebenselixier. Mit ihm an unserer Seite und im Vertrauen auf seine Kraft können wir alles meistern.
„ Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. “
Fürbitten-Gebet
Lebendiger Gott,
Jesus Christus ist unser Weinstock. Er ist uns Halt und Kraftquelle. Ohne ihn haben wir nichts. Ohne ihn können wir nichts. Aber durch ihn haben wir Trost in schweren Zeiten und Hoffnung in Dunkelheit.
Auch wenn wir jetzt Einschränkungen hinnehmen müssen, so wissen wir doch, dass du da bist und unser Leben segnest.
Wir bitten dich für alle Menschen, die jetzt krank sind – zu Hause oder in einem Krankenhaus, für alle, die in Angst vor der Krankheit leben, für die, die sich um einen lieben Menschen sorgen und für alle, die von einem Menschen Abschied nehmen mussten: Lass sie in Jesus Christus Trost und lebendige Hoffnung finden.
Wir bitten dich für alle, die unter schwierigen und schwierigsten Bedingungen ihren Dienst tun – in der Pflege, in den Geschäften, im Transportwesen: Lass sie in Jesus Christus Kraft tanken.
Wir bitten dich für alle, die in Politik und Gesundheitswesen Entscheidungen für viele Menschen treffen müssen: lass sie in Jesus Christus Weisheit finden, lass sie durch die lebendige Hoffnung zu guten Entscheidungen kommen.
Wir bitten dich für alle, die durch die ungewohnte Nähe in der Familie mit ihren Nerven am Ende sind: lass sie in Jesus Christus deine Liebe erleben.
Wir bitten dich für alle Forscher, die nach einer Medizin oder einem Impfstoff suchen, lass sie bald fündig werden.
Wir bitten dich um deinen Segen für unser Leben.
Amen.                                                                                                  
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Segen gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.  
Stille
Kerze auspusten


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