Samstag, 9. Mai 2020

Ein neues Lied


– ein Gottesdienst zu Hause
und trotzdem miteinander verbunden
Kerze anzünden  
----------- Stille
Gebet
Gott, ich bin hier (wir sind hier) allein. Ich vermisse die Gemeinschaft in der Kirche. Aber ich weiß mich doch durch deinen Geist mit allen anderen verbunden. Und so feiere ich, so feiern wir in deinem Namen Gottesdienst      
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Psalm 149
1Halleluja! Singet dem HERRN ein neues Lied; die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben. Israel freue sich seines Schöpfers, die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König. 3 Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen. Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk, er hilft den Elenden herrlich. Die Heiligen sollen fröhlich sein in Herrlichkeit und rühmen auf ihren Lagern. 6 Ihr Mund soll Gott erheben; sie sollen scharfe Schwerter in ihren Händen halten, 7 dass sie Rache üben unter den Völkern, Strafe unter den Nationen, ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln, dass sie an ihnen vollziehen das Gericht, wie geschrieben ist. Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben. Halleluja!
Stille

Andacht zu 2. Chronik 5, 12-14
12 Auch die Sänger der Leviten waren gekommen: die Leiter Asaf, Heman und Jedutun mit ihren Söhnen und Verwandten. Sie trugen Gewänder aus feinem weißen Leinen und standen mit Zimbeln, Harfen und Lauten an der Ostseite des Altars. Bei ihnen hatten sich 120 Priester aufgestellt, die auf Trompeten spielten. 13 Zusammen stimmten die Sänger und Musiker ein Loblied für den HERRN an. Begleitet von Trompeten, Zimbeln und anderen Instrumenten sangen sie das Lied: »Der HERR ist gütig, seine Gnade hört niemals auf!« Während sie sangen, verließen die Priester wieder den Tempel, und es kam eine Wolke auf ihn herab.
14 Die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das ganze Haus, so dass die Priester es nicht mehr betreten konnten, um ihren Dienst darin zu verrichten.
Heute dürfen wir endlich wieder in der Kirche Gottesdienst feiern. Die Freude darüber ist bei Dieter und mir groß. Aber es ist nur eine kleine Herde, die sich nun wieder in den Gottesdienst traut.
Ist es die Angst vor Covid19? Oder ist es das unangenehme Gefühl einen Gottesdienst lang mit einem Mundschutz in der Kirche sitzen zu müssen? Oder ist es die große Distanz, die wir zueinander halten müssen? Es ist nicht mehr dasselbe wie vorher.
Der Gottesdienst war für mich immer ein Ort der Gemeinschaft und der Begegnung. Ein Zusammensein von Mensch zu Mensch. Auch das anschließende Kirchencafé war für mich immer eine wichtige Sache. Aber nun kommen wir einfach auf Distanz in die Kirche. Schauen und hören dem Pastor beim Gottesdienst zu und sind doch selber gar nicht wirklich gefragt. Vielleicht beten wir gemeinsam einen Psalm. Aber unser Lied darf nicht zum Himmel steigen.
Wie eindrucksvoll muss es doch für die Israeliten bei der Einweihung des Tempels gewesen sein, als die vielen Priester gemeinsam musizierten und zu Gottes Lob sangen: Der Herr ist gütig und seine Gnade hört niemals auf! Wie wunderbar muss sich das angehört haben. Und Gott hatte seinen Gefallen daran. Er kam gerne in das Haus, dass ihm geweiht war.
Wir haben heute den Sonntag Kantate: Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder! (Psalm 98,1)
Und in unserem Gottesdienst dürfen wir nicht singen. Dabei kann uns das Herz doch übergehen vor Freude über die Wunder, die Gott jeden Tag für uns tut. Ich bin überzeugt, dass er uns auch bis hierher vor dem Virus bewahrt hat. Ich bin überzeugt, dass er auch in Zukunft für uns einsteht und seine Hand segnend über uns hält. Singen wir ihm ein Loblied! Wenn auch nicht in der Kirche, so doch daheim oder unterwegs oder wo auch immer es uns bewegt.
Vielleicht erleben wir heute mit der kleinen Schar der mutigen Gläubigen, die sich jetzt schon in den Gottesdienst wagen, das große Wunder, dass Gott unsere Kirche so sehr erfüllt, wie damals bei den Israeliten. Oder wie damals zu Pfingsten bei den ersten Jüngern.
Wir wollen Gott heute einfach feiern. Ihn, den Retter der Welt. Gott, der seinen Sohn gab, damit wir leben. Gott, der Liebe, Gnade und Barmherzigkeit ist. Gott, der auch heute noch Wunder tut. Und nicht nur die für jeden sichtbaren Wunder der Natur. Sondern auch die Wunder für jeden von uns. Wunder der Heilung; Wunder des inneren Friedens; Wunder des Glaubens.
Für ihn wollen wir heute diesen Gottesdienst feiern, ihm ein neues Lied singen und fest stehen im Vertrauen, dass wir auch sehr bald wieder miteinander Kaffeetrinken und reden und uns austauschen dürfen. Fest darauf vertrauen:
Der Herr ist gütig, seine Gnade hört niemals auf! Und der Herr tut heute noch Wunder – Stunde um Stunde; Tag für Tag!
Fürbitten-Gebet
Lebendiger Gott,
Wir wollen dir ein Loblied singen. Ein Lied zu deiner Ehre. Doch noch müssen
wir Einschränkungen hinnehmen. Aber wir wissen doch, dass du da bist und unser Leben segnest. Und weil du ein gnädiger Gott bist und auch heute noch Wunder tust, so bitten wir dich für alle Menschen, die jetzt krank sind, die in Angst vor der Krankheit leben, die sich um einen lieben Menschen sorgen und für alle, die von einem Menschen Abschied nehmen mussten: Lass sie in dir Trost finden. Heile und stärke du wo es nötig ist.
Wir bitten dich für alle, die unter schwierigen und schwierigsten Bedingungen ihren Dienst tun: Lass sie aus dir Kraft tanken. Sei du Segen und Stärke für ihre Arbeit.
Wir bitten dich für alle, die in Politik und Gesundheitswesen Entscheidungen für viele Menschen treffen müssen: lass sie in dir Weisheit finden. Zeige ihnen auf, welche Werte du für unser Leben setzt.
Wir bitten dich für alle, die durch die ungewohnte Nähe in der Familie mit ihren Nerven am Ende sind: lass sie in dir deine Liebe erleben. Lass sie spüren, dass du sie mit ihren Gefühlen nicht allein lässt. Lass sie spüren, dass du da bist.
Wir bitten dich für alle Forscher, die nach einer Medizin oder einem Impfstoff suchen, lass sie bald fündig werden. Lass sie in deinem Namen uneigennützig arbeiten.
Wir bitten dich um deinen Segen für unser Leben.
Amen.                                                                                                  
Stille
Jetzt, mein Gott, tut uns dein Segen gut. Du hast ihn uns versprochen und wir können ihn auch spüren! Hilf uns zu sehen, was trägt. Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet, mit dir, mein Gott. Denn das ist’s, was hilft und tröstet. Jetzt und in Ewigkeit.
Platz für eigene Bitten und Gedanken…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.  
Stille
Kerze auspusten


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