Freitag, 29. Mai 2020

Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe,

so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des Herrn, spricht Bileam in 4. Mose 22,18. Zu ihm ist der König der Moabiter gekommen. Dieser hat Angst vor den Israeliten, denn diese sind - obwohl klein an Zahl - doch ein sehr starkes und siegreiches Volk. Nun möchte er, dass Bileam dieses Volk verflucht, damit er nicht besiegt werden kann. Doch Bileam sagt von Anfang an klar und deutlich, dass er nichts gegen Gottes Willen tun oder gegen sein Wort sagen kann.
Dennoch drängen ihn die Leute Balaks mitzugehen und Israel zu verfluchen. Und so geht Bileam mit und in dem Moment, wo er den Mund aufmacht, wird aus dem Fluch ein Segen. Und dies geschieht gleich drei Mal hintereinander, ehe der König einsieht, dass er gegen Gott nichts ausrichten kann.
Gestern wurde das rekonstruierte Kreuz auf das Stadtschloss in Berlin gesetzt. Und nun erhitzen sich die Gemüter im Streit um das damit verbundene Wort: "Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind."  Worte aus Apg 4,12 und Phil 2,10 zusammengefasst und für alle sichtbar an der Kuppel des Schlosses angebracht vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV.
Heute führt dieses vom Kaiser gegebene Bekenntnis zu heftigsten Diskussionen. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Christus das Haupt ist, dass Christus das Fundament ist. Wir sind weltoffen, multikulturell, neutral. Dieser Satz, dass sich ihm alle Knie beugen sollen wurde ja leider auch in der Geschichte häufig sehr missverstanden. Dabei ist mit Blick auf Christus weder Krieg, noch Mord, noch Gewalt möglich. Wir können also die historischen Worte Friedrich Wilhelms ruhig stehen lassen. Wir müssen der Welt nur klar machen, dass diese Worte eigentlich Frieden, Verständnis und gegenseitige Liebe erfordern und erwarten. Jesus ist für uns und für alle Menschen gestorben, damit wir in Frieden und Eintracht und gegenseitiger Hilfe leben können. Im Namen Jesu können wir nur eins tun: Gott und die Menschen lieben. Und im Namen Gottes können wir nur eins reden: Liebe und Frieden für alle. Segen jedem, der an Christus festhält.

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