Mittwoch, 27. Mai 2020

Wende dich zu mir und sei mir gnädig,

denn ich bin einsam und elend.  Dieses Wort aus Psalm 25,16 könnte auch ein Wort aus der heutigen Zeit sein; ein Wort irgendwo aus der Quarantäne. Die Kontaktsperre ist noch verlängert bis zum 29. Juni. Aber immer mehr Menschen fällt es immer schwerer, diese auch einzuhalten. Schließlich hat sich das Virus aus Deutschland weitgehend zurückgezogen. Wir hatten gestern nur noch etwas unter 400 Neuinfektionen in ganz Deutschland. Natürlich kann es auch jederzeit zurück kommen, aber wir alle haben wieder Sehnsucht nach den Menschen, die wir lieben. Kinder und Enkel nicht sehen dürfen ist eine der schwersten Übungen, die uns auferlegt sind. Menschen in Altersheimen brauchen den Kontakt zu ihren Verwandten noch viel stärker. Mir fehlen inzwischen auch die lärmenden und tobenden Kinder im Kindergarten. Es ist so ruhig geworden bei uns. Dennoch sind wir voller Hoffnung, dass Gott uns auch durch diese Zeit leitet. Es gibt ja auch virtuelle Treffen, Videoanrufe und Chats.
Gott hat uns seinen Heiligen Geist gesand, als Tröster und als Heiler. Er hilft uns in den Tagen, in denen es schwer ist. Er gibt uns Mut und Kraft, die Zeiten zu überstehen. Jesus hat die Menschen in ihren Nöten und Ängsten niemals allein gelassen. Er hat die Menschn gesehen, selbst wenn niemand sonst einen Blick für sie hatte. So wie auch den Mann am Teich Siloah (Joh 5). Immer wieder wieder waren die anderen schneller im heilenden Wasser. Niemand achtete auch den Lahmen, der nicht wirklich von der Stelle kam. Eigentlich waren alle nur mit sich selbst beschäftigt. Jeder wollte als erster im Wasser sein, um die heilende Wirkung zu erfahren. Doch dann kam Jesus. Und von allen entdeckt er den einen, der ihn am nötigsten hat. Und er spricht mit ihm und fragt, ob er gesund werden will. Was für eine Frage! Wer will das denn nicht! Und so antwortet der Lahme auch nicht mit einem einfache "Ja, ich will. Sondern er erklärt Jesus erst einmal seine furchtbare Situation. Immer sind die anderen schneller. Und er ist allein und hat niemanden, der ihm helfen kann. Daraufhin spricht Jesus die heilenden Worte: Steh auf, nimm dein Bett und geh! (Joh 5,8) Und der Mann tut genau das. Er geht! So wird aus der Einsamkeit durch die Begegnung mit Jesus die Heilung.
Auch wir können in dieser Zeit der Isolation vermehrt nach Jesus fragen. In jeder Lebenssituation dürfen wir ihn um Hilfe anfragen. Wann immer wir das Gefühl haben, von dieser Welt verlassen zu sein: zu Jesus können wir kommen. Er kennt uns und er sieht uns. Und er bringt Heilung.

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