Donnerstag, 28. Mai 2020

Meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen

betet David in Psalm 35,28. In diesem Psalm beschreibt David seine Notlage und wie sehr er sich wünscht, dass Gott eingreift. Dieser letzte Vers ist ein Fazit des gesamten Psalms.
Ich kann mich sehr gut in den Worten Davids wiederfinden. Es ist dieses Ringen um den Glauben, um das Vertrauen zu Gott. Es ist dieses daran festhalten, dass doch die anderen, die Nichtgläubigen im Unrecht sind. Es ist dieses Bangen darum, Gott könnte die eigene Not nicht sehen.
Aus der Geschichte Davids wissen wir, dass Gott ihm immer wieder geholfen und ihn immer wieder gerettet hat. So wie er auch uns zur Seite steht und uns immer wieder rettet. Aus der Geschichte Davids wissen wir auch, dass ein Leben mit Gott nicht gleichzustellen ist mit einem Leben ohne Leid, Angst und Trauer. Das müssen wir aushalten. Da müssen wir durch.
In dieser Corona Zeit ist für mich die Angst ein bestimmender Teil meines Lebens geworden. Eine Angst die ich nie vorher kannte. Nach jeder Begegnung mit Menschen, die ich von Herzen liebe, nach jedem Zusammensein mit guten Freunden, nach jedem Treffen in der Gemeinde beginnt die Angst.
Und so bleibt mir nur mit David gemeinsam diesen Psalm zu beten und zu hoffen, dass die Spöter und Besserwisser am Ende nicht Recht bekommen, sondern dass Gott am Ende groß da steht.
Als Jesus gekreuzigt war, war das für die Jünger ein schrecklicher Tag. Sie glaubten, dass alles aus sei. Ihre Hoffnung in den Sand gesetzt. Treffen der Christen waren verboten. Man konnte es nur heimlich tun. Sie hatten sicherlich auch Angst. Um sich und um ihre Freunde. Doch dann war Jesus wieder da. Ganz echt, ganz persönlich, ganz nah. Und die Freude kehrte in ihre Herzen zurück. Eine Freude, die sich auch nicht durch die Angst, die Sorge und die Himmelfahrt Jesu verdrängen ließ.
Zu Pfingsten sandte Gott den Heiligen Geist, der die Jünger noch einmal bestärkte und bekräftigte.
Ich wünsche uns, dass wir an Pfingsten auch diesen Heiligen Geist empfangen. Dass auch in unseren Herzen die Freude wieder siegt und die Angst keinen Platz mehr hat. Denn auch meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit, Gott, und dich täglich preisen.

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