Freitag, 26. Juni 2020

Die Welt vergeht mit ihrer Lust;

wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Dieses Wort aus  1. Johannes 2,17 hat mich heute schon sehr beschäftigt. Wie kann ich das verstehen? Ist es falsch, wenn ich Lust habe mit dem Fahrrad zu verreisen? Wenn ich Lust habe ein Eis zu schlecken? Wenn ich Lust habe  eine Party zu feiern? Ist es falsch Lust zu haben?
Ich glaube nicht, dass das hier gemeint ist. Ich denke, es geht viel mehr darum, dass es hier mehr um Gelüste, um Begierden und Begehrlichkeiten geht. Also einfach Lust haben, das Leben genießen und fröhlich sein, das ist okay. Aber wenn ich dabei anderen Menschen weh tue, ihnen zu nahe trete, sie verletze, dann ist das eine andere Sache. Auch Neid ist kein guter Wesenszug. Wenn ich nicht mit dem kleinen Auto zufrieden bin, sondern den dicken Wagen brauche, dann ist das eine unnötige Begehrlichkeit. Auch ist es, dass manchmal in Beziehungen unschöne Gelüste wach werden.
Ich denke, dass Gott uns schon ein wirlklich schönes Leben voller Lust und Freude bereiten will. Aber eben auch im Rahmen seiner Gesetze und Gebote. Immer im Blick auf den Nächsten. Immer in der Liebe zum anderen. Niemals, wenn es nur um mich geht. Niemals auf Kosten anderer.
Und wenn man sich an diese Gebote der Liebe hält, dann hat Gott auch immer einen guten und lustvollen Moment für einen bereit. Wenn Gott im Leben an oberster Stelle steht, dann wird unser Leben so voller Freude. Und es bleibt auch nach unserem Tod bestehen. Es verraucht nicht einfach. Jesus selbst hat uns diesen Weg vorbereitet. Er selber ist den bittersten aller Wege gegangen und hatte, so denke ich, auch Lust zu leben. Er war sicher kein Kind der Traurigkeit, auch wenn ihm Gott viel abverlangt hat. Doch er wusste, dass seine Belohnung auf ihn wartet. Und so wartet sie auch auf uns, wenn wir uns Gott zuwenden. Aber deswegen müssen wir nicht auf alles verzichten, was uns froh macht.
So bin ich heute Morgen nach einer wunderbar erholsamen Nacht schon früh auf dem Weg gewesen. Schon um halb neun war ich in Bremen. Es war auch gut so, denn es war schon viel los in der Stadt. Bremen ist wirklich eine wunderschöne Stadt.
Der Roland

Der Dom

Das Rathaus

Häuser am Markt

Die Stadtmusikanten und ich

Am Weserufer

eine interessante Lösung: Der Radweg unter der Brücke
Aber mit dem Fahrrad bin ich doch lieber in der Natur unterwegs.
Schließlich ging es gut weiter, immer die Weser im Blick und den Wind im Rücken. Allerdings war die Weser meistens eingedeicht und ich habe nur hin und wieder einen Blick auf sie erhascht. Dafür durfte ich aber gleich zwei riesengroße Umleitungen fahren, weil Brücken gesperrt waren. Die zweite war rechtzeitig angezeigt und ausgeschildert. Aber bei der ersten stand ich plötzlich völlig verdutzt vor der gesperrten Brücke. (Zum Glück war ich nicht die einzige, sonst wäre ich mir echt doof vorgekommen!) Als ich noch nach dem richtigen Weg suchte, halfen mir zwei nette Rennradfahrer auf die Sprünge und so kam ich nach sechs Kilometern tatsächlich am anderen Ende der Brücke an. Die Brücke selber ist vielleicht 100 Meter lang, eher kürzer. 😣
Aber ich lasse mich ja nicht so schnell entmutigen. Und da in Warfleth die Kirche offen war, habe ich dort wieder eine Kerze angezündet und einen Moment der Einkehr gehabt.
Kirche Warfleth  von außen...

... und von innen
Bis Nordenham ist die Weser unmerklich zu einem gewaltigen Strom angeschwollen. Der Ort selber ist nichts besonderes. Ganz nett, aber viele Geschäfte sind geschlossen. Viele Jugendliche waren unterwegs an die Weser. Kein Wunder bei dem heißen Wetter. Heute haben mir auch meine zwei Liter Wasser nicht gereicht. So war ich froh, als ich in Brake was nachkaufen konnte, zumal der letzte Schluck schon ziemlich warm geworden war.
Auf dem Campingplatz stehe ich neben zwei schweizer Brüdern, die auch den Weserradweg fahren. Sie sind schon seit vielen Jahren immer wieder gemeinsam mit dem Fahrrad unterwegs und haben schon fast alle Flüsse in Deutschland erradelt. Es war ein sehr interressantes Gespräch über Fahrradfahrer, Corona, Trump und Gott und die Welt.
Nun bin ich froh, dass auch dieser Tag so gut und Pannenfrei vergangen ist. Dankbar bin ich, dass ich hier sein darf.

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