Dienstag, 2. Juni 2020

Die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien.

sagt uns Psalm 34,16.
Ich kenne Familien, da jagt ein Unglück das nächste; und dennoch stehen sie gerade wie ein Betonpfeiler im Sturm. Es ist dieses Vertrauen in Gott, der sie auch im Sturm hält und trägt. Nicht immer wird alles Gut im klassischen Sinn. Aber immer wird alles gut im Blick auf Gott.
Mir fehlt es leider sehr häufig an dieser Standfestigkeit. Ich bin eher ein wankender Grashalm, der sich vom Sturm tief niederbeugen lässt. Und wenn in mein doch so wunderbar gesegnetes Leben weniger erfreuliche Ereignisse eintreffen, dann fange ich an zu schreien. Nicht im wörtlichen Sinne. Ich schreie zu Gott. Manchmal mache ich ihm auch Vorwürfe. Ich werfe ihm meinen ganzen Kummer, alle Sorgen und alle Zweifel vor die Füße. Ich bin nicht sehr belastbar. Und Gott weiß das.
Aber Gott hört mich auch. Manchmal dauert es eine ganze Weile, ehe ich eine Veränderung spüre. Aber irgendwann merke ich, wie die Hoffnung und die Zuversicht wieder wächst.
Gott hat uns im Blick. Auch wenn wir uns gerade in dem Moment unserer Verzweiflung und unseres Schmerzes dieses Blickes nicht sicher sind. Und er hört uns. Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, ins Leere zu beten. Vor den Ohren Gottes dürfen wir Schreien, Weinen und Klagen. Er will es in Freude verwandeln.
Jesus ist für uns ans Kreuz gegangen, damit unsere Lebenslast leicht wird. Er will sie mittragen. Er hat uns gelehrt, Gott beharrlich in den Ohren zu liegen. Nicht lachzulassen mit unserem Gebet. Immer wieder neu uns an Gott zu wenden. Solange, bis es uns wieder gut geht.
Bittet, so wird euch gegeben; suchet so werdet ihr finden; klopfent an, so wird euch aufgetan. sagt uns Jesus in Matthäus 7,7.

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