Dienstag, 12. Juli 2022

Der Herr ist meine Kraft - Kienitz

 Der Prophet Habakuk ist ja eher nicht so bekannt. Er beklagt zunächst die Gewalt und das Unrecht, die sich in Israel breit gemacht haben. Gott antwortet ihm, dass die Chaldäer über das Volk herfallen und es besiegen werden. Das tritt dann auch ein. Nun beklagt sich Habakuk über die Grausamkeiten und Gewalttaten der Chaldäer. Er fürchtet sich ebenso sehr vor Gottes Strafgericht, wie er auf ihn hofft und vertraut. Und so bekennt er in Habakuk 3,19: Der Herr ist meine Kraft.

Seit Jesus wissen wir, dass Gott uns nicht nach unseren Taten richtet, sondern nach unserem Herzen. Wenn wir uns ihm und Jesus ganz und gar zuwenden, haben wir nichts zu befürchten. Wir dürfen Gott auch als unsere Kraft erleben und spüren. Er ist die Kraft, einander zu lieben, respektvoll miteinander umzugehen, dem Anderen jederzeit zu vergeben und immer zur Hilfe bereit zu sein. Das hat uns Jesus durch den Heiligen Geist geschenkt. 

Es ist aber auch die Kraft, durch schwere Zeiten zu gehen, Krisen zu bewältigen, Verlust und Trauer auszuhalten. Auch hier ist uns Gott durch den Heiligen Geist ganz nah. Was auch immer kommen mag, wir dürfen getrost sagen: Gott ist meine Kraft.

Das habe ich mir auch heute gesagt, als der Wind wieder lebhaft auffrischte und mich heftig von der Seite, manches mal auch von vorne anging. 

Heute Morgen war es noch recht ruhig mit dem Wind und die Sonne strahlte von einem blauen Himmel herab. Mein erster Stopp war heute in Frankfurt/Oder. Eine interessante Stadt. Man merkt, dass im Krieg viel kaputt gegangen ist. Wie ja in den meisten Städten hier.

Kirche St. Gertraud

Universität Viadrina

Kirche St. Marien

St. Marien von innen

Der Oderturm, Einkaufszentrum

Rathaus

So verlassen wir Frankfurt wieder

Danach ging es nur noch durch Landschaft.





Eine Strecke war etwa 10 km geradeaus, nur Deich. Das wurde dann doch recht lang und ich fühlte mich an den Nordseeradweg erinnert. Zwischendrin kam noch der Ort Lebus.
Lebus

Dort musste ich noch kurz anhalten, denn genau vor der Kirche war ein Storchennest.

Als ich endlich im Zielort angekommen war, habe ich mich nach dem Campingplatz erkundigt und musste erfahren, dass es den nicht mehr gibt. Nun hieß es 3 km zurück fahren, denn dort hatte ich einen gesehen. Dort bin ich dann auch freundlich aufgenommen worden. Es gab ein warmes Abendessen und morgen früh bekomme ich Brötchen. WLan habe ich auch, aber nur an dieser einen Stelle. Aber immerhin. Hier im Ort gibt es auch eine Radweg-Kirche. Da war ich natürlich neugierig und habe sie mir mal angeschaut. Es ist eine Kirche mit bewegter Vergangenheit. 1945 zerstört. Seit 1951 setzte der Ortspfarrer alles daran, die Kirche wieder aufzubauen. Nach seinem Tod machte seine Frau weiter. Später übernahm die Kirchengemeinde diese Aufgabe. Nun ist in dem Gebäude eine Wohnung, ein Café und natürlich ein Kirchenraum. Der ist für Radfahrer (und andere Besucher)  immer offen. Vorne ist noch ein Rest der Ruine erhalten. 
Die Radwegekirche von innen

und in der Ruine (heute Café)

So habe ich heute im Fahren gegen den Wind und im aushalten der langweiligen Strecke auch Gott als meine Kraft erfahren. Und ich bin dankbar, hier zu sein. Ich bin dankbar, dass ich zu Essen bekommen habe. Ich bin dankbar, dass ich bis hierher unfall- und pannenfrei gekommen bin. Danke!

1 Kommentar:

  1. Wieder ein schöner Reisebericht. Sehr interessant, die Reiseroute mit zu verfolgen.
    Die von Wetterexperten angekündigte Gluthitze bleibt dir dort im Osten und Norden erspart.
    Wir hatten heute eine Tropennacht, das Thermo fiel nicht unter 20°C, aber wir haben es überstanden.
    Bin schon gespannt, wie es bei dir weiter geht, freue mich auf deinen nächsten Reisebericht
    und auf die nächsten Bilder. Bis jetzt alles ganz prima dokumentiert.
    Weiterhin gute Fahrt!
    Liebe Grüße aus Südkirchen

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