Sonntag, 10. Juli 2022

Einer trage des anderen Last - Deulowitzer See

 Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen, schreibt Paulus in Galater 6,2. Geteilte Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid. Wir alle wissen sicher, wie gut es tut, in schweren Stunden einen lieben Menschen an der Seite zu haben. Ich bin auch so ein Mensch, der sich alles von der Seele reden muss. Und es ist immer gut, wenn jemand da ist, der einem zuhört. Da wo Hilfe gebraucht wird, mit anfassen, das ist unser Auftrag. Aber manchmal merkt man gar nicht, wo Hilfe nötig wäre. Manche Menschen wollen ihr Päckchen lieber alleine tragen. Vielleicht, weil sie niemandem zur Last fallen wollen. Aber das ist ja gerade das wunderbare an dem Auftrag Jesu, dass wir alle einmal die Helfer sind und einmal diejenigen, denen geholfen wird. Man darf sich also getrost trauen, den anderen von den eigenen Sorgen und Problemen zu erzählen. Und selbst wenn die gar nichts an der Situation ändern können, so können wir doch gemeinsam für die Sache beten. Und je mehr Menschen für die eine Sache beten, um so mehr kommt es bei Gott an. Und Gott kann immer helfen.

Heute war es für mich einerseits sehr ruhig und entspannt, andererseits aber auch anstrengend. Nachdem es gestern Abend noch einmal kräftig geregnet hatte, ist das Zelt bis zum Morgen nicht wieder trocken geworden. Ich musste es also nass einpacken. Am morgen war es zwar trocken, aber bewölkt und kalt. So bin ich dann los geradelt. Immer an der Neiße entlang. Manchmal ergaben sich wunderbare Blicke auf den Fluss.

Die Neiße macht eine Schleife

Blick auf den Fluss

Die Landschaft war wunderbar abwechslungsreich. Mal ging es durch kleine Orte, dann durch dunklen Laubwald, dann wieder über weite Felder oder durch lichten Kiefernwald. Es war nicht langweilig.
Immer wieder durch kleine Orte

Kirche in Pechern

Die ganze Strecke ist mit einem Wildschweinzaun gesichert, damit die afrikanische Schweinepest nicht hier herein kommt.
Kilometer weit Zaun

Und natürlich gab es auch wieder eine Umleitung,

die aber in diesem Fall eine Abkürzung war, wenn auch an einer Bundesstraße entlang. Jedoch ist hier das Verkehrsaufkommen nicht mit dem bei uns zu vergleichen. In Bad Muskau gab es ein Schloss mit einem eindrucksvollen Park.


Das neue Schloss in Bad Muskau

Das Schloss von hinten

Brücke im Park

Ansonsten hatte der Ort eher nichts zu bieten.
Bad Muskau

So ging es durch die herrliche Natur weiter bis nach Forst. Auch dort war nichts weiter los.
wunderbare Landschaft an der Neiße


Sonnenblumen soweit das Auge reicht
Es waren auffallend viele zerstörte Brücken auf dem Weg. Sie wurden 1945 kurz vor Kriegsende von den Deutschen zerstört, damit die russischen Soldaten nicht über den Fluss kamen. Nur wenige sind wieder aufgebaut worden. 

Grenzrose, hier war bis 1945 eine Brücke

Der Wind hatte inzwischen deutlich aufgefrischt und kam mir streckenweise ganz schön entgegen. Meistens aber kam er von links. Das machte das Fahren aber deutlich schwerer. Doch endlich bin ich hier am Deulowitzer See gelandet. Der Campingplatz ist nicht ganz so toll, aber naja, für eine Nacht geht es immer. 

Jetzt zum Abend ist auch die Sonne endlich heraus gekommen. So gebe ich nun meinen Dank wieder an den Himmel. So wunderbar behütet auch heute wieder durch den Tag gekommen. Wieder einen Platz zum Schlafen gefunden. Es geht mir richtig gut! 
Danke auch an alle, die für mich beten, denn eure Gebete tragen mich durch den Tag!

1 Kommentar:

  1. "...auffallend viele zerstörte Brücken auf dem Weg, 1945 kurz vor Kriegsende von den Deutschen zerstört, damit die russischen Soldaten nicht über den Fluss kamen..."
    So vieles kommt mir dabei wieder in Erinnerung, weil selbst erlebt, obwohl 'unendlich' lange her.
    Ein Stück deutscher Geschichte. Auch ein Stück eigene Geschichte.
    So lange her und doch stets gegenwärtig.
    Danke für deinen heutigen Reisebericht und die dazu passenden Bilder.
    Komme gut duch die nächsten Tage, es soll s e h r , s e h r heiß werden.
    Liebe Grüße aus Südkirchen

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